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Der September sucht neue Aktienkäufer: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Jan-Patrick Barnert über zurückhaltende Marktakteure. — Fünf Themen des Tages ist auch als Newsletter erhältlich. Zum Gratis-Abo bitte hier entlang.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Am Aktienmarkt fehlt die Überzeugung

Der August verlief weitgehend wie erwartet und Aktien verzeichneten einen bekannten saisonalen Rückgang. Und auch wenn die Erholung in der zweiten Monatshälfte nach dem Rückgang des Stoxx 600 Europe um bis zu 5,5% zunächst solide erscheint, ist noch nicht klar, ob die Anleger vom jüngsten Tiefpunkt überzeugt sind. Und wenn dies nicht der Fall ist, könnte die Aufwärtsbewegung zu erneuten Verkäufen führen, insbesondere da die Benchmark seit Mai Schwierigkeiten hat, aus ihrer Seitwärtsspanne nach oben auszubrechen.

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Die Handelsvolumina dieses Sommers gehören zu den niedrigsten der letzten Jahre und ein Teil der Unterstützung, die der Markt in diesem Jahr durch systematische Käufer und Short-Eindeckungen erhielt, scheint nachgelassen zu haben. Die klassischen Fundamentalinvestoren oder auch Schnäppchenjäger scheinen ebenfalls noch nicht ganz überzeugt, dass jetzt der Zeitpunkt zum Zugreifen gekommen ist.

“Es gibt nicht viele wirklich günstig bewertete Papiere”, schreibt Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers. “Auch Aktien sind nicht gerade günstig, sodass man hier wirklich langfristig denken muss.” Bei der derzeitigen Portfoliopositionierung fällt es Iggo schwer, sich “jetzt wirklich zu einer höheren Aktienquote durchzuringen.”

Der August hat in der Tat eine klare defensive Präsenz gezeigt, mit Aktien aus den den Bereichen Rohstoffe, Autos und Industriegüter um 5% und mehr im Minus. Vermutlich braucht es erst weitere positive Impulse von der makroökonomischen Seite, bevor Anleger zu neuen Käufen bereit sind.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Alexander Kell und Verena Sepp: Schrott light, China stützt mehr, Bitcoin wieder unten, Stagflation ist das neue Normal, und Banken drücken auf Homeoffice-Bremse.

Schrott light

Schrott ist ein guter Rohstoff für die Gewinnung von Stahl, aber auch von Metallen wie Nickel und Kupfer. Er trägt zur Kreislaufwirtschaft bei und mindert den Ausstoß von Treibhausgasen. Wer so unterschiedliche Posten wie Kabelschrott oder Metalllegierungen einkauft, muss feststellen lassen, wie viel Metall in der jeweiligen Charge enthalten ist. Beim Kupferriesen Aurubis haben sich wohl Kriminelle diesen Umstand zunutze gemacht — offenbar mit Helfern im Unternehmen selbst. Bei einer Überprüfung der Metallbestände seien “erhebliche Abweichungen vom Sollbestand” festgestellt worden, teilte der Konzern mit, dem nun ein Schaden in dreistelliger Millionenhöhe droht und der seinen Jahresausblick kassieren musste. An der Börse ging es daraufhin zeitweise um mehr als 18% nach unten. Die Aktie des Großaktionärs Salzgitter verlor im Tagestief mehr als 7%, wobei sich das Minus zuletzt aber erheblich verringerte.

China stützt mehr

Peking verstärkt seine Bemühungen, die Wirtschaft anzukurbeln und den Yuan zu stützen. Wenige Stunden nach der Ankündigung neuer Hilfsmaßnahmen für den Immobiliensektor und selektiver Steuererleichterungen kündigte die Zentralbank Lockerungen für die Banken bei der Haltung von Devisenreserven an, was Yuan-Käufe attraktiver macht. Die Maßnahmen im Immobiliensektor könnten Wohneigentümern umgerechnet einstellige Milliarden-Euro-Beträge an jährlichen Zinszahlungen ersparen. “Die Zuversicht wird erst einmal gestärkt”, sagt Zhaopeng Xing, China-Stratege bei der Australia & New Zealand Banking Group. Chinas Bauträger stehen vor einem Liquiditätsengpass, der sich bis zum Jahresende zu einer Solvenzkrise ausweiten könnte, heißt es bei BI. Der Bausektor sei nicht nur “too big to fail” sondern leider auch “too big to save.”

Bitcoin wieder unten

Man kann es der Saisonalität, dem nachlassenden Interesse oder den Händlern im Urlaub zuschreiben, aber der Bitcoin beendete den zweiten Monat in Folge mit einem Minus — trotz einer der potenziell positivsten Entwicklungen für Kryptowährungen seit langem. Der weltweit größte digitale Vermögenswert bewegte sich monatelang in einer engen Handelsspanne, bis Mitte August ein drastischer Rückgang den Bitcoin-Kurs unter die Marke von 26.000 Dollar drückte. Seitdem kämpft die Münze darum, wieder auf die Beine zu kommen.

Stagflation ist das neue Normal

In der Eurozone mehren sich die Anzeichen, dass das Wachstum zum Stillstand kommt, während der Inflationsdruck unvermindert anhält. Das Gespenst der Stagflation reckt wieder sein Haupt. Daraus werde der Währungsraum auch “in absehbarer Zeit nicht herauskommen”, sagt Karsten Junius, Chefökonom der Bank J Safra Sarasin. Die Debatte unter G7-Finanzministern und Notenbankchefs im Mai 2022, was zu tun sei, um “Stagflationsszenarien zu vermeiden”, hat offensichtlich nicht gefruchtet. Vorsichtig umschrieben, ohne dabei das S-Wort zu verwenden, hat das Phänomen EZB-Direktorin Isabel Schnabel. Damit habe sie die Drecksarbeit für ihre Chefin Christine Lagarde erledigt, meint Vassilis Karamanis. Würde die sich so äußern, wäre das im Vorfeld der Zinssitzung gleichbedeutend mit “Marktvolatilität und einer Art Vorabverpflichtung, auf die die EZB gerne verzichten kann.” Zinserhöhungswetten werden zurückgefahren.

Banken drücken auf Homeoffice-Bremse

Die Zeiten der Jackett-Jogginghosen-Kombi könnten sich zunehmend dem Ende zuneigen. Immer mehr Banken drängen ihre Mitarbeiter wieder aktiv ins Büro — die meisten fordern mindestens drei Tage Office-Anwesenheit pro Woche, manche Banken gehen noch strenger vor. So will beispielsweise Goldman Sachs Mitarbeiter wieder fünf Tagen pro Woche im Büro sehen, BlackRock plant die Anwesenheitsanforderungen im Laufe des Monats von drei auf vier Tage pro Woche zu verschärfen. Zu den großzügigsten Banken zählt die UBS. Einfach wird der Richtungswechsel nicht. Laut einer im August veröffentlichten Deloitte-Umfrage gaben zwei Drittel der Beschäftigten im Finanzdienstleistungssektor an, dass sie kündigen würden, wenn sie fünf Tage pro Woche ins Büro zurückkehren müssten.

Was sonst noch so passiert ist

  • Neues Model 3 teurer

  • Schweden stornieren Hauskäufe

  • VW herabgestuft

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