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Die neue Macht: Wie Klimaschützer die großen Konzerne vor sich hertreiben

Umwelt- und Klimaschützer sind zur mächtigen außerparlamentarischen Opposition aufgestiegen. Wie können Unternehmen wie Siemens oder RWE reagieren?

Sieg der Umweltschützer: Der Wald muss dem Tagebau nicht mehr weichen. Foto: dpa
Sieg der Umweltschützer: Der Wald muss dem Tagebau nicht mehr weichen. Foto: dpa
  • Die Macht der grünen Lobby wächst. Umweltschützer demonstrieren mehr, sie fordern mehr, sie bekommen mehr Zuspruch aus der Gesellschaft.

  • Mit professionellen Kampagnen treiben sie Konzerne wie Siemens und RWE vor sich her. Wie können Manager mit den Ökolobbyisten, Thinktanks und „Fridays for Future“-Aktivisten umgehen?

  • Besonders die Branchen Luftfahrt, Ernährung, Chemie und Auto trifft die Kritik. Wie die Firmen um ihren Ruf kämpfen.

  • Luisa Neubauer von „Fridays For Future“ erklärt im Interview mit dem Handelsblatt, warum sie nicht Aufsichtsrätin bei Siemens werden will – und US-Präsident Donald Trump in Davos nicht treffen will.

Der Mond leuchtet noch über dem Industriepark im Bremer Nordosten, als die Aktivisten um halb acht Uhr morgens den Haupteingang des Siemens-Standorts mit einer Menschenkette versperren. Sie halten ein weißes Banner wie einen Schutzschild vor sich, strecken Pappkartons in die Höhe.

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„Stop Adani“ und „Save Koalas“ steht dort geschrieben. Ihre Gesichter haben die Aktivisten mit schwarzer Farbe bestrichen. Sie tragen Atemschutzmasken oder haben ihre Münder mit Tape zugeklebt. Soll bedeuten: Es macht sie sprachlos, dass Siemens Technologie für den Bau eines der weltweit größten Kohlebergwerke liefern will.

Die 30 Studenten, Schüler und Azubis gehören der Klimabewegung „Fridays for Future“ (FFF) an und haben sich ausnahmsweise an diesem Mittwoch zum Protest getroffen. Sie sind zwischen 13 und 25 Jahre alt und bringen die morgendliche Routine des Unternehmens im Norden der Republik gehörig durcheinander.

„Moin“, sagt einer der 500 Siemensianer, die in Bremen arbeiten, „kann ich hier bitte durch?“ Die Aktivisten schweigen ihn nur an und verhindern, dass er die Tür zum Gebäude öffnen kann. Er will mit seinem Rollkoffer einmal ums Haus Richtung Hintereingang, doch ein Kollege winkt aus der Ferne ab: „Da hinten haben sie auch dicht gemacht.“

Einige Mitarbeiter reagieren pragmatisch, stapfen am Hintereingang vorbei durchs Gras und steigen über eine kleine Leiter durchs Fenster ins Büro. Andere packen die Demonstranten an ihren Kapuzen, schubsen sie zur Seite. Die Situation ist angespannt.

Schon seit Wochen steht Siemens wegen der Beteiligung an dem Kohleprojekt im Visier der Klimaschützer. Der indische Energiekonzern Adani will im australischen Bundesstaat Queensland eines der größten Bergwerke der Welt errichten. Aus fünf Untertageschächten und sechs Tagebaustätten sollen künftig bis zu 60 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr gefördert werden – also jener Rohstoff, den Umweltschützer als Klimakiller Nummer eins brandmarken.

Die Beteiligung von Siemens ist vergleichsweise klein. Der deutsche Konzern soll eine Signalanlage für die Bahnstrecke liefern, über die die Kohle zum Hafen transportiert wird. Gerade einmal 18 Millionen Euro ist der Auftrag wert. Allerdings: Die Wettbewerber Alstom und Hitachi hatten ihn zuvor wegen ökologischer Bedenken abgelehnt.

Am Sonntagabend verkündete Siemens-Chef Joe Kaeser nach einer außerordentlichen telefonischen Vorstandssitzung, der Konzern werde an dem umstrittenen Auftrag festhalten. Er verwies auf vertragliche Verpflichtungen. Seitdem läuft eine neue Protestwelle. Direkt am Montag wurden in 19 Städten Demonstrationen organisiert.

In München vor der Siemens-Zentrale versammelten sich rund 100 Demonstranten zu einem sogenannten „Die-in“, bei dem sich die Protestierenden wie tot auf den Boden legten. Alles kurzfristig organisiert. Am 5. Februar zur Siemens-Hauptversammlung sollen die Proteste ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen. Ökologisch gesinnte Siemens-Aktionäre haben FFF-Vertretern bereits ihr dortiges Rederecht abgetreten.

