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Renten am Morgen: Suche nach Rendite spricht für Peripherie

(Bloomberg) -- Bis zum Freitagabend haben die Staatsanleihen aus dem Euroraum ihre Kursgewinne verteidigen können. Besonders gesucht waren die Bonds aus den Kern- und Semi-Kernländern. Die deutsche Zinskurve fiel wieder komplett in den negativen Bereich. Die Zinskurven wurden vom langen Ende her tendenziell flacher.

Auslöser für die Nachfrage nach Bonds waren Aussagen des Chefvolkswirts der Europäischen Zentralbank, Philip Lane, wonach die Aufwertung des Euro die Inflationsentwicklung im Euroraum dämpfe. Das ist von der Sache weder etwas Überraschendes noch Neues. Da die Aufwertung des Euro sowie sich daraus ableitender Entwicklung zurzeit besonders im Fokus stehen und es der EZB trotz aller geldpolitischen Bemühungen nicht gelingen will, die Teuerungsrate in Richtung ihres Zielwertes zu bewegen, reagieren die Märkte auf entsprechende Aussagen - am Freitag eben mit Renditerückgängen.

Die Renditenentwicklung der Peripherie und der irischen Staatspapiere konnte mit derjenigen der Kernländer nicht ganz Schritt halten. Für die Bewegung der Renditen der irischen Staatspapieren sind die Zukunft des Abkommens über den Brexit sowie die bisher ergebnislos verlaufenen Verhandlungen über ein Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien verantwortlich.

Mit den näher rückenden Fristen für ein Handelsabkommen zwischen beiden Regionen dürften die Schwankungen der irischen Renditen tendenziell zunehmen. Sofern sich abzeichnen sollte, dass es tatsächlich kein Abkommen geben wird, werden die Kurse der irischen Staatsanleihen wahrscheinlich etwas stärker unter Abgabedruck geraten.

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Die Aktualisierungen der Bonitätseinschätzungen am Freitagabend brachten keine Überraschungen oder Änderungen. Moody’s gab keine neue Beurteilung für die Slowakei ab. S&P Global behielt alle Ratings und Ausblicke auf die Bonitätsnoten von Luxemburg, Malta, Portugal und Österreich bei.

Hinsichtlich Portugal verwies der Bonitätswächter explizit auf die fiskalische Unterstützung, die die Europäische Union auf den Weg brachte sowie die Unterstützung durch die Geldpolitik. Beides werde helfen, den Schock für die öffentlichen Finanzen auszugleichen.

Die Tagungen von Eurogruppe und ECOFIN brachte allerdings wenig neue Erkenntnisse zum Aufbaufonds. Gemäß der Aussagen des EU-Kommissars, Valdis Dombrovskis, vom Samstag wird die Europäische Kommission den EU-Ländern in Kürze ausführlich Anleitungen zur Verfügung stellen, wie sie ihre Wiederaufbau- und Stabilitätspläne mit Reform- und Investitionspaketen vorbereiten können. Einfluss auf das Handelsgeschehen an den Bondmärkten werden diese Äußerungen nicht haben.

Das Volumen der Ankäufe von Anleihen durch die EZB dürfte in der Vorwoche erneut relativ überschaubar ausgefallen sein. Die Renditen blieben niedrig. Die Spreadschwankungen waren gering. Dementsprechend wird die EZB ihr Pulver wahrscheinlich eine weitere Woche trocken gehalten haben. Für umfangreiche Nettokäufe bestand jedenfalls kein Anlass.

In den Montag sind die Aktienmärkte in Asien ebenso mit Gewinnen gestartet wie die US-sowie die europäischen Aktienfutures. Von dem Risk-on zeigten sich die Treasuries jedoch wenig beeindruckt. Ihre Rendite verharrten in etwa auf dem Schlussniveau vom Freitag.

Der Tag mit Bloomberg: Asien freundlich, SoftBank-Kurssprung

Die Staatsanleihen aus den Kernländern des Euroraums dürften hingegen auf die Zunahme der Risikofreude zu Handelsbeginn kaum reagieren. Im Tagesverlauf dürften sich jedoch leichte Kursverluste einstellen, sofern die gute Stimmung der Anleger anhält.

Für die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen wird die Luft um -0,5% jedenfalls dünn. Für das Unterschreiten dieser Marke wären weiterhin starke Impulse notwendig, die sich derzeit jedoch nicht abzeichnen. Auf die EZB können die Anleger nach den Äußerungen vom vergangenen Donnerstag sowie Freitag mit den zahlreichen Stimmen verschiedener Notenbankvertreter zurzeit nicht setzen.

Die Notenbanker signalisierten zwar geldpolitische Handlungsbereitschaft, sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen inklusive der Perspektiven für die Inflationsentwicklung eintrüben. Bis auf weiteres dürfte die EZB jedoch die künftige wirtschaftliche Entwicklung abwarten. Und ohne Zinssenkungsfantasie wird es für die Rendite der 10-jährigen Bundsanleihen schwer werden, die -0,5% dauerhaft zu unterschreiten.

Die Peripherie sollte dagegen von dem Risk-on profitieren und eine Outperformance gegenüber den Kernländern zu Handelsbeginn zeigen.

Konjunkturdaten

Zum Wochenauftakt herrscht Leere im Datenkalender. Es werden keine Informationen veröffentlicht, die die Entwicklung der Renditen der Staatsanleihen beeinflussen werden.

Primärmarkt

Erneut wird Litauen den Reigen mit Refinanzierungen am Kapitalmarkt am Montag eröffnen. Es wird eine Anleihe mit Laufzeit August 2023 aufgestockt. Das Volumen dürfte im niedrigeren bis mittleren Millionen Euro-Bereich liegen. Darauf deuten die bisherigen Anhebungen der umlaufenden Volumen jedenfalls hin.

Ansonsten werden nur Geldmarktpapiere aus Duetschland, Frankreich und den Niederlanden angeboten. Die deutsche Finanzagentur ist diese Woche wieder mit zwei Kurzläufern mit Laufzeiten von drei und neun Monaten am Start, die insgesamt bis zu 8 Milliarden Euro einbringen sollen. Frankreich wird drei Papiere mit Laufzeiten zwischen drei und zwölf Monaten mit einem Gesamtvolumen von 5,3 Milliarden Euro anbieten. Die Niederlande wollen erneut 4 Milliarden Euro mit Schätzen einwerben, die Laufzeiten von rund sechs und zwölf Monaten haben.

Dem stehen Fälligkeiten aus Frankreich von 7,8 Milliarden Euro gegenüber. Dem Geldmarkt könnte als bis zu 9,5 Milliarden Euro an Liquidität entzogen werden.

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