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Renten am Morgen: Peripherie von EU-Haushaltsvetos unbeeindruckt

(Bloomberg) -- Die Staatsanleihen aus dem Euroraum haben sich am Montag per saldo wenig beeindruckt von den Nachricht zu einem zweiten Impfstoff sowie dem Veto von Polen und Ungarn gegen den Haushalt der Europäischen Union gezeigt. Die Kurse der Staatsanleihen aus den Kernländern schlossen in etwa auf dem Niveau vom Freitagabend. Die Notierungen der Staatsanleihen aus der Peripherie konnten sogar leicht zulegen.

Solange die Investoren daran glauben, dass der Aufbaufonds nicht scheitern wird, dürften sich die Auswirkungen des polnischen und ungarischen Haushaltsvetos auf die Peripheriespreads in Grenzen halten. Nun wird es wohl darauf ankommen, ob sich am kommenden Donnerstag auf dem virtuellen Treffen des Europäischen Rats eine Lösung für das Budgetproblem abzeichnet.

Noch entscheidender wird das Treffen des Europäischen Rats am 10. und 11. Dezember sein. Sollte sich dort keine Einigung erzielen lassen, die sowohl das Europäische Parlament als auch die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten mittragen können, wird es kaum mehr möglich sein, den Aufbaufonds zum 1. Januar 2021 zu implementieren. Zum Jahresende könnte es also durchaus sehr ungemütlich an den europäischen Bondmärkten werden.

Indessen dürfte sich die Europäische Zentralbank zur Implementierung ihrer Geldpolitik gegen einen zu starken Anstieg von Renditen und Spreads stemmen. In der abgelaufenen Berichtswoche wurden im Rahmen des PSPP und des PEPP zusammen immerhin rund 28,4 Milliarden Euro angekauft. Davon entfielen etwa 20,1 Milliarden Euro auf das PEPP.

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Der Umfang an Anleiheankäufen war deutlich umfangreicher als in den Vorwochen. Die EZB scheint ein wenig auf den Anstieg der Renditen in der abgelaufenen Woche reagiert zu haben.

Zahlreiche Notenbankervertreter inklusive der EZB-Präsidentin und ihrem Vize machten am Montag noch einmal klar, dass die Finanzmärkte trotz der ersten erfolgversprechenden Impfstoffs mit einem umfangreichen zusätzlichen geldpolitischen Feuerwerk auf der letzten Tagung des EZB-Rats im laufenden Jahr am 10. Dezember rechnen können.

Alle geldpolitischen Instrumente werden in die Betrachtung der Nachschärfung der geldpolitischen Strategie einbezogen, wobei sie erneut eine Präferenz für PEPP und TLTROs durchblicken ließen. Das dürfte die Bondkurse im Euroraum weiterhin gut stützen, solange es keine Eskalation bei der EU-Haushaltsfrage gibt.

Durchwachsene Vorgaben für den Handelsstart mit Staatsanleihen aus dem Euroraum prägten die Situation in Asien am Morgen. Die Treasuries notierten im frühen Handel nahezu unverändert. US- und europäische Aktienfutures legten den Rückwärtsgang ein, obwohl die Hoffnung auf die Verfügbarkeit von mindestens zwei Impfstoffen in naher Zukunft für Zuversicht bei den Anlegern sorgt. Zugleich droht in den USA jedoch ein umfangreiches Herunterfahren des öffentlichen Lebens. In immer mehr Bundesstaaten werden Beschränkungen eingeführt, die die Pandemie eindämmen sollen. Gleichzeitig werden sie jedoch das US-Wachstum dämpfen.

Der Tag mit Bloomberg: Mehr Nüchternheit nach Moderna-Euphorie

Die Staatsanleihen aus den Kernländern dürften den Tag wenig geändert beginnen. Die Kurse der Anleihen der Peripherie könnten aufgrund des Haushaltsveto zu Handelsbeginn etwas stärker nachgeben, auch wenn dieser Rückgang erst einmal nur von kurzer Natur sein dürfte. Bei den italienischen Staatsanleihen wird es eine Rolle spielen, wie der nächste Nachtragshaushalt sowie der 5-jährige Dollar-Bond ankommen werden.

