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Renten am Morgen: EZB wird sich zu Spreadniveaus bedeckt halten

(Bloomberg) -- Einen Tag vor der Tagung des EZB-Rats haben sich die Kurse der Staatsanleihen aus den Kern- und Semi-Kernländern kaum bewegt. Sie schlossen am Mittwoch auf dem Vortagsniveau. Störende Impulse von den US-Treasuries waren ebenfalls nicht zu verzeichnen, obwohl die Aufstockung des 20-jährigen T-Bonds alles andere als reibungslos verlief und die Risikofreude der Investoren im Verlauf des US-Handels zu nahm. Bis zum Handelsschluss gingen die Treasury-Renditen sogar leicht zurück, da es Befürchtungen innerhalb der Biden-Administration gibt, die Pandemie könne außer Kontrolle geraten.

Im Gegensatz zu den Papieren aus den Euro-Kernländern zogen die Renditen der Staatsanleihen aus der Peripherie mit Ausnahme der griechischen Bonds leicht an. Nach Kursgewinnen zu Handelsbeginn drehten die italienischen Anleihen im Verlauf des Vormittags ins Minus. Übrig blieb eine Renditeanstieg von rund drei Basispunkten, der etwas stärker ausfiel als bei den Anleihen von der iberischen Halbinsel.

Erste Investoren dürften Gewinne bei italienischen Staatsanleihen mitgenommen haben. Trotz Regierungsproblemen liegen die Renditen der BTPs in Schlagdistanz zu ihren historischen Tiefständen. Bislang fielen die Reaktionen an den Märkten sehr verhalten aus, was nicht zuletzt auf die Anleiheankaufprogramme der EZB zurückzuführen sein wird.

Außerdem steht Ministerpräsident Giuseppe Conte trotz des Gewinns beider Vertrauensabstimmungen vor dem Problem, eine stabile Mehrheit für seine Regierungspolitik beschaffen zu müssen. Immerhin erhielt die Regierung die Zustimmung für die weitere Ausweitung des Haushaltsdefizits um 32 Milliarden Euro, um die Folgen der Pandemie einzudämmen. Das war allerdings erwartet worden, da im Vorfeld breite Zustimmung in beiden Kammern des Parlaments signalisiert wurde. Dennoch dürfte der italienische Staatspräsident auf eine Regierung bestehen, die über eine Mehrheit an Stimmen im Parlament verfügt.

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Neben dem Blick auf die politischen Entwicklungen in Italien wird die Tagung des EZB-Rats im Fokus der Investoren sein. Die Notenbankpräsidentin dürfte nicht zuletzt aufgrund der weiteren Einschränkungen im öffentlichen Leben in den Ländern des Euroraums ein sehr taubenhaftes Bild von der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung zeichnen, obwohl insbesondere die Daten aus dem verarbeiten Gewerbe zumindest bis einschließlich November eher positiv überraschten.

Wer sich konkrete Aussagen zur Kontrolle der Spreads zwischen den Staatsanleihen aus dem Euroraum oder zu Corporates erhofft, wird enttäuscht werden. Christine Lagarde wird dazu keine näheren Informationen geben, sondern vielmehr darauf hinweisen, dass es primäres Ziel der EZB ist, die Preisniveaustabilität herzustellen und den Kredittransmissionsmechnismus am Laufen zu halten.

Den jüngsten Lending Survey, wonach die Banken ihre Kreditvergabestandards straffen, dürfte die Notenbanker mit Sorge zur Kenntnis genommen haben. Vielleicht liefert die Notenbankchefin ein paar Hinweise, wie die Notenbank einer potenziellen Kreditklemme begegnen will. Liquidität im Bankensystem ist ja nicht das Problem, sondern die Vorbereitung auf drohende Kreditausfälle. Zum Tiering wird es ebenfalls nichts Neues geben. Eine Anpassung des Faktors wird er vorerst nicht geben.

Die Reaktionen an den Bondmärkten dürften sehr überschaubar ausfallen, da nicht mit Überraschungen zu rechnen ist. Und nach der Erfahrung von der Pressekonferenz am 12. März 2020 wird die Notenbankchefin bei Fragen zur Spreadkontrolle/-steuerung sehr vorsichtig antworten. Große Ausschläge, die die Notenbanker danach mühsam wieder einfangen müssen, wird man vermeiden.

