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Sichtbarkeit, Selbstbewusstsein, Netzwerken — wie viele Männer und Frauen sich beim Personal Branding unterscheiden

Menschen sind unterschiedlich — das ist klar. Durch Erfahrungen in der Kindheit und Jugend bis ins Alter entwickelt jeder andere Fähigkeiten und Angewohnheiten. Ihr habt Stärken, die euch von anderen unterscheiden, jedoch ähnelt ihr euch in einigen Aspekten vielleicht auch.

Franziska Schaadt hat als Coachin bereits mehr als 2.000 Menschen in ihrer persönlichen und professionellen Entwicklung begleitet und unterstützt.

Ihre Erfahrungen in den Bereichen Personal Branding, strategisches Netzwerken und Führung gibt sie an ihre Kundinnen, Kunden und Teammitglieder weiter, ebenso an ihre Mentees und Follower auf Social Media. Schaadt hat zuvor Firmen wie Microsoft bei ihren Social Selling Strategien beraten und im Jahr 2017 ihre Boutique Agentur Franscha für Coaching und Beratung gegründet. Seit diesem Jahr bildet sie in ihrer Future Work Academy auch eigene Coaches aus.

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Ihre Erfahrungen möchte sie an die Leserinnen und Leser von Business Insider weitergeben. In der vergangenen Woche hat sie erklärt, wie ihr eure Personal Brand finden könnt. In Teil 3 dieser Karriere-Serie erfahrt ihr, welche Unterschiede sie in ihrer Arbeit zwischen Männern und Frauen erkannt hat — und was wir daraus voneinander lernen können.

„Zuerst einmal ist es wichtig zu sagen: Nicht alle Männer und nicht alle Frauen sind hinsichtlich ihrer Personal Brand gleich und ich möchte natürlich nichts verallgemeinern. Ich habe schon viele verschiedene Menschen gecoacht und dabei gewisse Unterschiede festgestellt, die bei Kunden und Kundinnen auftreten“, erzählt Franziska Schaadt. „Ich denke, wir alle haben Tendenzen in die eine oder andere Richtung." So gebe es Frauen, die eine männlichere Herangehensweise an den Tag legen und Männer, die eher weibliche Tendenzen haben. Letztendlich sei es wichtig, sich mit dem eigenen Auftreten wohlzufühlen, meint die Expertin. Vielleicht findet ihr ja eine gesunde Balance zwischen der „männlichen“ und „weiblichen“ Art, die euch bei eurem Personal Branding weiterhilft.

Gefühle versus Fakten

Die Expertin erzählt, dass sie beim Coaching häufig nach der Vergangenheit von den Teilnehmenden fragt. Das hilft dabei, die eigenen Werte zu identifizieren und eine Personal Brand zu entwickeln. Frauen neigen eher dazu, sich schneller zu öffnen und ihre Gefühle authentisch zu beschreiben. „Teilnehmerinnen erinnern sich häufig auf der Gefühlsebene; sie können benennen, was sie sich in bestimmten Situationen gefühlt haben.“ Männer hingegen erinnern sich oft an die konkrete Situation, aber nicht, was sie dabei empfunden haben.

„Frage ich Frauen, was das Größte ist, das sie im Leben erreicht haben, fällt häufig eine Antwort wie: 'Die Geburt meines Kindes' oder 'Der Einzug mit meinem Partner in unser Haus'. Bei Männern bekomme ich als Antwort eher große Karriereschritte, wenn sie von ihren Erfolgen im Leben sprechen“, erzählt Schaadt.

„Wir könnten“ versus „Ich werde“

„Außerdem stelle ich immer wieder fest, dass es auch sprachlich Unterschiede gibt“, sagt die Expertin. Bei der Frage „Welchen Traum willst du dir einmal erfüllen? Welche Erfahrungen möchtest du für dich in den kommenden drei Jahre kreieren?“ antworten Frauen häufiger im Konjunktiv, so Schaadt. Sie nutzen Wörter wie 'könnte', 'sollte', 'vielleicht', 'eigentlich' und 'falls' und reden mehr über ihre Wünsche.

„Männer hingegen finden häufiger klare Worte und deutliche Zielstellungen für die Zukunft.“ Es sei auch eine eher männliche Angewohnheit, mehr in der Ich-Form zu sprechen, während Frauen sich mehr in der Wir-Form ausdrücken.