Konjunkturdaten

Datenseitig ist der Kalender für den Euroraum nahezu leer gefegt. Die italienischen Außenhandelsdaten für den September dürften allenfalls eine kurze Reaktion bei den italienischen Staatsanleihen hervorrufen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie von den Investoren ignoriert werden.

Am Nachmittag werden vor allem die Einzelhandelsumsätze aus dem Oktober sowie Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung aus den USA Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Trotz des bislang ausgebliebenen neuen US-Fiskalpakets gehen die von Bloomberg befragten Volkswirte von anhaltend starker Nachfrage der Konsumenten aus.

Bereits im September lagen die Einzelhandelsumsätze deutlich über dem Vorjahr. Von der Pandemie-bedingten Krise scheinen sich die Umsätze schnell wieder erholt zu haben und das ohne zusätzliche Unterstützung durch den Staat. Möglicherweise spielt die ungebrochene starke Nachfrage nach Immobilien ein Rolle, die für Folgeanschaffungen sorgte.

Man darf schon jetzt gespannt sein, ob Black Friday und Cyber Monday die Umsätze noch einmal mehr beflügeln werden. Der robuste Zustand des privaten Verbrauchs gepaart mit einem erwarteten Anstieg der Industrieproduktion sollten die Treasury-Kurse am Dienstagnachmittag tendenziell etwas belasten.

Die Im- und Exportpreisentwicklung ist dagegen ohne Bedeutung.

Außerdem dürfte vor allem der Auftritt des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell am Abend im Zuge einer Frage- und Antwortrunde Beachtung finden. Viel Neues wird er zwar nicht zu berichten haben. Trotz der Fortschritte bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen die Pandemie wird er signalisieren, dass die Fed handlungsbereit ist, sollten es die wirtschaftlichen Perspektiven erfordern. Unmittelbaren geldpolitischen Stützungsbedarf dürfte er nicht ausmachen. Für eine Abkehr vom aktuellen Kurs wird er jedenfalls keine Hinweise liefern.

Primärmarkt

Am Dienstag wird die deutsche Finanzagentur den Investoren einen neuen Schatz anbieten. Das Startvolumen wird bei 5 Milliarden Euro liegen. Trotz leicht abgeflauter Leitzinssenkungsfantasien im Euroraum dürften sich ausreichend Abnehmer für das Papier finden lassen. Die Platzierung dürfte durch das vergleichsweise geringen Emissionsvolumen des Bundes im laufenden Jahr zusätzlich unterstützt werden.

Das italienische Schatzamt dürfte heute den Dollar-Markt anzapfen. Am Montagnachmittag wurden verschiedene Banken mit der Platzierung eines Dollar-Bonds mit Laufzeit 17. Februar 2026 und einem Festkupon mandatiert. Die Aufnahme der italienischen Fremdwährungsanleihe wird zeigen, ob sich auch Investoren für den Kredit Italien erwärmen können, die nicht aus dem Euroraum kommen.

Der Platzierungsspread dürfte auch ein wenig Aufschluss darüber geben, wie sich italienischen Bonds schlagen, die nicht durch die EZB im Rahmen eines ihrer Anleiheankaufprogramme erworben werden können. Die anhaltend starke Nachfrage nach Rendite dürfte jedoch das stärkste Argument für eine problemlose und günstige Platzierung sein.

Das spanische Tesoro wird den Anlegern Geldmarktpapiere mit drei und neuen Monaten anbieten. Das Emissionsvolumen von insgesamt 1,5 Milliarden Euro ist vergleichsweise gering, obwohl keine Geldmarktpapiere fällig werden. Die Aufnahme der Kurzläufer wird friktionsfrei verlaufen.

Das Treasury wird lediglich mit Cash Management Bills aktiv.

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©2020 Bloomberg L.P.