Der Fall hat nicht nur Siemens aufgeschreckt, sondern die gesamte Wirtschaft – und er wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie weit geht die Verantwortung eines Unternehmens, eines Managers beim Thema Klimaschutz? Wie lässt sich der global so wichtige Kampf gegen den Klimawandel mit den Interessen eines Unternehmens, seiner Arbeitnehmer und Aktionäre vereinbaren? Und vor allem: Wie können Unternehmer und Manager mit der wachsenden Macht der Ökolobbyisten umgehen?

Wenn Luisa Neubauer, die Frontfrau von FFF in Deutschland, zum Duell gegen den Siemens-Chef antritt, dann ist längst nicht mehr eindeutig, wer hier David ist und wer Goliath (siehe Interview).

Heute richtet sich die Wut der Klima- und Umweltschützer gegen Siemens. 2018 war das Objekt des Zorns der Energiekonzern RWE, der für seinen Braunkohletagebau den Hambacher Forst abholzen wollte. Das 200 Hektar große Waldstück zwischen Köln und Aachen ist seitdem zum Symbol für den Kampf für Klimaschutz, gegen die Kohleindustrie – und die Macht der großen Konzerne geworden.

In Berlin wurde in der Nacht zu Donnerstag der Fahrplan für den Kohleausstieg festgezurrt. Die Bundesregierung schacherte lange mit den Kohlekonzernen um die Laufzeiten der einzelnen Kraftwerke und mögliche Entschädigungen – und dabei wurde festgehalten: Der Hambacher Forst bleibt erhalten.

Für die Klimaaktivisten ist das ein Riesenerfolg. Einige Dutzend von ihnen halten schon seit Jahren einen Teil des Waldes besetzt. In bis zu 25 Meter Höhe bauten sie Baumhäuser, mit Hängebrücken verbunden, und widersetzten sich allen Räumungsversuchen. In Spitzenzeiten gab es bis zu 50 solcher Holzverschläge.

Im Herbst 2018 wollte RWE Fakten schaffen, den Forst endgültig räumen und ein weiteres Stück roden lassen. Die Polizei rückte mit bis zu 4000 Beamten an, kam aber nur mühsam voran. Vor allem aber waren die Bilder von der Räumungsaktion für RWE ein PR-GAU. RWE konnte fast schon froh sein, dass die Rodung durch einen Eilbeschluss des Oberverwaltungsgerichts Münster erst einmal ausgesetzt wurde.

RWE-Chef Rolf Martin Schmitz fühlte sich in diesen Wochen in Anbetracht der massiven Kraft der Ökolobbyisten nach eigenen Worten „ein Stück weit ohnmächtig“. Er fragte sich: „Hat derjenige recht, der am lautesten schreit? Hat derjenige recht, der die aggressivste Kampagne fährt? Darf jemand, der weder politisch noch rechtlich legitimiert ist, alles infrage stellen?“

Für sich selbst hat RWE diese Fragen bereits mit Ja beantwortet. 2038 soll das letzte deutsche Kohlekraftwerk vom Netz gehen. RWE, aktuell noch Europas größter CO2- Emittent und das Feindbild Nummer eins der Klimaschützer, hat den Widerstand aufgegeben, richtet sich komplett auf die erneuerbaren Energien aus und will bis 2040 klimaneutral werden.

Das Beispiel Energiewirtschaft sollte der deutschen Wirtschaft eine Mahnung sein. Kein Konzern kann sich mehr sicher fühlen. Bayer steht wegen des Unkrautvernichters Glyphosat in der Kritik der Umweltschützer, Daimler wegen seiner PS-strotzenden SUVs, die Lufthansa wegen der günstigen Flugreisen, Nestlé wegen des umstrittenen Rohstoffs Palmöl. Und morgen schon können die Kampagnen der Ökoaktivisten das nächste Unternehmen treffen.

Die Wirtschaft steht einer schlagkräftigen Macht an Ökolobbyisten gegenüber, die zunehmend die Deutungshoheit übernehmen und in der Bevölkerung auf viel Zuspruch stoßen. Alte Kämpfer wie Greenpeace, WWF oder BUND werden von neuen Mitstreitern wie der Schülerbewegung „Fridays for Future“ flankiert.

Vor Ort kämpfen Bürgerinitiativen gegen neue Kraftwerke. Überregional schließen sich Dutzende Lobbygruppen kurzfristig zu Bündnissen zusammen wie die Allianz „Sand im Getriebe“, die innerhalb weniger Monate Massenproteste zur Internationalen Automobilausstellung organisierte.

