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Ohne Mathe? Ohne Chance!

Dank PISA verabschieden Schulen Abiturienten ohne anständige Mathekenntnisse – ein Standortproblem.

Klagen über mangelnde Mathekenntnisse deutscher Schüler gibt es schon lange. Doch die Dimension ist neu: Mittlerweile geht es nicht mehr um Defizite Einzelner – wir Hochschullehrer stehen nahezu täglich vor fundamentalen Wissenslücken. Für den Standort Deutschland sind das alarmierende Nachrichten.

Die deutsche Wirtschaft sucht händeringend nach gut ausgebildeten Ingenieuren und Betriebswirten. Aber viele Studierende verfügen nicht mehr über die notwendigen mathematischen Voraussetzungen, um ein wirtschaftliches oder naturwissenschaftliches Studium erfolgreich beginnen zu können. Ich gehöre deshalb zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes, den mehr als hundert besorgte Mathematik-Lehrer und Professoren an führende deutsche Bildungspolitiker verschickt haben.

Dessen Botschaft ist unmissverständlich: Studienanfängern fehlen Kenntnisse aus dem Mittelstufenstoff, sogar schon in Bruchrechnung – von Logarithmen, Elementargeometrie und Trigonometrie ganz zu schweigen. In der Studieneingangsphase müssen inzwischen fast überall mathematische Alphabetisierungs-Programme stattfinden − frustrierend für Studenten wie Pädagogen und gefährlich für unser Innovationsvermögen.

Wer trägt die Schuld? Seit dem Pisa-Schock 2001 legt die Mathematik-Ausbildung an Schulen den Fokus auf Aufgaben mit Pseudo-Realitätsbezug, die zeigen sollen, wie Mathe praktisch angewendet werden kann. Dieser Paradigmenwechsel geht zu Lasten der fachlichen Ausrichtung. Mathematik wird nur noch oberflächlich vermittelt. Entsprechend sehen die Lehrbücher aus: Jedes wie ein Kaleidoskop, in dem auf jeder Doppelseite ein neues Thema beginnt. Man sieht viele bunte Bilder, aber keinen roten Faden mehr.

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Die Hochschulen wollen junge Menschen für den Hochtechnologiestandort Deutschland ausbilden. Dazu benötigen wir Studienanfänger, die diesem Anspruch gerecht werden können.

KONTEXT

Zum Autor

Bernd Schinke

Bernd Schinke ist Professor an der Hochschule Mannheim.