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Pfandbriefbank warnt vor überhitzten Preisen

Immobilienmarkt - Pfandbriefbank warnt vor überhitzten Preisen

Die Deutsche Hypothekenbank warnt vor einer Überhitzung des heimischen Immobilienmarktes. Der Markt für Gewerbeimmobilien sei „relativ heiß“, sagte Vorstandschef Andreas Pohl am Montag in Frankfurt. Weil sich Investoren und Kreditgeber alle um dieselben Anlageobjekte rangelten – gut vermietete Büros und Ladenflächen in Top-Lagen – gebe es einen regelrechten Angebotsmangel. Hohe Einkaufspreise drückten auf die Renditen.

Bei den Finanzierern komme hinzu, dass institutionelle Anleger wegen der Niedrigzinsen sehr viel Eigenkapital mitbrächten, die Kreditnachfrage sei mau. Trotzdem treten nach Pohls Worten immer mehr Anbieter in den Markt für gewerbliche Immobilienfinanzierungen ein, etwa auch Versicherer.

Die Deutsche Hypo, eine Tochter der , ist neben Deutschland auch in Frankreich, Großbritannien, den Benelux-Staaten und Polen aktiv. Wegen der schwierigen Ausgangslage blickt Pohl beim Neugeschäft mit Vorsicht auf die kommenden Monate. Im Gesamtjahr will er „oberhalb von drei Milliarden Euro“ herauskommen, zum Halbjahr waren es 1,8 Milliarden.

2015 hatte die Deutsche Hypo insgesamt Kredite über 3,7 Milliarden Euro ausgereicht. Pohl räumte ein, dass er auch schrumpfende Margen akzeptiert, aber beim Risiko mache er keine Abstriche: „Ich nehme lieber risikoarmes Geschäft für kleine Margen als risikoreiches Geschäft für große Margen.“ Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit stieg per Ende Juni um acht Prozent auf 34 Millionen Euro. Im Gesamtjahr soll das Vorjahresniveau von 70 Millionen gehalten werden.

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Die Beobachtung des Hypothekenbankchefs wird durch eine Studie bestätigt. Wie das internationale Immobilienberatungsunternehmen CBRE feststellte, ist der Darlehensbestand im Bereich gewerblicher Immobilien in den vergangenen fünf Jahren deutlich gesunken. Zu diesem Bereich zählen Kredite etwa für Büro- und Geschäftshäuser, Shoppingzentren, Lagerhallen oder Hotels. Aber auch Kredite an große Wohnungsunternehmen werden traditionell den Gewerbedarlehen zugerechnet. Ende 2010 lag Darlehensbestand noch bei rund 302 Milliarden Euro. Zum Jahresende 2015 verringerte er sich nominell um knapp 14 Prozent auf gut 261 Milliarden Euro.

Dieser Befund ist vor allem deshalb überraschend, weil im selben Zeitraum die Käufe und Verkäufe von Gewerbeimmobilien um fast das Dreifache stieg: 2015 wechselten Immobilien im Wert von 55,2 Milliarden Euro. „Die derzeitigen Entwicklungen zeigen, dass ein steigendes Investitionsvolumen nicht automatisch eine steigende Kreditnachfrage nach sich zieht“, sagt deshalb Jan Linsin, Researchleiter bei CBRE in Deutschland. „Im gewerblichen Immobiliensegment wird weniger Fremdfinanzierung nachgefragt und dafür mehr Eigenkapital eingesetzt. Als Konsequenz ist bei steigenden Investitionsaktivitäten das Kreditvolumen signifikant zurückgegangen“, bekräftigt CBRE-Finanzierungsexperte Dirk Richolt die Beobachtung von Deutsche-Hypo-Chef Andreas Pohl.

Vor allem die großen Hypotheken- und Landesbanken spürten den Rückgang der Kreditnachfrage, zeigt die CBRE-Studie: Der Kreditbestand bei Hypothekenbanken sank seit Ende 2010 um 43 Prozent, bei den Landesbanken um 22 Prozent. Ausbauen konnten hingegen Versicherer das Kreditgeschäft: Dort legte der Kreditbestand um 27 Prozent zu.