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ROUNDUP: Sartorius knackt zum Jahresstart die Umsatz-Milliarde - Aktie legt zu

GÖTTINGEN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius <DE0007165631> ist mit überraschend starken Zuwächsen ins Jahr gestartet. Der Umsatz knackte im ersten Quartal die Milliardenmarke, und der Konzern holte noch mehr Aufträge herein - wenn auch nicht ganz so viele wie während des pandemiebedingten Booms ein Jahr zuvor. Vorstandschef Joachim Kreuzburg berichtete am Donnerstag von einer hohen Nachfrage nach den Sartorius-Produkten, auch wenn sich die Effekte aus der Corona-Pandemie normalisierten. Er sieht den Dax <DE0008469008>-Konzern auf Kurs zu den Jahreszielen. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine seien die Unsicherheiten aber noch einmal gestiegen.

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an. In den ersten Handelsminuten legte die im Dax notierte Sartorius-Vorzugsaktie rund drei Prozent zu. Der Konzern ist einer der Gewinner der Corona-Krise, entsprechend stark war der Kurs während der Pandemie gestiegen. Mit der Entspannung der Lage in den vergangenen Monaten kam er aber unter Druck. Mit einem Minus von 36 Prozent gehört das Papier 2022 zu den größten Verlierern im Dax. Allerdings hatte sich der Kurs von Ende 2019 bis Ende 2021 mehr als verdreifacht.

Im ersten Quartal erzielte das Unternehmen einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro und damit fast 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Morgen in Göttingen mitteilte. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) legte um knapp ein Drittel auf 349 Millionen Euro zu. Damit schnitt Sartorius besser ab als von Analysten erwartet.

Unterdessen sicherte sich der Konzern weitere Aufträge, um seinen Wachstumskurs halten zu können. Mit gut 1,1 Milliarden Euro lag der Auftragseingang im ersten Quartal höher als der Umsatz, wenn auch rund zwei Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Da hatte vor allem die Sparte Bioprocess Solutions infolge der Pandemie eine außergewöhnlich hohe Nachfrage verzeichnet. Zudem hätten einige Kunden damals Aufträge weiter im Voraus platziert als üblich, erklärte Sartorius.

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Unter dem Strich verdiente der Konzern in den Monaten Januar bis März knapp 206 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Rechnet man Sonderposten und nicht zahlungswirksame Effekte wie Bewertungseffekte bei Übernahmen heraus und legt ein normalisiertes Finanzergebnis und eine normalisierte Steuerquote zugrunde, wuchs der Überschuss noch um knapp 38 Prozent auf 167 Millionen Euro.

"Wir haben unseren Wachstumskurs in beiden Sparten fortgesetzt", sagte Kreuzburg. Zwar seien die Kosten für Logistik und Material gestiegen, dennoch habe der Konzern seine Ertragsmarge nochmals etwas gesteigert - nämlich von 33,3 auf 34,1 Prozent. Im Geschäftsbereich Bioprocess Solutions bietet Sartorius Technologien zur Herstellung von Biopharmazeutika und Impfstoffen. Die kleinere Laborsparte liefert etwa Pipetten für Corona-Tests.

"Die Nachfrage nach unseren Produkten ist in allen Segmenten hoch", sagte Kreuzburg. Auch die Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten kämen gut voran. Zudem habe Sartorius durch die Übernahme von Automated Lab Solutions und des Chromatographie-Geschäfts von Novasep beide Geschäftsbereiche weiter gestärkt.

Für das laufende Jahr peilt die Sartorius-Spitze weiter eine währungsbereinigte Umsatzsteigerung von 15 bis 19 Prozent an. Vom Erlös sollen etwa 34 Prozent als bereinigter operativer Gewinn hängen bleiben. Allerdings hätten die globalen Unsicherheiten mit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine deutlich zugenommen, sagte Kreuzburg. Er verwies auf die Belastung der Lieferketten und die Risiken aus erheblich gestiegenen Inflationsraten.

Das frühere MDax <DE0008467416>-Schwergewicht Sartorius war mit der Index-Erweiterung im September in den Dax aufgestiegen. Das Aktienkapital ist zu gleichen Teilen in Stamm- und Vorzugsaktien aufgeteilt. Von den handelbaren rund 34 Millionen Stammaktien <DE0007165607> gehören rund 55 Prozent einer Erbengemeinschaft und rund 38 Prozent dem US-Unternehmen Bio-Rad Laboratories. Rund sieben Prozent befinden sich im Streubesitz.

Ganz anders sieht es bei den Vorzugsaktien aus: Hier werden rund 72 Prozent der Anteile, die nicht im Besitz des Unternehmens selbst sind, im Streubesitz gehandelt; 28 Prozent liegen nach Sartorius-Angaben bei Bio-Rad Laboratories. Sartorius' Börsenwert lag zuletzt bei knapp 27 Milliarden Euro.