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Peking kontert Trump und verhängt Strafzölle auf 106 US-Waren

Peking hat umgehend auf die von den USA angekündigten Schutzzölle reagiert. Gerade Zölle auf Sojabohnen könnten Trump empfindlich treffen.

Im Handelsstreit mit den USA schlägt China mit gleicher Münze zurück. Das Finanzministerium in Peking kündigte am Mittwoch neue Zölle auf 106 US-Produkte im Gesamtvolumen von 50 Milliarden Dollar an.

So sollen zusätzliche 25 Prozent etwa auf Sojabohnen, Autos sowie Produkte der Chemie- und Flugzeugindustrie erhoben werden. Auch Whisky, Zigarren, Mais, Rindfleisch und Orangensaft sind demnach betroffen. Wann genau die neuen Zölle in Kraft treten, soll zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden, hieß es im staatlichen Fernsehen. Der finanzielle Rahmen ist genauso hoch wie bei den neuen US-Zollplänen.

Peking reagierte damit auf eine Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, der neue Strafzölle auf Produkte aus China erheben will. Das Ministerium kritisierte den Schritt der USA als Verstoß gegen internationale Handelsregeln und gab an, mit seiner Reaktion die „legitimen Rechte und Interessen“ Chinas zu schützen.

Vor allem Zölle auf Sojabohnen könnten Trump empfindlich treffen. Bundesstaaten wie Indiana und Ohio, wo Sojabohnen hergestellt werden, hatten während der US-Wahlen für den Republikaner gestimmt.

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China ist der weltweit größte Importeur von Sojabohnen und der größte Käufer von Raps aus den USA. Allein im vergangenen Jahr stammten 32,9 Millionen Tonnen, also mehr als Drittel, der von China importierten Sojabohnen aus den USA, der Umsatz lag bei rund 14 Milliarden Dollar. Zhang Xiaoping, der chinesische Vertreter des US Sojabohnen-Verbandes sagte dem Handelsblatt, dass nach seinen Berechnungen ein 30-prozentige Zölle auf US-Sojabohnen den Import um 70 Prozent senken würde.

Die Käufe der asiatischen Nation sind auf Rekordhöhe gestiegen, da die Ausweitung der Massentierhaltung und ein Mangel an proteinreichen Futtergetreide den Konsum von Sojaschrot steigern.

Die USA wollen ihrerseits auf 1300 Produkte Strafzölle von 25 Prozent erheben. Der Fokus liegt dabei auf Hightech-Produkten. Ein Algorithmus rechnete aus, welche Tarife maximalen Schaden für die chinesische Wirtschaft und minimalen Schaden für die amerikanische bringen würde. Nach Angaben des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer sollen jedes Jahr Importe im Wert von bis zu 50 Milliarden Dollar mit empfindlichen Abgaben belegt werden.

Die Liste, die das Büro des Handelsbeauftragten vorlegte, reicht von Chemiegütern bis hin zu Fernsehern, Fahrzeugen und Elektronik-Komponenten. Der Wert der Produkte spiegle den Schaden wider, der durch die „unzumutbare Politik des Technologietransfers“ entstanden sei, hieß es zur Begründung.

Die USA werfen China Dumpingpreise und andere unfaire Handelspraktiken sowie Diebstahl geistigen Eigentums vor. China weist dies zurück. Der Streit schürte Sorgen vor einem globalen Handelskrieg und belastet die Finanzmärkte. Einige Beobachter fürchten, dass sich eine Spirale aus immer neuen wechselseitigen Strafmaßnahmen ergeben könnte.

China hatte daraufhin am Vormittag umgehend Vergeltungsmaßnahmen angekündigt. „China plant, das relevante US-Vorgehen unverzüglich vor die WTO-Schlichtungsstelle zu bringen, und ist bereit, Gegenmaßnahmen für US-Produkte mit der gleichen Intensität und Tragweite zu ergreifen, die in den nächsten Tagen veröffentlicht werden“, hatte das chinesische Handelsministerium am Mittwoch angekündigt.

Erst am Montag hatte China ebenfalls auf die jüngsten Eskalationen im Handelsstreit reagiert und 128 US-Produkte mit Importzöllen belegt.