Die Aktivisten haben von den Methoden der Wirtschaft gelernt. Sie verlassen sich nicht mehr nur auf große Demonstrationen und lokale Blockaden. Die Ökolobbyisten antichambrieren inzwischen in Berlin und Brüssel nicht weniger erfolgreich als die Vertreter von Energie- oder Autokonzernen.

Thinktanks und Lobbyisten der großen Umweltorganisationen beeinflussen selbst erfolgreich den Gesetzgebungsprozess. Im schnellen Takt werden plakative Studien und Gutachten veröffentlicht. Die Pressearbeit ist selbst bei neuen Bewegungen wie FFF hochprofessionell. Eine knappe Stunde nach Siemens“ Mitteilung, am Australienauftrag festzuhalten, war auch das FFF-Statement auf Sendung.

Andere Umwelt- und Klimaschützer bearbeiten die Investorenseite oder überziehen die Unternehmen erfolgreich mit Klagen – so wie die Deutsche Umwelthilfe, die nahezu im Alleingang die Fahrverbote für alte Dieselautos in deutschen Großstädten durchgesetzt hat.

Und statt allgemein und meist wirkungslos an das grüne Gewissen der Wirtschaft zu appellieren, jagt die Ökolobby bevorzugt nach dem Prinzip Wolfsrudel: Das verletzlichste Tier wird identifiziert, vom Rest der Herde getrennt und dann einzeln attackiert. So wie jetzt Siemens.

Siemens unterschätzte den Fall

In Bremen ist es kurz nach acht Uhr, eine halbe Stunde schon blockieren die Demonstranten die Siemens-Niederlassung. Drei Polizeibeamte fahren vor, bitten die Jugendlichen abzurücken. Doch die bleiben wortkarg – und vor den Türen stehen. „Das ist schon dreist“, sagt eine Siemens-Mitarbeiterin, die in der Nähe steht und auf eine der Demonstrantinnen zeigt: „Die mit den roten Haaren, die hat am Freitag bei der letzten Demo schon so laut gebrüllt.“

Gemeint ist Frederike Oberheim. Sie ist die Einzige, die ihren Mund nicht zugeklebt hat. „Joe Kaeser und Siemens verkaufen für kurzfristigen Profit unsere Zukunft. Und das lassen wir uns nicht gefallen“, sagt die 20-jährige Psychologie-Studentin, die gerade eher Aktivistin in Vollzeit sei, wie sie erzählt.

Dabei hatte Konzernchef Joe Kaeser doch alles versucht, die Situation im Vorfeld zu deeskalieren: Am vergangenen Freitag hatte er Luisa Neubauer als prominenteste Vertreterin der deutschen FFF-Fraktion zum Gespräch eingeladen. Der Manager und die Aktivistin trafen sich in einem schlichten Besprechungszimmer im Berliner Turbinenwerk. Auf dem Tisch eine Thermoskanne Kaffee, Wasser und ein paar Kekse.

Anderthalb Stunden tauschten sich Kaeser und Neubauer über den umstrittenen Kohleauftrag für Siemens in Australien aus. „Sie ist eine angenehme Persönlichkeit, sie hört zu“, lobte Kaeser die 23-Jährige nach dem Treffen im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Der Siemens-Chef bot ihr sogar einen Aufsichtsratsposten bei der Energietochter von Siemens an. Gemeinsam vor die Presse treten, wie von Kaeser vorgeschlagen, wollte Neubauer schließlich aber doch nicht – und den angebotenen Aufsichtsratsposten schlug sie nach kurzer Bedenkzeit aus. Stattdessen zog sie am Mittwoch mit anderen Aktivisten vor das Bundesverfassungsgericht, um mehr Klimaschutz zu erzwingen.

„Die NGOs haben jetzt absolutes Oberwasser“, wird der Siemens-Vorfall bei einem anderen Industriekonzern kommentiert. Die Aktivisten hätten die Erfahrung gemacht, dass sie viel erreichen können, wenn sie sich die angreifbarsten Unternehmen bei einem konkreten Projekt vorknöpfen.

Und so entwickelte sich in Australien, weit von der Konzernzentrale am Wittelsbacher Platz entfernt, unbemerkt ein PR-Desaster. Das Adani-Projekt war auf dem Kontinent schon seit Jahren umstritten. Schließlich sehen die Umweltschützer nicht nur das Klima bedroht, sondern auch das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt, über das die Kohle per Schiff abtransportiert werden soll.

Als die Waldbrände in Australien die Brisanz erhöhten und die ersten Verbindungen zwischen Bränden und Klimawandel gezogen wurden, starteten lokale Aktivisten eine Kampagne gegen Siemens. Aber in München schlugen die Frühwarnsysteme nicht wirklich an.

