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Renten am Morgen: Dienstag erwies sich nicht als harte Frist

(Bloomberg) -- Trotz des sensationellen Debüts der ersten beiden Social Bonds der Europäischen Union mit einem reisigen Orderbuch haben die Staatsanleihen aus dem Euroraum Kursverluste am Dienstag hinnehmen müssen. Mit Renditeanstiegen von zwei bis drei Basispunkten am langen Ende der Zinskurven fielen sie jedoch überschaubar aus.

Die bonitätsschwächeren Länder aus der Peripherie mussten abgesehen von den italienischen Staatsanleihen etwas höhere Renditeanstiege hinnehmen. Das dürfte neben erneuten Gewinnmitnahmen auf die wirtschaftlichen Folgen der zweiten Pandemiewelle zurückzuführen sein.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen werden gerade bei den schwächeren Euroländern besonders spürbar. Haushaltsdefizite und Verschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt könnten noch etwas mehr steigen, als es bisher bereits erwartet wird. Trotz Unterstützung durch Anleihekäufe durch die Europäische Zentralbank und den wahrscheinlich bald zur Verfügung stehenden Aufbaufonds nehmen die finanziellen Risiken in den schwächeren Euroländern zu - aber nicht nur dort.

Die italienischen Staatspapiere führten die Verliererliste lange Zeit an. Für den Wendepunkt sorgte eine Mitteilung des Finanzministeriums am Dienstagnachmittag, wonach die Finanzierung Italiens für das laufende Jahr zu 90% abgeschlossen ist. In den verbleibenden Handelswochen des Jahres wird es also nicht mehr so viel neues Material aus Italien geben.

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Im Fokus der Investoren dürften heute erneut die Gespräche zum US-Fiskalpaket stehen. Die von der Mehrheitsführerin im Repräsentantenhaus gesetzte Frist für eine Abschluss der Gespräche erwies sich als variabel. Die Verhandlungen mit der US-Administration über das Konjunkturpaket werden heute fortgesetzt. Es gab eine weitere Annäherung.

Ob das ausreichen wird, um das Paket tatsächlich vor den Präsidentschaftswahlen von beiden Kammern des Kongresses beschließen zu lassen, ist offen. Die neue Fristsetzung für ein Ergebnis ist nun das Ende der Woche. Dann blieben gerade einmal acht Tage für das parlamentarische Verfahren übrig. In Anbetracht des Widerstands der republikanischen Senatoren gegen hohe zusätzliche Ausgaben ist die Umsetzung vor der Wahl weiter fraglich.

Die Hoffnung auf einen neuen Konjunktur-Deal reichte jedoch aus, um die Renditen der 10-jährigen Treasuries im frühen asiatischen Handel über die 0,8% zu treiben.

Ganz unbeeindruckt werden die Staatsanleihen aus den Kernländern von der Treasury-Bewegung nicht sein, obwohl im Euroraum eher die Sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Herunterfahrens der wirtschaftlichen Aktivität in vielen Ländern dominieren.

Der Tag mit Bloomberg: Bilfinger im M&A-Fokus; Treasuries fallen

Die Bonds der Kernländer dürften daher mit leichten Kursverlusten in den Tag starten. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihen dürfte zumindest zu Handelsbeginn über -0,6% steigen.

Bei den Peripherieanleihen dürften die Sorgen vor den ökonomischen Folgen der Pandemie noch eine größere Rolle spielen als der Anlagebedarf der Investoren. Liquidität, die nach Anlage sucht, muss in Anbetracht der Nachfrage für die beiden EU Social Bonds im Überfluss vorhanden sein. Am Mittwochmorgen sollten sie dennoch eine weiteres mal zur Underperformance gegenüber den Kernländern neigen.

Konjunkturdaten

Wirtschaftinformationen, die die Rentenmärkte bewegen könnten, stehen abgesehen von der Veröffentlichung des Beige Books am Abend nicht auf der Agenda.

In dem Bericht aus den einzelnen Fed-Distrikten dürften sich inzwischen zahlreiche Hinweise finden lassen, dass sich die wirtschaftliche Aktivität in den USA leicht abgekühlt hat. Daher werden gerade Aussagen zum privaten Verbrauch sowie dem Einzelhandel im Fokus stehen. Für den Bau dürfte der Bericht hingegen einen Boom - insbesondere außerhalb der Ballungszentren - melden.

Obwohl die Treasury-Kurse auf das Beige Book üblicherweise kaum reagieren, könnten deutliche Zeichen für eine Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik den Kursen zumindest etwas Halt geben.

Im Verlauf des Tages werden die Präsidenten der EZB, Christine Lagarde und der EZB-Chefsvolkswirt, Philip Lane, an einem Listens Event teilnehmen. Außerdem wird sich der Vize-Präsident der EZB, Luis de Guindos, äußern. Rund eine Woche vor der Tagung des EZB-Rates wird es keine Aussagen mehr geben, die die Rentenmärkte stärker und nachhaltig bewegen werden. Inzwischen dürfte deutlich sein, dass die EZB Ende Oktober keine Änderung ihrer Geldpolitik vornehmen wird.

Mit Neel Kashkari, Randal Quarles, Loretta Mester, Robert Kaplan (alle vier stimmberchtigt), James Bullard und Thomas Barkin werden sich erneut zahlreiche US-Notenbanker zu Wort melden. Sofern sie sich mit den wirtschaftlichen Perspektiven der USA auseinandersetzen, werden sie auf die Risiken hinweisen, die ein Mangel an fiskalischer Unterstützung bedeutet. Auf die Bewegung der Treasury-Kurse werden die Auftritte keinen Einfluss nehmen.

Primärmarkt

Nach der Europäischen Union mit dem Start der Refinanzierung für SURE wird Griechenland das günstige Emissionsfenster ohne Wettbewerb von anderen Euroländern nutzen. Am Dienstag wurde ein Konsortium für die Aufstockung der aktuellen 15-jährigen Staatsanleihe mandatiert.

Die Investoren reagierten am Dienstag verschnupft auf die Nachricht. Die Renditen der griechischen Staatsanleihen zogen nach Bekanntwerden der Transaktionsplanung um etwa fünf Basispunkte am langen Ende der Zinskurve an. Dadurch sollte es während der Platzierungsphase, die wahrscheinlich heute beginnt, keine weiteren Belastungen für die griechische Zinskurve ergeben.

Die Aufstockung dürfte sich reger Nachfrage erfreuen. Die beiden geplanten Aktualisierungen von Bonitätseinschätzungen durch S&P Global und DBRS Morningstar am Freitag sollten keine zusätzliche Belastung für die Platzierung sein, da beide Rating-Agenturen den Ausblick auf die Bonitätseinschätzung zurzeit als stabil einstufen.

Am Abend steht das Treasury vor der Aufgabe, die Aufstockung des 20-jährigen T-Bonds in Höhe von 22 Milliarden Dollar zu platzieren. Bereits am Dienstag geriet das lange Ende der Zinskurve unter Abgabedruck. Mit der Aussicht auf eine Einigung auf ein billionenschweres Konjunkturpaket werden vermutlich noch weitere Renditezugeständnisse notwendig. Die Kurse der langen Laufzeiten dürften im Tagesverlauf unter Druck bleiben. Das dürfte sich nur ändern, wenn sich die Aussichten auf ein Fiskalpaket wieder verschlechtern.

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