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Riesenverlust durch Kanye West: Adidas sitzt auf unverkäuflichen "Yeezy"-Schuhen im Wert von einer halben Milliarde Euro

Adidas hat seine Quartalszahlen für Q1 des Jahres 2023 präsentiert. Die Trennung von Rapper Kanye West hat weitreichende Folgen für das Geschäft.

Vom Goldesel zum Problemfall: Adidas bleibt nach der Trennung von Rapper Kanye West auf den Lagerbeständen aus den gemeinsamen
Vom Goldesel zum Problemfall: Adidas bleibt nach der Trennung von Rapper Kanye West auf den Lagerbeständen aus den gemeinsamen "Yeezy"-Kollektionen sitzen. - Copyright: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Seth Wenig

Adidas-Chef Björn Gulden hat früher bei Puma gearbeitet. Bei seinem alten Arbeitgeber habe er mit "großen Augen" auf das Geschäft von Adidas geschaut, genauer gesagt auf die "Yeezy"-Kooperation mit dem Rapper Kanye West, verriet der Manager aus Norwegen erst kürzlich. Unter dem Namen "Yeezy" verkaufte das Unternehmen verschiedene Lifestyle-Produkte, die Kooperation war für beide Seiten äußerst profitabel.

Nun ist Gulden selbst bei Adidas und dürfte die Kooperation mit etwas anderen Augen betrachten: Das Unternehmen hat sich nach antisemitischen Äußerungen des Rappers von ihm getrennt – eine Entscheidung, die große Auswirkungen auf das Geschäft hat. Nach Unternehmensangaben entsteht durch den Wegfall vom "Yeezy" voraussichtlich ein Umsatzverlust von 1,2 Milliarden Euro.

Hauptversammlung steht bevor – die Quartalszahlen sind schlecht

Wenn am 11. Mai die Aktionäre von Adidas zur Hauptversammlung zusammenkommen, dürfte es für alle Beteiligten deshalb wenig erfreulich werden. Der deutsche Sportartikelhersteller hat das erste Quartal mit einem Verlust von 24 Millionen Euro abgeschlossen. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 310 Millionen Euro erwirtschaftet.

Ein Grund für den Abrutsch in die roten Zahlen: Der Abbruch der Kooperation mit West. Für den Erfolg von "Yeezy" sorgten vor allem die Schuhe der Kollektion. Wests Designs machten Adidas zu einem wichtigen Player in der Sneaker-Welt. Wie die "Wirschaftswoche" schreibt, gilt das Sub-Label als eines der erfolgreichsten der Geschichte, vergleichbar sei es nur mit der Nike-Kollaboration mit Michael Jordan.

Finanzielle Verluste oder Imageschaden: Wohin mit den Restbeständen?

Nach dem Bruch mit West wegen dessen antisemitischer Äußerungen brach auch das Geschäft ein. So schreibt Adidas, dass allein in Nordamerika im ersten Quartal 20 Prozent des Umsatzes weggebrochen seien. Davon entfallen 15 Prozent auf die "Yeezy"-Produkte. Zudem steht der Konzern vor der großen Frage, was mit den Lagerbeständen im Wert von 500 Millionen Euro geschehen soll.

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Viele attraktive Alternativen gibt es nicht. Sollten die Schuhe vernichtet werden, steht das Image von Adidas als nachhaltige Marke auf dem Spiel. Bei einem Verkauf erhält West eine Provision – etwas, das der Konzern ausschließen will. Werden die Produkte verschenkt, ist davon auszugehen, dass sie auf dem Schwarzmarkt verkauft werden und Adidas trotzdem die Verluste tragen muss. Eine Umgestaltung, beispielsweise indem das Logo übernäht oder verändert wird, scheint laut "Wirtschaftswoche" ebenfalls ausgeschlossen. Das Magazin zitiert dazu Adidas-CEO Gulden mit den Worten: "If we sell it, we sell it like it is" (Deutsch: Wenn wir sie verkaufen, verkaufen wir sie, wie sie sind).

Unabhängig davon, was Adidas mit den Lagerbeständen macht, wirft der Fall ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten im Umgang mit problematischen Künstlern und ihren Werken. Vielleicht liefert ja die Hauptversammlung Antworten.

Video: Adidas geht gegen Logo von Black Lives Matter vor

Mit Material der dpa/aeh