„Die lokale Unternehmensführung von Siemens Australien hätte sich besser mit der Zentrale in München abstimmen sollen, ob dieser Auftrag mit den eigenen Klimazielen des Konzerns in Einklang zu bringen ist“, kritisiert jetzt Marcus Poppe, Fondsmanager bei der Fondsgesellschaft DWS.

Die Konzernzentrale wachte erst auf, als 40.000 Kampagnen-E-Mails in München einliefen, viele davon bei Kaeser direkt. Er habe nichts von dem Thema gewusst und nehme die Bedenken ernst, twitterte Kaeser noch im Dezember. Er werde sich den Fall ansehen und sich bald wieder melden.

In Industriekreisen ist inzwischen umstritten, ob das eine gute Idee war. Kaeser machte das Thema zur Chefsache, statt zu hoffen, dass es sich im Sande verläuft. Zudem dauerte die versprochene Reaktion dann recht lange, während sich die Proteste immer weiter hochschaukelten.

Das Treffen mit Neubauer war gut gemeint, gab dem Thema aber noch mehr Aufmerksamkeit. Kaeser habe zeigen wollen, dass er die Klimaschutzbewegung ernst nehme, heißt es im Umfeld des Konzerns. „Ich finde sehr gut, dass es Fridays for Future als Bewegung gibt. Viele Forderungen kann ich unterstützen“, betonte Kaeser selbst im Gespräch mit dem Handelsblatt. Alt und Jung müssten aber gemeinsam nach Lösungen suchen.

Doch das Problem: Künftige Kunden würden möglicherweise nicht mehr auf den Lieferanten Siemens vertrauen, wenn der sich aus einem vereinbarten Vertrag zurückzieht. Bei der telefonischen Sondersitzung des Vorstands am Sonntagabend wurde von Juristen dem Vernehmen nach erklärt, dass Siemens bei einer einseitigen Kündigung ohne wichtigen Grund hohe Schadensersatzforderungen drohten, falls sich deshalb zum Beispiel das ganze Adani-Projekt, inklusive einer möglichen Organhaftung des Vorstands. Vor diesem Hintergrund waren sich die Siemens-Topmanager dem Vernehmen nach schnell einig, den Vertrag lieber zu erfüllen.

Eine Entscheidung, die auch die Zustimmung von Rainer Traugott findet, Partner der Großkanzlei Latham & Watkins: „Ich kann Unternehmen nur empfehlen, vertragliche Pflichten nicht vorsätzlich zu brechen. Ein Vorstand kann sich damit schnell unbegrenzte persönliche Haftung und sogar den Vorwurf der strafrechtlichen Untreue einhandeln. Da gibt es keine Entscheidungsfreiheit.“

Auf Untreue stehen bis zu fünf Jahre Haft. Vom Reputationsschaden für ein Unternehmen bei seinen Kunden ganz zu schweigen. „Unter Umständen“, findet Traugott, „ muss ein Unternehmen auch einmal damit leben, dass Kritik nicht abreißen will.“

Damit umzugehen ist allerdings nicht so einfach. Ein wesentlicher Konflikt in der aktuellen Klimadebatte ist nämlich beinahe unlösbar. Die FFF-Bewegung stellte die Zukunft des Planeten gegen den Geschäftsplan eines Industrieunternehmens. Ein vermeintlich höheres Recht wird über ein banales Vertragsrecht gestellt. Jurist Traugott sieht das „sehr kritisch“.

„Die NGOs haben keine demokratische Legitimation, sondern sind Lobbyisten, deren Einfluss auf die Politik und die öffentliche Meinung wir nicht unterschätzen, aber auch nicht überschätzen sollten“, pflichtet ihm Jürgen Heraeus bei, Aufsichtsratsvorsitzender des gleichnamigen Familienkonzerns Heraeus. „Es ist immer einfacher, Dinge zu fordern, wenn man für die multiplen Konsequenzen keine Verantwortung hat.“ Wenn die bisherigen politischen Maßnahmen beim Klimaschutz zu zögerlich erschienen, „dann erfolgte dies mit Rücksicht auf die Mehrheit der Bevölkerung“.

Doch solche differenzierten Positionen haben es im öffentlichen Diskurs derzeit schwer.

Die Proteste sind nicht neu – die Forderungen auch nicht

Proteste von Umweltschützern gegen Projekte wie Staudämme hat es vor Konzernzentralen und auf Hauptversammlungen schon immer gegeben. Doch zweierlei hat sich geändert: Das Bewusstsein für den Klimawandel ist gesellschaftlich enorm gestiegen. Zudem legen inzwischen auch die Investoren Wert auf Nachhaltigkeit.

