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ROUNUP: Uniper schreibt Nord-Stream-2-Darlehen voll ab - Ausblick bestätigt

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Uniper <DE000UNSE018> hält trotz einer Milliardenabschreibung an seinem Ausblick fest. Angesichts des volatilen Umfelds werde der Konzern die Entwicklungen aber weiter genau verfolgen, hieß es in einer am späten Montagabend verbreiteten Mitteilung. Das Darlehen für die vom russischen Energiekonzern Gazprom <US3682872078> mitfinanzierte Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 von 987 Millionen Euro inklusive Zinsen werde vollständig abgeschrieben, hieß es weiter. Die Uniper-Aktie legte am Dienstagvormittag zeitweise über sechs Prozent zu. Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges summieren sich die Kursverluste des MDax <DE0008467416>-Konzerns aber immer noch auf über 40 Prozent.

Die Abschreibung werde sich laut Uniper im ersten Quartal auf das berichtete Konzernergebnis auswirken, habe aber keinen Einfluss auf die bereinigten Ergebniszahlen. Zudem entfallen die damit verbundenen Zinserträge von rund 100 Millionen Euro pro Jahr für das Unternehmen.

Zuvor hatten die BASF <DE000BASF111>-Mehrheitsbeteiligung Wintershall Dea und der österreichische Ölkonzern OMV <AT0000743059> mitgeteilt, ihre Finanzierung an Nord Stream 2 von ebenfalls rund einer Milliarde Euro abzuschreiben. Der britisch-niederländische Öl- und Gaskonzern Shell <GB00BP6MXD84> hatte schon Ende Februar angekündigt, aus dem Projekt aussteigen zu wollen. Der fünfte und letzte ausländische Finanzier der Pipeline, die französische Engie-Gruppe <FR0010208488>, hatte Anfang März mitgeteilt, dass sie als Darlehensgeber ein Kreditrisiko von bis zu 987 Millionen Euro trage, das sich im Falle eines Konkurses von Nord Stream 2 auswirken könnte.

Angesichts des Ukraine-Kriegs ist die Zukunft der direkten Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland ungewiss. Die Bundesregierung hat das Genehmigungsverfahren für den Betrieb der Erdgasleitung ausgesetzt. Die Pipeline war nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom im September fertig und soll Gas von Russland nach Deutschland bringen. Der Betreiber der Pipeline mit Sitz im Schweizer Kanton Zug soll nach Angaben einer Behördenvertreterin vor dem Aus stehen.

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Zudem kündigte Uniper an, den Ende 2021 angestoßenen Verkaufsprozess für die russische Tochter Unipro, so bald wie möglich wieder aufzunehmen. Uniper hält rund 83,7 Prozent an Unipro. Das Portfolio in Russland besteht aus den fünf Kraftwerken Berezovskaya, Surgutskaya, Smolenskaya, Shaturskaya und Yaivinskaya. Die Erzeugungsaktivitäten umfassen vor allem Erdgas, aber auch Stein- und Braunkohle und decken laut Uniper fünf Prozent des russischen Strombedarfs. 2021 hat das Geschäft fast ein Fünftel des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) von Uniper ausgemacht.

Uniper wird keine neuen langfristigen Lieferverträge für Erdgas mit Russland abschließen, wie das Unternehmen weiter mitteilte. An den bestehenden Verträgen hält das Unternehmen aber fest. Außerdem wird das Flüssiggas-Projekt in Wilhelmshaven wieder aufgenommen und die Bezugsquellen sollen verstärkt diversifiziert werden.

Sollte es zu einer begrenzten und kurzfristigen Drosselung der Gasflüsse aus Russland kommen, werde Uniper voraussichtlich in der Lage sein, den Ausfall weitergehend kompensieren zu können, hieß es weiter. Erhebliche Unterbrechungen der Gasflüsse würden hingegen die Stabilität des deutschen Gassystems gefährden. In diesem Fall hält das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz einen Notfallplan vor. Nach aktuellem Stand, sieht das Ministerium aber keinen Grund, ihn zu aktivieren.

Mit Blick auf die Unternehmensfinanzierung hat Uniper der Mitteilung zufolge um eine Verlängerung der KfW-Kreditlinie gebeten. Die zwei Milliarden Euro seien zwar noch nicht in Anspruch genommen worden. Angesichts der anhaltend volatilen Märkte soll eine Verlängerung der Ende April auslaufenden Kreditfazilität aber als Rückversicherung für den Fall weiterer extremer Entwicklungen an den Rohstoffmärkten dienen.