Pasta aus Wurm-Mehl: dm verkauft jetzt Insekten-Nudeln
Seit eine EU-Verordnung den Verkauf bestimmter Insekten als Nahrungsmittel zulässt, führen immer mehr Einzelhandelsketten Insektenprodukte testweise ein. Nun probiert auch der Drogeriekonzern dm, ob seine Kunden Interesse an Nudelprodukten mit Mehl aus Buffalowürmern haben.
Hartweizengrieß, 20 Prozent Vollei und 10 Prozent gemahlene Buffalowürmer. Das ist die Zutatenliste der Insekten-Nudeln, die es seit November 2018 online bei dm zu bestellen gibt. Die Herstellerfirma Plumento Foods hat laut Firmenwebseite noch Kekse, Granola und Croutons im Angebot – alle auf Insektenmehlbasis.
Im März letzten Jahres begann der Großhändler Metro mit dem Verkauf von Plumento-Produkten. Nach einer dreimonatigen Testphase konstatierte das Unternehmen gegenüber dem Branchenportal “NGIN Food” eine “gestiegene Nachfrage” über den Testzeitraum: “Die Insekten-Nudeln stoßen auf viele interessierte Käufer, für die das Produkt eine gute Brücke zwischen vertrauten und völlig neuen Lebensmitteln schlägt,” teilte Metro mit, ohne konkrete Zahlen zu nennen.
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Plumento konnte jedenfalls seine Produktionsmenge erhöhen und den Preis verringern. 250 Gramm der Insekten-Nudeln sind bei dm nun für 3,95 Euro erhältlich. Bei Metro hatte dieselbe Menge zunächst 5,99 gekostet.
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Im April 2018 zog der Lebensmitteleinzelhändler Rewe nach und bot in ausgewählten Filialen einen Burger auf Wurmbasis an. Hersteller ist das in Witzeeze, Schleswig-Holstein, ansässige Start-up “Snack-Insects”. Gegenüber “Welt” beschreibt auch Rewe das Kundenfeedback als “überwiegend positiv”, die Nachfrage entwickle sich “zufriedenstellend”.
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Insekten könnten das Welthungerproblem lösen
Was in vielen Teilen der Welt selbstverständlich ist, erscheint hierzulande manchen Menschen undenkbar: Insekten essen ist für westliche Gaumen sicher gewöhnungsbedürftig. Doch es spricht tatsächlich einiges dafür, dass die Ernährung der Menschheit in Zukunft auch auf Insekten als Nahrungsmittel bauen wird.
Die Züchtung von Insekten ist in vielerlei Hinsicht ökologischer und ökonomischer als die von Nutztieren: Sie benötigt wesentlich weniger Platz, Geld und Rohstoffe. Der Zeitaufwand für die Züchtung ist wesentlich geringer als bei der Fleischproduktion. Dabei werden außerdem signifikant weniger Treibhausgase ausgestoßen. Zusätzlich sind Insekten einfacher artgerecht zu halten und leiden bei der Schlachtung nicht. “In Kältekammern fallen Sie in eine natürliche Kältestarre und sterben, ohne dass sie Schmerz oder Stress empfinden. Anschließend werden sie blanchiert, gefriergetrocknet und zermahlen”, berichtet Plumento gegenüber dem Portal “utopia.de”.
Dazu kommt, dass eine Insektenmahlzeit reichhaltiger ist, als ein Fleischgericht: Der Proteingehalt der kleinen Tierchen übersteigt die Werte von Rind oder Schweinefleisch. Ob die Deutschen sich langfristig an Insekten als Nahrungsmittel gewöhnen, bleibt abzuwarten. Engagierte Unternehmen gibt es jedenfalls.
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