Auch für sie zählt nicht mehr nur die Rendite. „Aus Investorensicht ist es zwar grundsätzlich richtig, Kundenaufträge anzunehmen. Sie generieren Umsatz und hoffentlich auch entsprechende Margen“, sagte Vera Diehl, Portfoliomanagerin bei Union Investment, zum Siemens-Adani-Deal. Aber wenn Neugeschäft zulasten der Reputation gehe, sei es richtig und sogar notwendig, auf problematische Kundenaufträge zu verzichten. „Der Reputationsschaden ist groß, und der Fall Adani ist eine schmerzhafte Lektion für Siemens.“

Blackrock-Chef Larry Fink, der mächtigste Vermögensverwalter der Welt, forderte in diesen Tagen die Konzernchefs der weltweit wichtigsten Unternehmen zu mehr Klimaschutz auf. In einem vierseitigen Brief, der dem Handelsblatt vorliegt, drängte Fink die Konzernchefs der wichtigsten Unternehmen zum Umbau ihrer Firmen.

Zwar nähmen die Märkte das Risiko von Klimaveränderungen für Wirtschaftswachstum und Wohlstand nur zögerlich zur Kenntnis. „Aber das Bewusstsein ändert sich rasant, und ich bin überzeugt, dass wir vor einer fundamentalen Umgestaltung der Finanzwelt stehen“, schreibt der Kalifornier. Der Druck der Investoren verbündet sich mit dem Druck der Aktivisten auf der Straße. Wie können Unternehmen darauf richtig reagieren?

Die Auseinandersetzung um Klimaschutz wird oft sehr emotional geführt. Aber: „Mit Emotionen kann man nie richtig umgehen“, warnt Simone Menne, ehemals Lufthansa-Finanzchefin und heute Multiaufsichtsrätin unter anderem bei BMW und Deutscher Post.

Menne rät Vorständen deshalb dringend, Themen auf einer sachlichen Ebene zu halten. Etwa indem das Management immer wieder erklärt, ob und warum ein bestimmter Vertrag in das Gesamtkonzept des Unternehmens passt. Dafür allerdings muss es ein solche Konzept erst einmal geben.

Gutes Geschäft mit der Kohle

Angreifbar sind viele Unternehmen. Bei einigen stehen – wie bei Siemens – kleine Verträge in der Kritik. Bei anderen ist das ganze Geschäftsmodell bedroht. Obwohl in Deutschland die letzte Zeche geschlossen und der Ausstieg aus der Braunkohle beschlossene Sache ist, verdienen beispielsweise deutsche Bergbaumaschinenhersteller noch immer prächtig an der Förderung des fossilen Energieträgers. So stieg der Umsatz der Branche nach Daten des Maschinenbau-Verbands VDMA im vergangenen Jahr um 38 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro.

Kein Wunder, denn das weltweite Geschäft mit der Kohle boomt noch immer. Vor allem China, Russland und Australien gehören zu den größten Kohleförderern der Welt und wollen ihren Ausstoß in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Trotz der Klimadebatte sind aktuell noch Kohlekraftwerke mit einer Leistung von 579 Gigawatt (GW) in Planung. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die installierte Kraftwerksleistung über alle Erzeugungsarten hinweg etwas mehr als 200 GW.

Deutsche Unternehmen sind unverändert an vielen Stellen der Wertschöpfungskette im Kohle-Business aktiv. So liefert etwa die Anlagenbausparte von Thyssen-Krupp derzeit die Kohleversorgungsanlagen für zwei Wärmekraftwerke im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Das Auftragsvolumen beträgt 115 Millionen US-Dollar, das Projekt soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden.

Auch Mittelständler wie der Bochumer Maschinenbauer Eickhoff oder der Förder- und Schwingtechnik-Hersteller Schulte Strathaus aus Werl sind trotz des deutschen Kohleausstiegs noch in hohem Maße von der Förderung im Ausland abhängig.

Der Vorsitzende des VDMA-Fachverbands Mining, Michael Schulte Strathaus, der auch das gleichnamige Familienunternehmen führt, beobachtet die Diskussion um die Siemens-Lieferungen für Adani daher mit „Fassungslosigkeit“. Dem Handelsblatt sagt er: „Als Unternehmer und als Branchenvertreter war ich erschrocken über die emotionale Reaktion der Umweltaktivisten.“ Allen liege die Umwelt am Herzen, auch den Bergbaumaschinenherstellern. „Doch dafür eine einzelne Industrie oder einzelne Unternehmen verantwortlich zu machen geht an der Sache vorbei.“

Grundsätzlich hält auch Schulte Strathaus einen globalen Kohleausstieg und sogar eine CO2-freie Weltwirtschaft für möglich und erstrebenswert: „Streit gibt es nur über den Weg dorthin.“ Um einen Ausstieg aus der Kohleindustrie weltweit zu forcieren, müsse man sich an die Regierungen in Indien, China oder Brasilien wenden. „Hier sind richtige Hebelwirkungen zu erzeugen – im Vergleich zu dem kleinen Beitrag, den deutsche Unternehmen zur Klimaneutralität der Weltwirtschaft leisten können.“

