Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.772,85
    +86,25 (+0,46%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.085,08
    +30,67 (+0,61%)
     
  • Dow Jones 30

    39.512,84
    +125,08 (+0,32%)
     
  • Gold

    2.366,90
    +26,60 (+1,14%)
     
  • EUR/USD

    1,0772
    -0,0012 (-0,11%)
     
  • Bitcoin EUR

    56.541,65
    -1.812,61 (-3,11%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.260,96
    -97,05 (-7,15%)
     
  • Öl (Brent)

    78,20
    -1,06 (-1,34%)
     
  • MDAX

    26.743,87
    +34,97 (+0,13%)
     
  • TecDAX

    3.404,04
    +19,74 (+0,58%)
     
  • SDAX

    14.837,44
    +55,61 (+0,38%)
     
  • Nikkei 225

    38.229,11
    +155,13 (+0,41%)
     
  • FTSE 100

    8.433,76
    +52,41 (+0,63%)
     
  • CAC 40

    8.219,14
    +31,49 (+0,38%)
     
  • Nasdaq Compositive

    16.340,87
    -5,40 (-0,03%)
     

Nadja Benaissa von den No Angels: Für Gleichstellung ist "viel zu tun"

Nadja Benaissa, Lucy Diakovska, Jessica Wahls und Sandy Mölling (v.l.) veröffentlichen im Juni ihr neues Album. (Bild: Ben Wolf)
Nadja Benaissa, Lucy Diakovska, Jessica Wahls und Sandy Mölling (v.l.) veröffentlichen im Juni ihr neues Album. (Bild: Ben Wolf)

Im Februar haben die No Angels ihr fulminantes Comeback gegeben. Nun ist auch klar: Die neue Version ihres Hits "Daylight in Your Eyes" und der Auftritt bei Florian Silbereisen (39) waren noch nicht alles. Die vier Frauen veröffentlichen auch ein neues Album. "20" soll am 4. Juni 2021 erscheinen. Dass die No Angels eine reine Frauenband sind, macht Sängerin Nadja Benaissa (38) "glücklich", wie sie im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt. Die Musikbranche sei "immer noch sehr von Männern dominiert". Zum Weltfrauentag am 8. März erklärt die 38-Jährige: "Ich bin sehr für die Frauenquote."

Inwiefern sind Frauen auch heute noch in der Musikbranche benachteiligt?

Nadja Benaissa: Ich merke bei Meetings, Videokonferenzen, in vielem, was mit der Branche zusammenhängt, dass die Musik und das Business immer noch sehr von Männern dominiert ist. Bei den Künstlern selbst - auch hier in Deutschland - sieht man, dass es auch durchaus weibliche Stars gibt, aber in der Gesamtheit sind sie den Männern unterlegen. Da ist noch viel zu tun, um das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Musikbranche in Deutschland herzustellen.

Haben Sie schon einmal Nachteile erlebt, weil Sie eine Frau sind? Wie sind Sie damit umgegangen?

Benaissa: Ich habe Nachteile erfahren. Insbesondere als berufstätige Mutter. Ich musste mich sehr oft rechtfertigen, dass ich arbeite, dass ich Karriere machen will oder eine Karriere habe. Da wurden mir öfter verletzende Fragen gestellt, ob ich das meinem Kind antun will. Ich empfinde das als sexistische Frage, weil ich davon ausgehe, dass sich Männer, die oft im Job wochenlang unterwegs sind, nicht derart verteidigen müssen. Egal, was man als Frau macht, man macht es falsch. Egal, ob man Hausfrau ist, oder im Job - es ist ein Ungleichgewicht. Immer noch.

Wie hat sich die Frauenrolle in der Musikbranche über die Jahre verändert?

Benaissa: Ich denke, dass sich die Frau in der Musikbranche immer wieder wandelt. Es gibt heutzutage - und das stärker denn je - die visuelle Komponente, hauptsächlich durch Social Media. Es werden Fotos und Videos gepostet und die Frau und ihr Bild - die Haare, der Körper, der Look - werden bewertet. Damit lastet ein sehr großer Druck auf Frauen in der Öffentlichkeit. Der Perfektionismus und die Körperideale, die oft manipuliert und unnatürlich sind, sind größer geworden. Aber es gibt Frauen, die sagen: "Ich bin anders, ich bin einfach ich. Diese falschen Schönheitsideale sind mir egal." Es geht um die Haltung, die man hat. Die Rolle der Frau wandelt sich immer mit der Gesellschaft, sie ist ein Spiegel der Gesellschaft.

Was muss noch getan werden, damit Frauen gleichgestellt sind?

Benaissa: Ich habe lange gedacht, dass das Geschlechtergleichgewicht sich von alleine reguliert. Mittlerweile bin ich da desillusioniert. Auch wenn man die Historie betrachtet, weiß man, dass sich da nichts ändert. Frauen haben nur ihre Rechte bekommen, wenn sie dafür gekämpft haben, wenn sie auf die Straße gegangen sind und weil dementsprechend die Gesetze geändert worden sind. Ich bin deshalb sehr für die Frauenquote. Sonst würde sich wohl weiter nichts ändern. Die Gleichstellung der Frau in der Realität kann es nur durch Gesetzesänderungen geben. Frauen verdienen weniger, bekommen weniger Rente, haben weniger Aufstiegsmöglichkeiten. Deshalb finde ich es sinnvoll, wenn das gesetzlich reguliert wird. Wichtig ist, dass Frauen sich auch untereinander supporten, engagieren, unterstützen. Deshalb bin ich glücklich, in einer Frauenband zu sein.