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Rekordhohe Ausschüttungen erwartet

Europäische Firmen werden in der anstehenden Berichtssaison wohl mehr als 315 Milliarden Euro an Dividenden auszahlen. Besonders gut schätzen Experten die Lage in Deutschland und Nordeuropa ein.

Bald können sich Anleger in Europa über einen Geldregen freuen. Denn im Frühjahr finden traditionell die meisten Hauptversammlungen statt, nach denen die Unternehmen die Dividende an ihre Aktionäre ausbezahlen. Europäische Firmen dürften in der anstehenden Saison mehr als 315 Milliarden Euro ausschütten – ein neues Rekordniveau. Im vergangenen Jahr lagen die Dividenden im MSCI Europe-Index bei insgesamt 302 Milliarden Euro. Das geht aus einer Analyse von Global Investors (Allianz GI) hervor.

Anleger können vor allem deshalb auf höhere Dividenden hoffen, weil sich die Gewinne und Margen der Unternehmen verbessern. Besonders in starken Wirtschaftsländern wie Deutschland profitieren laut Jörg de Vries-Hippen, Chef für europäische Aktien bei GI, sowohl Unternehmen als auch Investoren: „Die stabilen, kontinuierlichen Cashflows können durch überdurchschnittliche Dividendenzahlungen ausgeschüttet werden.“ Aktienstratege Andreas Hürkamp von der Commerzbank erwartet daher, dass allein die Ausschüttungen der Dax-Konzerne die Marke von 30 Milliarden Euro überschreiten werden.

Auch in Nordeuropa sieht de Vries-Hippen gute Möglichkeiten bei Dividendentiteln. Die sehr solide Wirtschaftspolitik spiegele sich in den Aktienmärkten Dänemarks, Norwegens und Schwedens wider. Als besonders positiv hebt er dabei die starken Finanzinstitute hervor, die eine stabilisierende Funktion im nordeuropäischen Wirtschaftssystem hätten.

In Großbritannien erwartet der Allianz GI-Experte zwar, dass die Umsetzung des Brexit auf die britischen Unternehmen ausstrahlen dürfte. Zu pessimistisch stimmt ihn das aber nicht, was die Zukunft der Dividenden angeht: „Der besondere Vorteil vieler britischer Qualitätsunternehmen ist die internationale Vernetzung.“ Insofern agierten sie bereits heute relativ unabhängig von den heimischen politischen Rahmenbedingungen.

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Bei Schweizer Unternehmen ist de Vries-Hipppen dagegen zurzeit eher vorsichtig: „Der starke Schweizer Franken kann die Traditionsunternehmen noch weiter belasten.“ Es brauche deswegen besondere Gelegenheiten, um zu fairen Preisen in die Unternehmen einzusteigen, die zuverlässig in ein stabiles Aktionariat investieren.

Solche Gelegenheiten könnten sich in den nächsten Monaten durchaus ergeben: Aufgrund der politischen Unsicherheiten drohen Kursschwankungen. „Wenn der neue US-Präsident Donald Trump seine Wahlversprechen nicht einhält und bei den Fiskalprogrammen nicht liefert, dürfte das die Stimmung an den Märkten trotz rekordhoher Dividenden dämpfen“, meint Ralf Zimmermann, Aktienstratege vom Bankhaus Lampe. „Würde dann auch noch die Rechtspopulistin Marine Le Pen die Wahl in Frankreich gewinnen, drohen scharfe Rücksetzer.“

Diese könnten laut GI dann Investmentchancen in europäische Qualitätstitel bieten. De Vries-Hippen rät aber zu einer vorsichtigen Aktienauswahl: „Einige traditionelle französische Konzerne werden sich aufgrund ihrer internationalen Aufstellung von ihrem Umfeld abkoppeln können.“

Insgesamt bleiben Dividendenpapiere seiner Ansicht nach auch 2017 eine wichtige Anlagealternative für Anleger: „Auch wenn die Zinsen in absehbarer Zeit ihr Rekordtief durchschreiten dürften, werden sie sich noch lange nicht auf einem Renditeniveau wie traditionelle Dividendentitel bewegen“, ist der Fondsmanager überzeugt. Europaweit lag die durchschnittliche Dividendenrendite Ende 2016 bei rund 3,5 Prozent.