Heffa Schücking, Gründerin und Direktorin der Klimaschutzorganisation Urgewald, sieht das naturgemäß anders: „Sich heutzutage überhaupt noch an Kohleprojekten zu beteiligen, egal wo, ist inakzeptabel.“ Selbst wenn der Beitrag wie im Fall Siemens „eher klein“ erscheine. „Die Technik, die Siemens liefern soll, wäre für die Infrastruktur der größten Kohlemine Australiens – und eine der größten der Welt – jedoch entscheidend“, kritisiert Schücking.

Schücking hat Urgewald schon vor mehr als einem Vierteljahrhundert gegründet – und setzt da an, wo es Unternehmen am meisten wehtut: bei der Finanzierung. Urgewald prangert Umweltsünden gezielt auf Hauptversammlungen an, stellt die Konzerne vor ihren Aktionären an den Pranger.

Was Anfang der Neunzigerjahre mit viel Idealismus gegründet wurde, ist inzwischen zu einer schlagkräftigen Organisation geworden, die sich in der Finanzbranche Gehör geschafft hat. Schücking wird von Banken, Fonds und Versicherungen zu Gesprächen geladen – und dringt mit ihren Argumenten immer mehr durch.

Große Investoren haben schließlich erkannt, dass das Thema Nachhaltigkeit für die langfristige Wertentwicklung ihrer Anlagen entscheidend ist. Versicherungskonzerne wie Allianz oder Axa haben ihre Investmentstrategien geändert und Kohlefirmen aus ihrem Anlageportfolio geworfen.

Urgewald und internationale Partnerorganisationen liefern den Investoren dafür die Fakten. Sie haben eine Datenbank der weltweit größten Kohlekonzerne erarbeitet, die sie laufend aktualisieren. Auf der Global ‧Coal Exit List sind Kohlekraftwerke, die aktuell in Planung oder Bau sind, genauso gelistet wie Bergwerke. Auch die Namen der Financiers der Projekte, die Banken, Fonds und Versicherer, werden von Urgewald öffentlich gemacht.

Genug Geld für Lobbyarbeit

Urgewald ist nur ein Beispiel, wie aus der fröhlich anarchischen Ökobewegung früherer Tage eine gut organisierte Maschinerie geworden ist, die schlagkräftig und schnell agiert. Selbst vor der Finanzkraft der Konzerne müssen sich die Umweltschützer nicht mehr fürchten. Auch die Ökoaktivisten bekommen Unterstützung durch große Stiftungen, die zusammengerechnet mit ‧Milliardenkapital ausgestattet sind. An erster Stelle steht die European Climate Foundation (ECF).

Ihr Ziel ist die „Förderung einer Klima- und Energiepolitik, die die europäischen Treibhausgasemissionen deutlich senkt“. Die ECF förderte in den vergangenen Jahren viele Nichtregierungs‧organisationen auch in Deutschland, da‧runter Greenpeace, Nabu, WWF und Urgewald.

Hinter der ECF stehen mehrere Hauptförderer, bei denen es sich meist wiederum um Stiftungen handelt. Dazu zählt etwa die Stiftung des britischen Hedgefonds Children’s Investment Fund sowie die Oak Foundation, eine Stiftung mit Sitz in Genf.

Auch deutsches Stiftungskapital ist bei der Arbeit vieler Umwelt- und Klimaschutzorganisationen im Spiel, etwa die Stiftung Mercator. Sie wurde 1996 von der Metro-Gründerfamilie Schmidt-Ruthenbeck ins Leben gerufen. ECF und Stiftung Mercator arbeiten bei einigen Projekten zusammen. Stiftung Mercator und ECF sind wiederum beide Gesellschafter der ökologischen Thinktanks „Agora Energiewende“ und „Agora Verkehrswende“.

„Agora Energiewende“ hat sich seit der Gründung 2012 als Musterbeispiel für effiziente Lobbyarbeit in Sachen Energiewende und Klimaschutz erwiesen. Der Thinktank sieht seine Aufgabe darin, „akademisch belastbare und politisch umsetzbare Wege zu entwickeln, wie sich die Energiesysteme in Deutschland und zunehmend weltweit in Richtung sauberer Energie transformieren lassen“. Ob es um den Kohleausstieg, den Ausbau der Stromnetze oder den Emissionshandel geht – Agora Energiewende ist stets mit Studien zur Stelle, die auch vom Handelsblatt immer wieder zitiert werden.

Lobbyisten der klassischen Wirtschaftsverbände blicken neidisch auf die Arbeit von Agora Energiewende und Agora Verkehrswende. Während gerade große Verbände wie der Industrieverband BDI oft monatelang um eine Position ringen, weil die mitunter sehr gegensätzlichen Interessen der Mitgliedsverbände unter einen Hut gebracht werden müssen, warten Agora Energiewende und Agora Verkehrswende tagesaktuell mit einer Position auf. Das verleiht den Thinktanks große Schlagkraft.

Hinzu kommt, dass Agora Energiewende mit Patrick Graichen einen Chef hat, der engstens mit dem Bundesumweltministerium verbandelt ist: Das Ministerium, in dem er von 2001 bis 2012 tätig war, hat Patrick Graichen für seine Tätigkeit bei Agora Energiewende nur beurlaubt. Gelegentlich, das behaupten jedenfalls Kritiker, übernehme das Umweltministerium die Expertise des Thinktanks quasi eins zu eins.

Längst sind die Nichtregierungsorganisationen, die sich für Klima- und Umweltschutz stark machen, von Zaungästen zu wichtigen Akteuren geworden. Greifbar wird das seit Jahren bei den Weltklimakonferenzen. Organisationen wie WWF, Greenpeace oder auch Germanwatch beherrschen dort den Diskurs. Sie sind mit vielen Hundert Experten vor Ort, scheuen keine Kamera und haben nicht selten einen direkten Draht in die offiziellen Regierungsdelegationen. Wirtschaftsverbände fühlen sich dagegen eher als Zaungäste.

„Das ist nicht nur die Zivilgesellschaft, die da auftritt“, klagt ein ranghoher Regierungsvertreter. „Auch NGOs haben oft knallharte Eigeninteressen und große Geldgeber mit Partikularinteressen im Rücken. Doch das ist völlig intransparent.“

Wer etwa die Spender und Sponsoren der Deutschen Umwelthilfe sind, bleibt zu einem großen Teil geheim. Dabei ist gerade diese Organisation außerordentlich erfolgreich. Die Deutsche Umwelthilfe hat bundesweit Klagen gegen Städte eingereicht, in denen die EU-Grenzwerte für Stickstoffdioxid regelmäßig überschritten werden. In mehreren Verfahren sprachen die Richter bereits Fahrverbote für Dieselfahrzeuge aus.

„Wir sind ganz grundsätzlich nicht in der Lage, auch nur ansatzweise auf die ständigen Attacken von NGOs zu reagieren„, sagt ein Arbeitgebervertreter. Zwar gibt es die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall finanziert wird. Sie soll ähnlich schnell agieren können wie eine NGO, ohne lange Verbandspositionen abstimmen zu müssen. Aber die INSM hat mit der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik ein klar abgestecktes Themenfeld.

In vielen Arbeitgeberverbänden und auch beim BDI wächst deshalb der Wunsch, eigene NGO-Ableger zu schaffen. Ob die jemals zur Realität werden, ist allerdings offen. Und so bleibt der strukturelle Nachteil der Wirtschafts- gegenüber der Ökolobby bis auf Weiteres erhalten.

Inzwischen ist die Umweltbewegung so professionell organisiert, dass sie wohl die einflussreichste außerparlamentarische Opposition der Republik darstellt. Gerade weil sie von Wirtschaftsverbänden im Ernstfall nicht schnell genug Unterstützung erwarten können, brauchen Konzerne die richtigen Strategien und Instrumente, um mit diesem neuen Machtfaktor umzugehen.

Siemens wird zwar zu den Unternehmen gezählt, die nach dem Auffliegen einer Bestechungsaffäre vor zehn Jahren ein wirksames Compliancesystem aufgebaut haben. Mängel gibt es aber offenbar beim Nachhaltigkeitscheck für die Geschäftsaktivitäten.

Einig sind sich Experten darin, dass der CEO eines Milliardenkonzerns kaum jeden klimarelevanten Vertrag abzeichnen kann. Stattdessen müssten die Unternehmen sich eindeutige Geschäftsregeln geben und diese auch öffentlich machen. Dazu müsse eine Strategie für den Fall einer Attacke kommen, fordert Aufsichtsrätin Menne: „Es kann nie eine Ad-hoc-Reaktion sein. Ein Unternehmen braucht nicht nur einen Aktionsplan für solche Fälle, sondern auch eine Rund-um-die-Uhr-Beobachtung vor allem der sozialen Medien.“

Die neue Rolle der CEOs

Manche Berater fordern angesichts der zunehmenden öffentlichen Angriffe auf Unternehmen: In den Chefetagen müsse ein Chief Communication Officer Platz nehmen, der im Fall eines Angriffs das Krisenmanagement übernimmt. Solche CCOs gibt es tatsächlich – aber sie haben bislang Seltenheitswert.

