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Der „Plus Dental“-Chef setzt beim Vertrieb auf die Ärzte

Neuer Name, neue Strategie, neuer Markt: Die Korrektur-Zahnschienen sollen in Zukunft in Kooperation mit niedergelassenen Zahnärzten verkauft werden.

Alles neu macht der Oktober. Das gilt zumindest für das Medizintechnik-Start-up „Sunshine Smile“, das ab sofort unter dem neuen Namen „Plus Dental“ firmiert und damit die eigene Strategie wechselt, wie Handelsblatt Inside erfuhr.

Plus Dental stellt durchsichtige Zahnkorrekturschienen – Aligner genannt – im eigenen Dentallabor in Berlin her. Das Unternehmen vertrieb diese bisher vor allem direkt. Jetzt setzt das Unternehmen auf Kooperationen mit niedergelassenen Zahnärzten. Peter Baumgart, Geschäftsführer von Plus Dental, sagte Handelsblatt Inside: „Zahnmedizinische und kieferorthopädische Expertise sind bei ästhetischen Zahnkorrekturen unverzichtbar.“

Für Zahnärzte sei die Zusammenarbeit mit Plus Dental auf jeden Fall profitabel, sagte die medizinische Leiterin Lan Huong Timm: „Zudem ist der Gewinn einer großen Anzahl von Neupatienten für die Praxen attraktiv.“

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Patienten, die sich für eine Zahnkorrektur interessieren, können auf der Website von Plus Dental einen Termin in einer Partnerpraxis buchen. 32 gibt es davon derzeit. Zahnärzte oder Kieferorthopäden beraten und untersuchen die Patienten dann vor Ort und fertigen die medizinischen Aufnahmen an. Auf deren Basis stellen die Plus-Dental-Zahntechniker die Korrekturschienen mittels 3D-Druck her.

Neue Konkurrenz

Marktführer bei transparenten Zahnschienen ist Align Technology. Doch seit Ablauf von mehreren Patenten im Jahr 2017 entstehen in dem Feld immer mehr Start-ups, die der US-Firma Konkurrenz machen.

Plus Dental will sich durch seine digitalen Behandlungsmethoden abheben. Anstatt auf Alginat-Masse und Abdrucklöffel, die bei manchen Patienten zu Würgereizen führen, setzen Plus Dental und die kooperierenden Zahnärzte auf einen sogenannten Intraoral-Scan, mit dem ein digitales 3D-Modell des Mundraums angefertigt wird. 3D-Modelle sind sauberer und stabiler“, sagt Baumgart. Im Anschluss wird daraus ein 3D-Gebiss-Modell ausgedruckt – anstatt es konventionell aus dem Alginat-Abdruck zu gießen. 70 Prozent Kostenvorteil bei der Fertigung soll das digitale Vorgehen laut Plus Dental bringen.

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  • Jens Urbaniak und Christopher von Wedemeyer wollen mit DrSmile die ästhetische Zahnmedizin modernisieren. Aus der Branche gibt es an dem Start-up viel Kritik.

Das 2017 gegründete Unternehmen, bei dem laut Creditreform Holtzbrinck Ventures unter den 27 Gesellschaftern mit 18,5 Prozent die meisten Anteile hält, hatte bisher vor allem auf den Direktvertrieb gesetzt. Dabei wird den Patienten ein Alginat-Abdruck-Set nach Hause geschickt. Diese machen den Abdruck selbst, schicken ihn zurück und bekommen im Anschluss die Zahnschienen zugesandt. Geschäftsführer Baumgart sagt zwar, dass es dabei nie Probleme gegeben habe. Doch der Direktvertrieb steht seit geraumer Zeit in der Kritik.

Hans-Jürgen Köning, Verbandsvorsitzender der Deutschen Kieferorthopäden, sagt: „Wird ohne ausreichende Diagnostik und ohne regelmäßige Kontrollen behandelt, kann dies zu erheblichen Gefahren für die Gesundheit des Patienten führen.“ Köning sieht auch beim neuen Vorgehen von Plus Dental nicht alle Zweifel ausgeräumt: „Um Patienten fachgerecht kieferorthopädisch behandeln zu können, reichen ein Scan und ein paar Aligner einfach nicht aus.“ Plus Dental entgegnet dem, dass fortwährende Kontrollen beim Arzt vorgesehen seien.

Das 2017 gegründete Unternehmen bietet seine Zahnschienen nach Deutschland, Österreich und der Schweiz ab sofort auch in Großbritannien an. Laut Baumgart seien Länder wie England bei der Akzeptanz ästhetischer Medizin viel weiter: „Die Leute haben da einfach mehr Interesse an gerade Zähnen.“

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