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Neue Studie zeigt: So schnell breiten sich Viren in Flugzeugen aus

Viele Urlauber und Fluganbieter wünschen sich eine baldige Wiederaufnahme des Passagierverkehrs. Doch eine neue Visualisierung der Infektionsgefahr in Flugzeugkabinen macht darauf wenig Hoffnung.

Momentan sehen Linienflüge eher so aus, wenn sie überhaupt stattfinden. (Bild: Getty)
Momentan sehen Linienflüge eher so aus, wenn sie überhaupt stattfinden. (Bild: Getty)

Überall auf der Welt stehen die Flugzeuge der Airlines momentan am Boden. Die Branche ächzt unter dem unerwarteten Stillstand, zahlreiche Unternehmen stehen schon am Rand zur Insolvenz. Um 95 Prozent sind die Flugreisen eingebrochen, laut Angaben der US-Amerikanischen “Federal Aviation Administration” (FAA). Das könnte noch eine Weile so bleiben, denn in einer Flugzeugkabine verbreiten sich die Erreger besonders schnell, wie eine neu visualisierte Grafik jetzt anschaulich zeigt.

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Forscher der renommierten Purdue Universität (West Lafayette, USA) haben das Modell entwickelt, das die Auswirkungen eines einzigen Husters in einer Flugzeugkabine zeigt. Der feine Tröpfchenregen senkt sich auf einer großen Zahl Mitreisender ab, die Ansteckungsgefahr steigt für alle Passagiere dabei deutlich. Dabei gelten Flugzeugkabinen ohnehin als Ansteckungsherde. Die Enge der Sitze, die lange direkt miteinander verbrachte Zeit sorgen bei gleichzeitigem Frischluftmangel und vielen gemeinsam berührten Flächen für eine hohe Infektionsgefahr.

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Zwar arbeiten auch viele Flugzeughersteller an besseren Hygienekonzepten, auf eine Pandemie wie das Coronavirus waren aber auch sie nicht vorbereitet. Boeing zum Beispiel arbeitete schon vorher an Studien zu selbstreinigenden WCs, die in wenigen Sekunden bis zu 99,9 Prozent aller Keime abtöten. Dass sich viele Flughäfen und Fluglinien nicht mit diesem Szenario beschäftigt haben, mache sich jetzt bemerkbar, so die Forscher. Der US-Amerikanischen Zeitung The Washington Post erzählte Qingyan Chen, Professor an der Purdue Universität: “Wenn man seine Flugzeuge auch so einfach verkauft bekommt, verschiebt man diese Probleme in die Zukunft.” Nun habe man plötzlich realisieren müssen, dass diese Zukunft tatsächlich das Jahr 2020 sei, so Chen.

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Neue Hygienebestimmungen sind nötig

Nun arbeiten Forscher fieberhaft an schnellen Lösungen, die einen sicheren Passagierverkehr ermöglichen könnten. An der Columbia Universität arbeiten Wissenschaftler experimentell mit UV-Strahlung. Diese könnten das Virus abtöten, ohne den Menschen zu schaden. Deshalb ist die Hoffnung, ultraviolettes Licht könnte nicht nur in Flugzeugen, sondern auch an Flughäfen, Schulen und Krankenhäusern zur Desinfektion eingesetzt werden.

Auch Chen und sein Team an der Purdue Universität arbeiten an der von Boeing mitfinanzierte Studie darüber, ob veränderte Ventilationssysteme dabei helfen könnten, die Ausbreitung der Erreger in Flugzeugkabinen zu verringern. Für die Versuchsreihe wurde das SARS-Virus eingesetzt. Chen fand heraus, dass die Wahrscheinlichkeit eines Passagiers, der in in der gleichen siebensitzigen Reihe wie ein infizierter Mitreisender sitzt bei einem fünfstündigen Flug bei 33 Prozent liegt. Schon durch eine bessere Durchlüftung könne das Risiko allerdings halbiert werden, so das Ergebnis der Studie.

SARS unterscheidet sich nach den bisherigen Erkenntnissen dadurch vom Coronavirus, dass es lange Zeit auch in der Luft übertragen werden kann. Chen hofft, dass die Studienergebnisse Anlass für staatliche Regulierung der Flugindustrie sein werden. “Es ist ziemlich schwierig für so eine Industrie sich zu ändern,” so Chen. Allein die Kosten und die Zertifizierung durch die Flugaufsichtsbehörden seien große Hindernisse. Deshalb müssten die veränderten Hygiene-Vorgaben von den Regierungen kommen. Sicher ist, dass die Corona-Krise die Branche tiefgreifend verändern wird. Ob und wann ein regulärer Passagierverkehr wieder aufgenommen werden kann, liegt auch daran, ob die Industrie selbst überzeugende Hygiene-Konzepte vorlegen kann.

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