Rückruf bei Aldi: Dringliche Warnung vor Gesundheitsgefahr bei Pistazien
Der Hersteller PL FoodCom GmbH ruft seine Pistazien bei Aldi Nord und Aldi Süd zurück. Die Produkte weisen erhöhte Ochratoxin-Werte auf, die von Schimmelpilzen gebildet werden. Verbraucher drohen Nierenschäden.
Die PL FoodCom GmbH ruft verschiedene Sorten Pistazienkerne der Marken "Trader Joe's" und "Farmer" bei Aldi Nord und Aldi Süd zurück. Das Unternehmen gibt bekannt, dass in den genannten Produkten Pistazienkerne mit einem erhöhten Ochratoxin-A-Gehalt verwendet wurden.
Die als Schimmelpilzgift bekannte Substanz kann bei stark erhöhter Langzeiteinnahme nierenschädigend und karzinogen wirken, warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf seiner Onlineseite Lebensmittelwarnung.de. Das Produkt gelangte bundesweit bei Aldi in den Verkauf.
Das Unternehmen mit Sitz in Elmenhorst hat die betroffenen Waren bereits aus dem Verkauf genommen. Kunden, die eines der Produkte gekauft haben, können es in einer Aldi-Filiale zurückgeben und erhalten den Kaufpreis erstattet.
Dringlicher Rückruf bei Aldi Nord und Aldi Süd: Diese Produkte betroffen
Trader Joe’s Pistazienkerne geröstet, 100-Gramm-Packung, Mindesthaltbarkeitsdatum 15.09.2023, Charge: 30017/221219001
Trader Joe’s Pistazienkerne geröstet & gesalzen, 100-Gramm-Packung, Mindesthaltbarkeitsdatum: 16.09.2023, Charge: 30016/221220001
Diese Kerne wurden bei Aldi Süd aus dem Verkauf genommen:
Farmer naturals Pistazienkerne-Beerenmix, 100-Gramm-Packung MHD: 16.08.2023, Charge 29106/221119001 MHD: 19.09.2023, Charge 29106/221223001
Farmer naturals Pistazienkerne geröstet & ungesalzen, 100-Gramm-Packung MHD: 14.08.2023, Charge 29107/221117001 MHD: 17.09.2023, Charge 29107/221222001
Farmer Pistazienkerne geröstet & gesalzen, 100 Gramm-Packung MHD: 15.08.2023, Charge 29108/221118001 MHD: 17.09.2023, Charge 29108/221222001
Ochratoxin A: Was es für die Gesundheit bedeutet
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (International Agency for Research on Cancer) hat Ochratoxin A als möglicherweise krebserregend für den Menschen eingestuft. Die Tatsache, dass es im Blutplasma, Blut und Urin nachgewiesen werden kann und sogar in Muttermilch vorkommt, legt nahe, dass Verbraucher durch pflanzliche und tierische Nahrungsmittel kontinuierlich mit Ochratoxin A belastet werden.
Ochratoxine werden von typischen Lagerpilzen gebildet und kommen weltweit in einer Vielzahl von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor. Sie können nach einem Pilzbefall hauptsächlich in verschiedenen Getreidearten wie Reis, Gerste, Hafer und Weizen, aber auch in vielen Obst- und Gemüsearten wie Trauben und Feigen gebildet werden. Auch Verarbeitungserzeugnisse wie Wein, Obst- und Gemüsesäfte sowie Bier können Ochratoxine enthalten.
Darüber hinaus wurden Ochratoxine in Fruchtgewürzen wie Senf, Pfeffer und Paprika, Kaffee, Kakao und deren Verarbeitungserzeugnissen wie Schokolade gefunden. Außerdem wurde über das Vorkommen von Ochratoxinen in Nüssen wie Pistazien und Kastanien, Tee, pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln und tierischen Produkten wie Leber, Niere und Schinken berichtet.
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