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Schweizer Aktienmarkt nähert sich Rekordhoch nach Börsenstreit mit EU

Der Handel mit Schweizer Aktien in der Europäischen Union ist seit Montag verboten. Trotzdem ist für den Schweizer Leitindex ein Rekord in Reichweite.

Die Six betreibt die Finanzplatzinfrastruktur der Schweiz. Foto: dpa
Die Six betreibt die Finanzplatzinfrastruktur der Schweiz. Foto: dpa

Der Schritt ins Neuland ist geglückt: Seit diesem Montag ist es EU-Börsen verboten, Schweizer Aktien zum Handel anzubieten. Auf den Schweizer Aktienmarkt hat das aber zunächst keine negativen Auswirkungen: Der Swiss Market Index (SMI), der bedeutendste Aktienindex der Schweiz, eroberte am Montagvormittag die Marke von 10.000 Punkten zurück und war in unmittelbarer Reichweite des Allzeithochs von 10.062 Zählern.

Von den 20 Titeln im SMI legten am Vormittag 17 zu. Spitzenreiter waren die UBS und Credit Suisse mit einem Plus von rund zwei Prozent. Novartis und Roche gewannen gut ein Prozent, Nestlé lag dagegen rund ein halbes Prozent im Minus. Das Handelsvolumen an der Schweizer Börse (Six) fiel leicht überdurchschnittlich aus. Nach zwei Handelsstunden lag der Umsatz bei rund 1,03 Milliarden Franken, wie Zahlen der Six am Montag zu entnehmen war.

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Im vergangenen Quartal lag dieser Wert bei durchschnittlich 902 Millionen Franken. Vor allem bei den kleinen und mittelgroßen Werten waren die Umsätze überdurchschnittlich.

Ab sofort dürfen die Titel aller Schweizer Firmen, die in der Schweiz notiert sind, nur noch an der Börse in Zürich gehandelt werden. Hintergrund ist der Streit zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) um die sogenannte Börsenäquivalenz. Aus Sicht der EU gilt die Regulierung der Schweizer Börse seit diesem Montag nicht mehr als gleichwertig mit den EU-Standards.

Die Schweiz reagierte am Freitag mit einem Notfallplan, sodass die Aktien von Schweizer Unternehmen jetzt nur noch in der Schweiz gehandelt werden dürfen. Anleger aus Europa müssen Käufe und Verkäufe dieser Titel damit in Zürich abwickeln. Die Schweizer Regierung erwartet, dass europäische Anleger auch ohne die Anerkennung der Börsenäquivalenz weiter in der Schweiz ihre Geschäfte machen.

Direkte Auswirkungen dieses Notfallplans waren am Montag zunächst aber nicht zu beobachten. Zwar lag das Handelsvolumen des Schweizer Leitindex laut der Nachrichtenagentur Bloomberg am Vormittag etwa 40 Prozent über dem 20-Tage-Durchschnitt. Allerdings bewegte sich der SMI im Einklang mit europäischen Vergleichsunternehmen, nachdem die USA und China am Wochenende im Handelsstreit eine Wiederaufnahme der Gespräche vereinbart hatten.

Ein Sprecher des Züricher Börsenbetreibers SIX Swiss Exchange sagte Bloomberg, es sei zu früh, um nach den Änderungen eine Einschätzung vorzunehmen. Einige Händler hatten zuvor damit gerechnet, dass Volumen und Liquidität unter dem üblichen Niveau liegen könnten.

Der Schweizer Notfallplan trifft in erster Linie außerbörsliche Plattformen. Die Handelsplätze Aquis und CBOE Global Markets sowie die Schweizer Großbank UBS hatten bereits vorgewarnt, dass sie den Handel mit Schweizer Aktien in der EU einstellen, falls der Notfallplan der Schweizer in Kraft tritt. Analysten schätzen, dass an solchen Handelsplätzen derzeit rund ein Drittel des Handelsvolumens bei Schweizer Blue-Chip-Aktien abgewickelt wird.
Mit Agenturmaterial.