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Ist Frauke Petry AfD-müde?

Verwirrung um Frauke Petry: In einem Interview denkt die AfD-Chefin laut über ein Leben nach der Politik nach. Ein Hinweis auf einen möglichen Rückzug? Petrys Sprecher dementiert umgehend.

AfD-Chefin Frauke Petry spielt nach Angaben ihres Sprechers nicht mit Rückzugsgedanken aus ihrer Partei. „Da ist nichts dran“, sagte ihr persönlicher Sprecher Oliver Lang am Donnerstag zu einem „Tagesspiegel“-Vorabbericht, nach dem sie erwäge, der AfD den Rücken zu kehren. „Weder die Politik noch die AfD sind für mich alternativlos“, hatte die Zeitung Petry zitiert. Es sei sinnvoll, das eigene Leben von Zeit zu Zeit zu überdenken und neu zu justieren. „So halte ich das auch jetzt, nach mehr als vier Jahren in der AfD, die einen enormen Kraftaufwand bedeutet haben und den Abschied von einem geregelten Leben.“

Petry hatte zuletzt Rückschläge einstecken müssen. So konnte sie zwar im Bundesvorstand ein Ausschlussverfahren gegen den Thüringer Landeschef Björn Höcke durchsetzen. Sie konnte aber nicht verhindern, dass in ihrem eigenen sächsischen Landesverband ein bekennender Höcke-Anhänger nach ihr auf Platz Zwei der Liste für die Bundestagswahl gewählt wurde.

Zudem soll die AfD nach einem Online-Mitgliederentscheid mit einem Team in den Bundestagswahlkampf ziehen. Petry wird nachgesagt, sie habe dagegen alleinige Spitzenkandidatin werden wollen. Eine endgültige Entscheidung über die Wahlkampf-Aufstellung fällt ein Parteitag Ende April.

Mit Blick auf Anfeindungen auch aus den eigenen Reihen sagte Petry dem „Tagesspiegel“, man dürfe Angriffe in der Politik nicht persönlich nehmen, „sonst hält man es nicht lange aus“. Allerdings müsse jeder Politiker zugeben, dass ihn die Auseinandersetzungen auch persönlich berührten: „Alles andere wäre gelogen.“

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In der AfD streiten ein völkisch-nationaler Flügel um Höcke und dem Co-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen mit dem national-liberalen Teil der Partei um Petry um die Vorherrschaft. In Umfragen verzeichnet die Partei seit Wochen sinkende Werte. Waren für sie im vergangenen Jahr bundesweit noch durchweg zweistellige Werte ermittelt worden, sehen die meisten Institute sie derzeit zwischen sieben und neun Prozent.

KONTEXT

Die Sprüche der AfD

Immer wieder im Mittelpunkt

Ob Flüchtlingspolitik oder Fußball - mit markigen Sprüchen sorgen führende AfD-Politiker immer wieder für Kopfschütteln und Empörung, wie jetzt die stellvertretende Bundesvorsitzende Beatrix von Storch. Einige Zitate.

Quelle:dpa

Undeutsches Nationalteam

"Eine deutsche oder eine englische Fußballnationalmannschaft sind schon lange nicht mehr deutsch oder englisch im klassischen Sinne." (Der AfD-Bundesvize Alexander Gauland am 3. Juni im "Spiegel")

Unerwünschter Nachbar

"Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben." (Gauland in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 29. Mai über Fußball-Nationalspieler JérÁ´me Boateng)

Bitte abschotten

"Wir müssen die Grenzen dichtmachen und dann die grausamen Bilder aushalten. Wir können uns nicht von Kinderaugen erpressen lassen." (Gauland am 24. Februar im Magazin der Wochenzeitung "Die Zeit" über Flüchtlinge)

Schießbefehl dringend erwünscht

"Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Waffengewalt." (Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry in einem Interview des "Mannheimer Morgen" vom 30. Januar 2016. Angesichts des Flüchtlingszustroms forderte sie im Notfall auch den Einsatz von Schusswaffen.)

Der Flüchtling als Angreifer

"Wer das HALT an unserer Grenze nicht akzeptiert, der ist ein Angreifer. Und gegen Angriffe müssen wir uns verteidigen. (...) Es gibt keinen Grund, mit Gewalt unsere Grenze zu überqueren." (Die stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Beatrix von Storch Ende Januar auf ihrer Facebook-Seite über Flüchtlinge)

Nachhilfe in Rassenkunde

"Im 21. Jahrhundert trifft der lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp auf den selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp." (Der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke am 21. November 2015 in einem Vortrag über Asylbewerber aus Afrika)

Flucht als Naturkatastrophe

"Das ist ungefähr so, als würden Sie mit Plastikeimern einen Tsunami stoppen wollen." (Der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen am 24. Oktober 2015 bei einem Landesparteitag in Baden-Württemberg über die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise)