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ROUNDUP/Autofahrer zur Verkehrswende: Würde umsteigen, wenn ...

FRANKFURT (dpa-AFX) - Umsteigen? Spätestens wenn der Bus auf der Extra-Spur am Stau vorbeirauscht, dürften auch große Autoliebhaber ins Grübeln kommen. Doch nicht überall gibt es die Alternative. Viele Menschen zeigen sich aber offen für die angestrebte Wende im Verkehr, wie auch eine Umfrage der KfW nahelegt. Viele können sich demnach grundsätzlich vorstellen, häufiger vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder aufs Fahrrad umzusteigen.

Allerdings müssen aus Sicht der rund 4000 befragten Haushalte die Voraussetzungen dafür stimmen. Nach Angaben der staatlichen Förderbank KfW halten rund 75 Prozent der Haushalte, die regelmäßig ein Auto nutzen, einen häufigeren Wechsel auf Busse und Bahnen für vorstellbar. Unterschiede gibt es dabei zwischen Stadt und Land bei den dafür notwendigen Anreizen.

Je ländlicher die Region und je schlechter die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist, desto häufiger fahren die Menschen Auto. Auf dem Land gibt es den Angaben zufolge mehr Autos pro Haushalt - und sie werden mindestens doppelt häufig genutzt wie in Großstädten. Die Hauptforderung der Befragten für einen Umstieg auf Busse und Bahnen: Auf dem Land ist es eine bessere Anbindung, in der Stadt günstigere Fahrkarten.

"Wir brauchen überall gute Infrastruktur und klimaneutrale Mobilitätsangebote, die die Bedürfnisse von jeder und jedem berücksichtigen", sagt Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). Sein Haus hat bei der KfW ein Förderprogramm in Auftrag gegeben. Sie gibt Unternehmen und Kommunen jetzt günstige Kredite etwa für Fuß- und Radwege und für Fahrzeuge, die weniger Klimaschäden anrichten.

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Denn noch ist viel zu tun für die sogenannte Verkehrswende. Gut 20 Prozent seiner Treibhausgase setzt Deutschland im Verkehr frei, wie die KfW hervorhebt, insbesondere im "motorisierten Individualverkehr"

- also meistens dem eigenen Auto.

Damit legen die Menschen nach wie vor die meisten Kilometer zurück. Nur 20,5 Prozent beträgt der Anteil von Bussen und Bahnen sowie Fuß- und Radverkehr, wie das Umweltbundesamt für 2019 ausgerechnet hat. Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, empfiehlt es millionenfach auf E-Autos umzusteigen und insgesamt deutlich weniger Auto zu fahren.

Auf dem Land, so gesteht die KfW zu, sei das Auto bis auf weiteres nicht wegzudenken. "Vor diesem Hintergrund ist die Elektrifizierung ein wichtiger Hebel, allerdings kein ausreichender Schritt."

An Haltestellen besteht eigentlich kein Mangel. Für knapp 94 Prozent aller Menschen in Deutschland sind es höchstens 400 Meter bis zur nächsten Bushaltestelle, wie die Deutsche-Bahn-Tochter Ioki ausgerechnet hat. Doch oft fährt da kaum was. An mehr als jeder dritten Haltestelle kann man demnach nicht mal einmal pro Stunde in die eine oder die andere Richtung fahren. Gerade in Dörfern fehlten akzeptable Möglichkeiten, um die täglichen Wege mit Bus und Bahn zurückzulegen. Sammeltaxis auf Abruf seien eine Alternative.

"Insgesamt ist der Fahrpreis nicht das alles entscheidende Kriterium für Menschen, um häufiger Bus und Bahn zu nutzen, sondern das Angebot muss gut sein", heißt es beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen. Es müsse ausgebaut und modernisiert werden. Denn vor Corona platzten Busse und Bahnen mancherorts aus allen Nähten. In der Pandemie stiegen viele aus Angst nicht mehr ein, wie man in der Branche registriert hat. Sie müssten mit guten Angeboten zurückgeholt werden.

Zwei Drittel der von der KfW Befragten können sich auch vorstellen, mehr Fahrrad zu fahren als Auto. Jeder zweite wünscht sich dafür aber eine bessere Infrastruktur, also vor allem sichere Radwege und Abstellmöglichkeiten. Knapp die Hälfte der Befragten erwartet eine bessere Kombinierbarkeit mit dem ÖPNV. Das Fahrrad habe somit auch auf dem Land Potenzial, eine tragende Säule der Verkehrswende zu werden, heißt es in der KfW-Studie.