Werbung
Deutsche Märkte öffnen in 32 Minuten
  • Nikkei 225

    38.835,10
    +599,03 (+1,57%)
     
  • Dow Jones 30

    38.852,27
    +176,59 (+0,46%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.072,79
    -772,88 (-1,29%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.364,61
    -0,52 (-0,04%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.349,25
    +192,92 (+1,19%)
     
  • S&P 500

    5.180,74
    +52,95 (+1,03%)
     

ROUNDUP: Syrien-Hilfe der UN auf der Kippe - Abstimmung Freitag erwartet

NEW YORK (dpa-AFX) - Kurz vor dem Auslaufen einer wichtigen UN-Resolution zur Versorgung von Millionen notleidender Syrer gibt es bei den Verhandlungen Bewegung. Aus Verhandlungskreisen des UN-Sicherheitsrats verlautete am Donnerstag in New York, dass es keine Einsprüche gegen einen entsprechenden Resolutionsentwurf gegeben habe - auch nicht von Russland, das bisher blockierte. Daraufhin sei der Text zur Abstimmung vor dem mächtigsten UN-Gremium am Freitag angemeldet worden. Eine Uhrzeit stand noch nicht fest. Russland könnte dann noch immer ein Veto einlegen.

Hintergrund ist eine seit 2014 bestehende UN-Resolution, die am 10. Juli ausläuft. Die Regelung erlaubt es den Vereinten Nationen, wichtige Hilfsgüter über Grenzübergänge auch in Teile Syriens zu bringen, die nicht von der Regierung kontrolliert werden. Vetomacht Russland, die Syriens Machthaber Baschar al-Assad stützt, hatte bislang signalisiert, dass sie die Schließung des letzten von einst vier Grenzübergängen für Hilfslieferungen bevorzugt.

Die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen haben vor einer humanitären Katastrophe gewarnt, falls die bisherige Regelung nicht fortgeführt wird. Mehr als zwei Millionen Menschen in Rebellengebieten sind von der Hilfe abhängig. UN-Chef António Guterres hat deutlich gemacht, dass er einen Vorschlag Russlands als keine Alternative sieht.

Demnach sollten die Hilfsgüter zuerst in die von der syrischen Führung kontrollierte Hauptstadt Damaskus gebracht und dann in Rebellengebiete geliefert werden. Viele Experten lehnen diesen Vorschlag ab. Die Kontrolle über einen bedeutenden Teil der Hilfe würde die Position von Präsident Baschar al-Assad gegenüber politischen Gegnern deutlich stärken.

WERBUNG

Sicherheitsratskreisen zufolge ist die Atmosphäre bei den Verhandlungen am New Yorker East River von russischer Seite etwas konstruktiver als in der Vergangenheit. Trotzdem habe Moskau sich inhaltlich nicht auf die bislang vorgelegten Resolutionsentwürfe eingelassen. Ratsmitglieder Norwegen und Irland hatten zunächst eine Verlängerung des Mechanismus für zwölf Monate mit zwei Grenzübergängen zur Debatte gestellt. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja nannte dies lediglich einen "Rohrkrepierer".

Der nun auf dem Tisch liegende Vorschlag sieht eine Verlängerung zu bisherigen Konditionen mit nur einem Übergang - Bab al-Hawa im Nordwesten - vor. Westliche Diplomaten hoffen, dass Moskau den Text trotz seiner langen Blockadehaltung akzeptieren wird. Dabei könnte aus ihrer Sicht eine neue Dynamik zwischen den USA und Russland nach dem Treffen der Präsidenten Joe Biden und Wladimir Putin in Genf beitragen. Die beiden Staatsoberhäupter hatten das Thema Syrienhilfe in der Schweiz besprochen.