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Neue E-Offensive: So will Hyundai die großen Konkurrenten attackieren

Die Gewinne der Koreaner sind zuletzt immer stärker zurückgegangen. Mit Milliardeninvestitionen in E-Mobilität will die Hyundai-Gruppe den Absturz verhindern.

Koreas größter Autokonzern, die Hyundai Motor Group, startet mit einer ambitionierten Elektrooffensive in das neue Jahr: Bis 2025 wollen Hyundai und Kia, die beiden Marken der Gruppe, 77 Milliarden Euro in elektrifizierte Antriebe investieren, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Chung Eui-sun am Donnerstag.

Zudem kündigte das Unternehmen an, dass das E-Auto-Angebot in den kommenden 5 Jahren auf 44 Modelle nahezu verdoppelt werden soll. 23 der Modelle werden ihren Strom allein aus Batterien ziehen, zwei aus Brennstoffzellen, die Strom aus der Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff gewinnen.

Das Ziel sei es, Hyundai eine Führungsrolle bei elektrifizierten Antrieben, in der Wasserstoffwirtschaft sowie bei autonomen Autos zu sichern, erklärte Chung. „Für die Hyundai-Motor-Gruppe ist 2020 das erste Jahr für die Sicherung ihrer industriellen Führerschaft.“
Der Plan gleicht angesichts der Probleme der Koreaner einer Flucht nach vorn. Das Auto-Duo hält sich zwar seit Jahren auf dem fünften Platz der globalen Rangliste. Doch nach den Rekorden in der ersten Hälfte der Dekade sind die Gewinne der Marke Hyundai zuletzt stark abgesackt. 2016 gingen sie um zwölf Prozent, 2017 um 21 Prozent und 2018 gar um 64 Prozent zurück.

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Zuletzt, also im vergangenen Jahr 2019, dürfte sich der Gewinn zwar erholt haben. Branchenexperte erwarten aber, dass der Absatz um etwa drei Prozent zurückgegangen ist. Chung machte seiner Belegschaft in seiner Neujahrsansprache Mut. Er sei überzeugt, dass die Hyundai die „herausfordernde Lage“ bewältigen könne.

Zurückhaltende Investoren

Leicht wird die Aufgabe aber nicht. In vielen Märkten schrecken Investoren derzeit vor Autoherstellern zurück. Denn die Unternehmen stehen vor besonderen Herausforderungen: Sie halten zunächst am Verbrenner fest, müssen aber gleichzeitig massiv in E-Mobilität und autonomes Fahren investieren, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Weil bisher noch unklar ist, welcher Autobauer langfristig führend sein wird, scheuen vielen Investoren die Branche.

Diese Entwicklung droht selbst die Gewinne von Branchenriesen wie Volkswagen und Toyota zu belasten. Toyota-Chef Akio Toyoda warnt seine erfolgsverwöhnten Mitarbeiter daher immer wieder, dass der Umbruch selbst Japans größten Autohersteller ruinieren könnte.

Mittelgroße Hersteller wie Hyundai und Kia stehen noch stärker unter Druck. Und bisher gelang es den Koreanern nicht – anders als Fiat Chrysler und der französischen PSA-Gruppe –, einen Partner für Fusion und Kostenteilung zu finden.

Immerhin hat Hyundai in Sachen E-Mobilität eine gute Ausgangslage. 2019 haben die Koreaner bereits 24 Autos mit E-Antrieben auf dem Markt. Denn sie haben früh auf Hybridmodelle gesetzt und gehören mit Toyota und Honda zu den Pionieren bei der Vermarktung von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen.

Der Konzern sagt Wasserstoff im künftigen Technologiemix noch eine große Zukunft voraus. Schon 2018 kündigte der Hyundai an, die Brennstoffzellenproduktion in Korea bis 2030 auf 500.000 Stück pro Jahr zu erhöhen. Neben Autos sehen die Koreaner besonders bei Nutzfahrzeugen wie Gabelstaplern, Schiffen und Zügen großes Potenzial.

Schwieriger ist die Position beim autonomen Fahren, das Chung als den „Kern zukünftiger Fahrzeugentwicklung“ bezeichnete. In einem ersten Schritt wird die Autogruppe ein Joint-Venture mit dem US-Start-up Aptiv gründen. 2022 soll eine Plattform für autonome Autos folgen, 2023 sollen die ersten autonomen Autos in ausgesuchten Regionen fahren und in der zweiten Hälfte 2024 soll der Start der kommerziellen Produktion folgen.

Diese Pläne sind noch Zukunftsmusik, doch andere Experimente mit neuen Geschäftsmodellen sind bereits Realität. In Russland bietet Hyundai ein Abo-Modell für Autos an, nun sollen Carsharing-Dienste folgen. Der erste wird in der amerikanischen Metropole Los Angeles starten. In Asien wollen die Koreaner zudem ihre Kooperation mit Mitfahrdiensten wie Grab in Singapur und Ola in Indien ausbauen.

Mehr: Im Streit um Schadenersatz für Besitzer von manipulierten Diesel-Fahrzeugen geht VW auf die Kläger zu – und ist bereit, über einen Vergleich zu verhandeln.