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ROUNDUP/Nach 48 Tagen: 'Hausarrest' in Spanien für Freizeit gelockert

MADRID (dpa-AFX) - Die strenge Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist in Spanien nach knapp sieben Wochen erstmals für Freizeitaktivitäten gelockert worden. Die Bürger des von der Krise besonders schwer betroffenen Landes durften am Samstag aus dem Haus, um spazieren zu gehen oder im Freien etwas Sport zu treiben. Strandpromenaden wie das Paseo Marítimo in Barcelona füllten sich schon am frühen Morgen mit Radfahrern, Joggern und Spaziergängern. In Madrid sah man vor allem auf den Avenues wie der Gran Vía oder dem Paseo de la Castellana sehr viele Menschen.

Ministerpräsident Pedro Sánchez mahnte zur Vorsicht: "Wir machen heute einen weiteren Schritt zur Lockerung der Ausgehsperre, wir müssen das aber vorsichtig und verantwortlich tun. Das Virus ist immer noch da", schrieb der sozialistische Politiker auf Twitter.

Viele standen besonders früh auf. Denn neben örtlichen Beschränkungen und strengen Regeln gibt es zum Genuss der "neuen Freiheit" auch Zeitfenster. Die meisten Erwachsenen und Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren dürfen nur zwischen 06.00 und 10.00 sowie zwischen 20.00 und 23.00 Uhr aus dem Haus. Bürger, die älter als 70 sind, dürfen zwischen 10.00 und 12.00 sowie zwischen 19.00 und 20.00 Uhr raus. Kinder unter 14 können zwischen 12.00 und 19.00 Uhr mit einem Elternteil vor die Tür.

Beim Spazierengehen darf man sich nur bis zu einem Kilometer vom Wohnsitz entfernen. Beim Sport soll man die Wohngemeinde nicht verlassen. Sport muss man unbegleitet treiben, spazieren gehen darf man zwar auch zu zweit, aber nur mit einem Mitbewohner.

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Diese Lockerung ist Teil des Vier-Phasen-Plans, mit dem Spanien bis Ende Juni eine "neue Normalität" erreichen möchte. Jede Stufe des Exit-Plans soll zwei Wochen dauern. Nach und nach sollen immer mehr Geschäfte, Lokale und Kirchen sowie später Fitnessstudios, Kinos, Theater und Hotels geöffnet werden. Reisen zwischen den Regionen werden frühestens Ende Juni wieder erlaubt sein.

In Spanien durfte man seit Mitte März nur noch in Ausnahmefällen und allein aus dem Haus - etwa um zur Arbeit zu fahren, den Hund auszuführen oder Einkäufe zu tätigen.

Der "Hausarrest" trage Früchte, betonte Sánchez am Samstag. Die Zahl der neuen Todesopfer lag mit 276 erstmals seit Mitte März am dritten Tag in Folge unter 300. Insgesamt starben 25 100 Infizierte. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle kletterte um fast 1150 oder nur noch gut 0,5 Prozent auf etwas über 216 000. Sánchez kündigte an, er werde beim Parlament dennoch eine Verlängerung des Alarmzustands um weitere zwei Wochen beantragen. Und von Montag an werde das Tragen von Schutzmasken in den öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht sein, kündigte er auch an.