Der Tag mit Bloomberg: Börsenrally nach Trump-Abkehr; EZB-Tag

Die Staatsanleihen aus dem Euroraum dürften kaum geändert in den Handelstag starten. Obwohl die Tagung des EZB-Rats mit anschließender Pressekonferenz ereignislos sein sollte, werden sich die Anleger vor Veröffentlichung der Ergebnisse und deren Erläuterungen kaum positionieren. Sofern der Reflation Trade weiterhin pausiert, dürften die Renditen der Eurolandbonds im Verlauf oder nach Ende der Pressekonferenz den Rückwärtsgang einlegen.

Konjunkturdaten

Die Tage mit nahezu leeren Wirtschaftsdatenkalendern sind heute vorbei. Am Morgen werden zahlreiche Stimmungsindikatoren aus Frankreich für den Januar veröffentlicht. Trotz anhaltenden Beschränkungen im öffentlichen Leben sollen sie sich ganz leicht verbessert haben. Das gilt jedoch nicht für die Schnellschätzung des Konsumentenvertrauens der Europäischen Kommission. Hierbei wird eine leichte Abkühlung der Stimmung erwartet, was auf EU-Ebene auch nachvollziehbar erscheint. Insgesamt dürften sich die Daten hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Bondmärkte neutralisieren.

Aufgrund der gleichzeitig beginnenden EZB-Pressekonferenz wird den US-Wirtschaftsdaten in Europa wahrscheinlich weniger Interesse geschenkt werden. Tendenziell dürften sie sowieso vorhandene Trends bestätigen.

Die Zahl der Baubeginne und -genehmigungen sollte auf hohem Niveau verharren. Es spricht bislang wenig gegen eine Fortsetzung des Baubooms.

Die Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie die Zahl registrierter Arbeitsloser dürfte hoch bleiben. Die positive Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt ist zum Erliegen gekommen, was keine Überraschung wäre. Gerade die Arbeitsmarktdaten werden die Notwendigkeit eines neuen Fiskalpakets noch einmal unterstreichen. Die Daten dürften insgesamt nur wenig Einfluss auf die Kursentwicklung der Treasuries haben.

Primärmarkt

Frankreich und Spanien werden den Kapitalmarkt mit Aufstockungen und Neuemissionen anzapfen. Das französische Schatzamt wird den Investoren Kuponbonds mit Laufzeiten Februar 2024, Februar 2025 und November 2028 mit einem Gesamtvolumen von bis zu 10 Milliarden Euro anbieten. Bei dem Papier mit Laufzeit 2024 handelt es sich um die Neuemission eines 3-jährigen Papieres, bei den übrigen um Aufstockungen. Zusätzlich wird ein neuer Linker angeboten, der eine Laufzeit bis Juli 2031 haben wird. Dieser soll zusätzlich noch einmal bis zu 2,5 Milliarden Euro in die französische Staatskasse spülen.

Während Frankreich sich auf kurze und mittlere Laufzeiten konzentriert, wird das spanische Tesoro vor allem mittlere bis lange Laufzeiten platzieren. Das umlaufende Volumen der folgenden vier Anleihen soll um insgesamt bis zu 6,5 Milliarden Euro erhöht wird: Januar 2031, Juli 2030, Juli 2035 und Oktober 2040.

Die Platzierungen müssen ohne die Unterstützung von Fälligkeiten auskommen. Die immer noch hohen Liquiditätsbestände der Investoren dürften für Nachfrage sorgen. Kleinere Renditezugeständnisse werden am Tag der Tagung des EZB-Rats jedoch unvermeidbar sein.

Die bereits für die laufende Woche erwarteten SURE-Bonds der Europäischen Union werden wahrscheinlich erst nächste Woche angeboten. Bislang ist noch kein Konsortium mit der Platzierung beauftragt worden. Gemäß informierter Personen ist die Emission von 7-jährigen Papieren mit einem Volumen von 10 Milliarden Euro sowie 30-jährigen Bonds mit einem Volumen von 4 Milliarden Euro geplant.

Am Geldmarkt wird Irland bis zu 0,75 Milliarden Euro mit einem Papier mit rund fünf Monaten Restlaufzeit einsammeln. Das sollte den Geldmarkt vor keine Schwierigkeiten stellen.

Am Abend wird das Treasury wie in den Vorwochen 65 Milliarden Dollar an T-Bills mit vier und acht Wochen Laufzeit offerieren. Dazu wird ein neuer zehn Jahre laufender Linker angeboten, der ein Startvolumen von 15 Milliarden Dollar aufweisen wird. Linker dürften in Anbetracht steigender Inflationserwartungen gefragt sein.

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©2021 Bloomberg L.P.