Schweiz klagt in Korruptionsskandal 1MBD zwei Ölmanager an
BERN (dpa-AFX) -Im Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB hat die Schweizer Bundesanwaltschaft zwei Führungspersonen des Ölkonzerns Petrosaudi angeklagt. Sie wirft ihnen Veruntreuung und Geldwäsche im Umfang von 1,8 Milliarden Dollar vor, wie sie am Dienstag berichtete. Die Delikte sollen sich von 2009 bis mindestens 2015 ereignet haben.
Die Angeklagten sollen mit einem Vertrauten das damaligen malaysischen Ministerpräsidenten Najib Razak ein vermeintliches Gemeinschaftsunternehmen entwickelt haben. Der Deal sei auf einer Jacht im französischen Cannes eingefädelt worden. Daran hätten Razak und ein Sohn des verstorbenen saudischen Königs teilgenommen.
Die Angeklagten sollen mit Razaks Vertrauten Millionenbeträge über Schweizer Konten geschleust haben. Sie kauften sich damit nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter anderem Immobilien in der Schweiz und in London sowie Schmuck und Firmenbeteiligungen. In der Schweiz seien 192 Millionen Franken beschlagnahmt worden.
Die Ermittlungen rund um die Ausplünderung des malaysischen Staatsfonds laufen seit Jahren in zahlreichen Ländern. Die US-Justizbehörden sprachen vom "bisher größten Fall von Kleptokratie". Etliche Beteiligte wurden bereits verurteilt. Ex-Ministerpräsident Razak erhielt in seiner Heimat eine Haftstrafe von zwölf Jahren. In der Schweiz laufen weitere Verfahren.