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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax wird Bankensorgen am Verfallstag nicht los

FRANKFURT (dpa-AFX) -Die Sorgen um den Bankensektor haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung wieder eingeholt. Erneut hohe Kursverluste bei der Schweizer Großbank Credit Suisse CH0012138530 und das nächste Kursdesaster für die US-Regionalbank First Republic US33616C1009 trotz Milliardenhilfen zogen den Dax DE0008469008 letztlich um 1,33 Prozent auf 14 768,20 Punkte nach unten.

Der Leitindex konnte sich damit zwar über der 100-Tage-Linie als Indikator für den mittel- bis längerfristigen Trend halten, im Wochenverlauf verlor der Dax allerdings mehr als 4 Prozent. Vor dem Wochenende sorgte der große Verfall an den Terminbörsen für weitere Kursschwankungen. Der Effekt der positiv bewerteten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Vortag verpuffte. Für den MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen ging es um 2,21 Prozent auf 26 446,93 Zähler abwärts.

Das Bankenthema dürfte die Investoren noch eine Weile beschäftigen, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Kurzfristig erscheine das Liquiditätsproblem durch die Rettungspakete zwar gelöst, doch langfristig stelle sich die Frage, "wie solvent vor allem die kleinen und mittelgroßen Banken in den USA auf Dauer wirklich sind." Der Abwärtstrend an der Börse könne sich daher in der kommenden Woche erst einmal fortsetzen. "In der unsicheren Gemengelage und mit der Sitzung der US-Notenbank Fed vor der Tür ist eine nachhaltige Erholung Stand heute eher unwahrscheinlich."

Am Mittwoch könnte bei der Fed angesichts der Banken-Turbulenzen rund ein Jahr nach dem Start ihrer aggressiven Leitzinswende ein Umdenken einsetzen. Aus der Angst vor einer Tempoverschärfung der US-Notenbank sei bei einigen Marktteilnehmern schon Hoffnung auf eine Zinssenkung geworden, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "So weit sollte es zwar nicht kommen, aber der große Zinsschritt ist spätestens seit dieser Woche vom Tisch."

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Denn trotz milliardenschwerer Unterstützung von den größten US-Geldhäusern stehen die Aktien der First Republic Bank weiter erheblich unter Druck. Viele Beobachter halten die Probleme der kleinen Banken in den USA zwar für hausgemacht und erwarten keinen Flächenbrand, doch das Vertrauen der Investoren in die Branche schwindet. Auch die Aktien der Credit Suisse fielen trotz Hilfsgeldern um 8 Prozent. Der zunächst stabilisierte europäische Bankensektor EU0009658806 sackte letztlich um 2,6 Prozent ab. Im Dax verloren die Papiere der Deutschen Bank DE0005140008 1,5 Prozent, die der Commerzbank DE000CBK1001 gaben 3,5 Prozent nach.

Ähnlich düster war die Kursentwicklung in der Immobilienbranche. Die deutlichen Dividendenkürzungen dort seien ein weiteres Beispiel, warum die negativen Auswirkungen der restriktiven monetären Trends in den kommenden Monaten die Aktienmärkte regelmäßig belasten dürften, konstatierten die Experten der Commerzbank. Vonovia DE000A1ML7J1 verloren angesichts einer schon am Vortag kräftig gekappten Dividende und einem in Aussicht gestellten Gewinnrückgang 2,2 Prozent und rutschten zeitweise auf ein Tief seit 2014 ab.

Für gute Laune sorgte dagegen ein angehobener Ausblick von US-Logistiker Fedex US31428X1063, der die Aktien der Deutschen Post DE0005552004 um 0,9 Prozent anschob. Fedex habe sich allerdings dank erfolgreicher Sparanstrengungen verbessert, sagte ein Händler. Die Auswirkungen auf die Post hält er daher für begrenzt.

Im MDax waren einige IT-Werte gefragt: Software AG DE000A2GS401 verteuerten sich an der Spitze um 2,2 Prozent, Teamviewer DE000A2YN900 um 0,8 Prozent. Die Aktien von Bechtle DE0005158703 gingen 1,3 Prozent höher aus dem Handel. Jefferies-Analyst Martin Comtesse sprach von einem zuversichtlich stimmenden Ausblick des IT-Dienstleisters, zudem sei die Dividende besser als gedacht ausgefallen.

Für die Software AG ging damit der vorerst letzte Tag im Index der mittelgroßen Werte zu Ende. Das Unternehmen steigt kommende Woche in den Nebenwerte-Index SDax DE0009653386 ab. Neben weiteren Änderungen in den hinteren Börsenreihen steht auch ein Wechsel im Dax an: Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall DE0007030009 wird am Montag für den Dialyse-Spezialisten FMC DE0005785802 in den Leitindex aufsteigen. Die Anteilsscheine von Rheinmetall gaben vorab um 4 Prozent nach, FMC legte um 0,6 Prozent zu.

Der EuroStoxx 50 EU0009658145 als Leitindex der Eurozone schloss 1,26 Prozent tiefer bei 4064,99 Punkten. Der französische Cac 40 FR0003500008 fiel um 1,4 Prozent, während der britische FTSE 100 GB0001383545 rund 1 Prozent nachgab. In New York verlor der Dow Jones Industrial US2605661048 zum europäischen Handelsschluss ebenfalls gut 1 Prozent.

Der Euro EU0009652759 legte zuletzt zu und notierte bei 1,0667 US-Dollar. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0623 (Donnerstag: 1,0595) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9414 (0,9438) Euro. Die am Nachmittag veröffentlichten enttäuschend ausgefallenen US-Konjunkturdaten zur Industrieproduktion und dem von der Universität von Michigan erhobenen Konsumklima bewegten den Markt zunächst kaum.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,29 Prozent am Vortag auf 2,26 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 stieg um 0,22 Prozent auf 125,69 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 kletterte kräftig um 1,63 Prozent auf 138,08 Zähler nach oben./niw/jha/

--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---