Die Personalberatung Spencer Stuart hat sich die Fortune-500-Konzerne angesehen und nur 16 CCO-Direktoren entdecken können. Spencer Stuart zitiert Dan Amos, Chef des US-amerikanischen Versicherungskonzerns Aflac: „Millennials interessieren sich nicht nur für Profit und Verlust, sondern dafür, wofür ein Unternehmen steht und wie es das vertritt.“ Und weil der Vorstand die Verantwortung für die strategische Planung trage, trage er auch die Verantwortung dafür, „wie die Menschen das Unternehmen in Zukunft sehen“.

Für viele deutsche Vorstandschefs bedeutet das einen Bruch mit vielem, was sie während ihres langen und erfolgreichen Berufslebens verinnerlicht haben. Die ältere CEO-Generation stammt oft noch aus der Ära des rheinischen Kapitalismus, als es vor allem darum ging, sich mit Arbeitnehmervertretern, Presse und Politik gutzustellen Ein Unterfangen, das sich am besten bei einigen Runden Bier im Düsseldorfer Industrieclub erledigen ließ. 23-jährige Geografiestudentinnen wie Luisa Neubauer kommen in dieser Welt allenfalls als Kellnerinnen vor.

Die jüngere Managergeneration wiederum ist im BWL-Studium oder in den ersten Berufsjahren als Unternehmensberater oder Investmentbanker oft geprägt worden vom Shareholder-Value-Kapitalismus der Jahrtausendwende. Gut ist in dieser Ideologie, was Wert für die Aktionäre schafft. Ethische Verantwortung bedeutet, sich an die geltenden Gesetze zu halten. Aber ganz sicher nicht, auf Geschäft zu verzichten, um lautstarken Umweltaktivisten entgegenzukommen.

Doch solch einfache Regeln reichen nicht mehr aus. Der erfolgreiche Vorstandschef der Zukunft muss in komplizierteren Gewässern navigieren. Noch oberhalb von Rendite und Aktienkurs steht für ihn der Erhalt der „License to Operate“. So nennen Wirtschaftsethiker die gesellschaftliche Akzeptanz für ein bestimmtes Geschäftsmodell.

Geht diese Lizenz zum Wirtschaften verloren, stirbt auch das Geschäftsmodell. Deshalb gilt es für Topmanager, gesellschaftliche Trends frühzeitig zu erkennen und immer wieder aufs Neue zu entscheiden: Wo macht es Sinn, gegen den Zeitgeist anzugehen? Wo muss man das Geschäftsmodell anpassen?

Es gehört zur Ironie der aktuellen Proteste, dass Siemens-Chef Joe Kaeser diesem Idealbild des Vorstandschefs näher kommt als viele seiner Kollegen im Dax. In einem langen Brief begründete Kaeser nach der Vorstandssitzung vom Samstag die Amani-Entscheidung. Siemens teile das Ziel, fossile Brennstoffe mit der Zeit überflüssig zu machen, und wolle selbst bis 2030 klimaneutral werden. Siemens werde ein neues Nachhaltigkeitsgremium auch mit externen Vertretern schaffen. Dieses solle Umweltbedenken in der Zukunft eine höhere Priorität verschaffen.

Genutzt hat Siemens das im aktuellen Konflikt nur wenig. Bei den Protesten vor der Siemens-Niederlassung in Bremen rollen am Mittwoch sogar Polizeiwagen vor, denn Siemens hat Anzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt. Das sei nötig gewesen, um das Privatgelände räumen zu lassen, heißt es bei Siemens. Anschließend habe man die Anzeige wieder zurückgezogen, da man nicht an einer Eskalation der Lage interessiert sei, so ein Siemens-Sprecher.

Ein Polizist überzeugte Wortführerin Frederike Oberheim davon, den Protest so zu beenden, wie er angefangen hatte: friedlich. Die Klimaaktivisten berieten sich, telefonierten mit der Gruppe am Hintereingang – und lösten ihre Menschenkette auf. Die 30 Demonstranten ziehen auf öffentliches Gelände um und skandieren weiter: „Runter mit der Kohle, rauf mit dem Klimaschutz!“

Erst um 12 Uhr fahren die letzten Demonstranten nach Hause – und Organisatorin Oberheim ist zufrieden. „Wir haben ein Zeichen gesetzt“, sagt sie und hat noch eine Warnung parat: „Wir werden uns auch andere klimafeindliche Unternehmen vornehmen.“

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„Ich finde sehr gut, dass es Fridays for Future als Bewegung gibt. Viele Forderungen kann ich unterstützen.“ Foto: dpa
„Ich finde sehr gut, dass es Fridays for Future als Bewegung gibt. Viele Forderungen kann ich unterstützen.“ Foto: dpa