Selbstsicherheit versus Freundlichkeit

„Ich denke, dass eine Balance zwischen der männlichen und weiblichen Art optimal wäre. Frauen neigen eher dazu, sich kleiner zu machen, als sie sind — und einige Männer machen sich eher größer, als sie eigentlich sind“, sagt Schaadt. Das könnte auch daran liegen, dass noch immer bestimmte Stereotypen in den Köpfen vieler Menschen verankert sind: Männer sind strikter und konsequenter in ihrem Führungsstil, Frauen empathisch und kommunikationsstark. So lauten zumindest die Klischees in Bezug auf männliche und weibliche Führungsrollen.

So haben diese Rollenbilder häufig noch Einfluss auf die Karrieren von Männern und Frauen: „Ist eine Frau selbstsicher und tritt selbstbewusst auf, wird das noch häufig als 'bossy' oder 'arrogant' bezeichnet — ein Mann mit dem gleichen Auftreten hingegen wird als starke Führungskraft wahrgenommen.“

Allerdings stellt Franziska Schaadt auch fest: Es fällt Frauen tendenziell leichter, sich zu vernetzen, sowohl online als auch offline. „Auch wenn es darum geht, andere Menschen miteinander zu vernetzen, können Frauen das häufig besser“, sagt die Expertin.

Verschiedene Studien bestätigen die Unterschiede

Die Erfahrungen, die Franziska Schaadt gemacht hat, werden auch von diversen Studien belegt. So zeigt eine Untersuchung von 2019, dass Männer sich in Konferenzen oft mehr Aufmerksamkeit holen. Die Universität Passau analysierte bei einem Kongress, wie viel Redeanteil die Teilnehmenden hatten. Das Forschungsteam fand heraus: Auch wenn gleich vielen Frauen wie Männer anwesend waren, hatten die männlichen Sprecher deutlich öfter und länger den Redeanteil.

Frauen sind auch bei Online-Konferenzen eher im Nachteil. Eine neue Studie der Universität Magdeburg ergab, dass Frauen in Videocalls inkompetenter und nicht so charismatisch wirken — da aufgrund des hohen Datenvolumens nicht alle Anteile und Frequenzen von Frauenstimmen übertragen werden.

Eine Untersuchung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bestätigt wiederum die anderen Beobachtungen von Franziska Schaadt. Für die Studie wurden sowohl Frauen als auch Männer in Führungspositionen befragt, welche Faktoren sie für ihren eigenen Erfolg identifizieren. Bei den weiblichen Führungskräften sagten 53 Prozent, dass es wichtig sei, strategische Netzwerke nach innen und außen aufzubauen. Jedoch fanden nur 39 Prozent der männlichen Befragten diesen Aspekt wichtig. Auch der Faktor „Freundlichkeit und Charme“ war für Frauen deutlich wichtiger als für Männer (41 und 30 Prozent).

„Ich denke, dass in vielen Köpfen noch immer die klassischen Rollenbilder verankert sind: Eine Frau kann oft besser Karriere machen, wenn sie gemocht wird. Daher sind wir tendenziell harmoniebedürftiger. Einem Mann hingegen wird es seltener übel genommen, wenn er keine Kompromisse eingeht“, sagt Schaadt. In den genannten Studien haben sich einige typische Eigenschaften eines "weiblichen" Führungsstils herauskristallisiert. „Dies kann jedoch nur als allgemeingültige Zusammenfassung gelten, denn jeder Mensch und jede Chefin hat ihre individuellen Besonderheiten, die in diese Stereotype einfließen“, so Schaadt.

Es ist wichtig, aus all diesen Erfahrungen ein individuelles Personal Branding so zu kreieren, dass es zu 100 Prozent auf die Person abgestimmt ist. Deswegen lässt sich Personal Branding auch niemals verallgemeinern. Wie ihr eure eigene Marke entwickelt und welche Fragen ihr euch dafür stellen müsst, könnt ihr hier nachlesen.

Wie ihr mit eurer Personal Brand auch im Home Office für euer Team und eure Führungskräfte sichtbar bleibt, könnt ihr nächsten Montag in Teil vier dieser Karriere-Serie lesen.

Hier findet ihr Teil 1 und Teil 2 der Personal Branding Serie: