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Nachhaltigkeit: 101 neue Fonds

Im laufenden Jahr wurden europaweit 101 neue Nachhaltigkeits-Fonds aufgelegt. Nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch relativ an investiertem Volumen gewinnen die sogenannten ESG-Fonds immer mehr an Bedeutung.

Die Abkürzung ESG wird unter Anleger immer bekannter und beliebter: ESG steht für Umwelt (Environment), Soziales (Social) und gute Unternehmensführung (Governance). Manager, die Fonds mit diesem Markenanspruch verwalten, wählen die Werte für ihr Portfolio immer unter der Maßgabe aus, dass die betreffenden Unternehmen im Hinblick auf ESG-Aspekte sorgfältiger agieren als ihre Wettbewerber. Zwar wird über die verschiedenen Nachhaltigkeits-Ratings, an denen sich die Fondsmanager orientieren, immer wieder heiß diskutiert. Doch der Trend hin zu mehr Verantwortung bewegt immer mehr Anleger, in entsprechende Produkte zu investieren.

Die Fonds-Branche unterstützt diesen – immer noch schwachen, aber rasch wachsenden –Trend. In diesem Jahr wurden Angaben der Ratingagentur Morningstar zufolge europaweit bislang 101 neue ESG-Fonds aufgelegt. Damit ist die Zahl der Neuauflagen gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegen. Im vergangenen Jahr waren es 96 neue ESG-Fonds, 2014 kamen 92 gemanagte Nachhaltigkeits-Produkte auf den europäischen Fondsmarkt. Die ESG-Sparte wächst nicht nur nach Anzahl der Fonds, sondern auch das Fondsvolumen nimmt anteilsmäßig zu. In den neuen Fonds waren laut Morningstar Ende November rund 6,5 Milliarden Euro investiert. Das (Shenzhen: 002421.SZ - Nachrichten) ist zwar etwas weniger als im vergangenen Jahr, entspricht aber einer Steigerung der Neuninvestitionen von 63 Prozent gegenüber dem Jahr 2014.

Der Aktien-Anteil bei neuen ESG-Produkten ist im Jahr 2016 relativ hoch. 60 der 101 neuen aktiv gemanagten Investmentfonds sind Aktienprodukte, es gibt jeweils 18 neue Renten- und Mischfonds sowie vier Laufzeitfonds und einen Immobilienfonds. Bei passiven Produkten dominieren Aktien noch stärker: Neben 28 Aktien-Indexfonds kam 2016 ein einziger Bond-ESG-ETF auf den Markt.

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Ohnehin ist das Thema ESG ein Segment, in dem Aktien- gegenüber anderen Fondskategorien dominieren. Laut Morningstar sind rund 55 Prozent aller ESG-Fonds am europäischen Markt Aktienprodukte. Nur rund 17 Prozent aller Nachhaltigkeitsfonds in Europa sind Rentenprodukte. Zum Vergleich: Im europäischen Gesamtmarkt machen Aktienfonds nur etwa rund 36 Prozent aus.

Die größten Anbieter – BNP Paribas (London: 0HB5.L - Nachrichten) an der Spitze

Beim Blick auf die Marktanteile und das neu investierte Fondsvermögen im Bereich ESG dominiert mit Abstand ein Anbieter: In die 19 neuen ESG-Fonds der BNP Paribas flossen in diesem Jahr rund 2,8 Milliarden Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit weitem Abstand die dänische Nykredit Asset Management sowie der globale ETF-Marktführer iShares (siehe Tabelle).

Das Problem der Branche: unterschiedliche Nachhaltigkeits-Standards

Ein Grundproblem der Branche ist leider bis heute nicht behoben: Was Nachhaltigkeit bedeutet, unterschiedet sich je nach Blickwinkel des Investors. Kein Wunder. Das Thema ist kompliziert. Geld nach ethischen Grundsätzen zu investieren, kann jeweils politisch, durch den Glauben oder sogar durch Gesetze motiviert sein. Während beispielsweise einige Kirchen als institutionelle Anleger mehr auf Aspekte wie Umwelt und Gentechnik (Bewahrung der Schöpfung) achten, spielen für Pensionskassen, die über ihre Anlagepolitik Rechenschaft ablegen müssen, beispielsweise soziale Standards und zukunftsfähige Innovationen eine wichtigere Rolle.
So überrascht es nicht, dass es schon länger eine ganze Reihe von Organisationen, und Dienstleistern gibt, die Unternehmen danach kategorisieren, welche Nachhaltigkeits-, Ethik- oder Sozialstandards diese erfüllen – und was das für die Fonds bedeutet, die Aktien der betreffenden Unternehmen in ihren Portfolios verwalten.

Am Beispiel der Produkte des ESG-Marktführers BNP Paribas wird das besonders deutlich: Die BNP-ETFs (Shenzhen: 395013.SZ - Nachrichten) leiten ihre Nachhaltigkeit nur daraus ab, dass sie nicht in Unternehmen investieren, die geächtete Waffen herstellen. Immerhin.

(MvA)