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Metro macht Tempo bei Real-Verkauf

Der Handelskonzern Metro will den geplanten Verkauf der angeschlagenen Supermarkttochter Real rasch angehen. „Unser Zeitplan für einen Abschluss liegt bei sechs bis acht Monaten“, sagte Metro-Chef Olaf Koch in einer Telefonkonferenz. Damit könnte Real schon im kommenden Frühjahr einen neuen Eigentümer haben. Es sei jedoch noch keine Bank für den Verkauf mandatiert, sagte er. Dieses Prozedere werde jetzt angestoßen.

Der Real-Vorstand hatte bei einer Sitzung am Donnerstagabend den Beschluss gefasst, Real zu verkaufen und anschließend die Öffentlichkeit darüber informiert. Das Unternehmen beschäftigt 34.000 Mitarbeiter an 282 Standorten. 65 der Märkte sind im Eigentum, der Rest ist angemietet. Außerdem gehört zu Real eine Onlineplattform mit fast 400 Millionen Euro Umsatz.

Metro will Real nur komplett abgeben. „Unser Ziel ist es, dass Real als Ganzes in die Zukunft geführt wird“, so Koch. Die Immobilien separat zu verkaufen schloss er aus.

Es gibt auch offenbar bereits potenzielle Käufer. „Uns haben in den vergangenen 18 Monaten bereits mehrere Interessenten angesprochen“, sagte der Metro-Chef. Dies sei mit ein Grund dafür, dass der Vorstand zuversichtlich sei, dass sich rasch ein Käufer finden werde.

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Infrage kommen am ehesten Private-Equity-Investoren oder Immobilienunternehmen. Konkurrierende deutsche Einzelhändler dürften als Käufer weitgehend wegen kartellrechtlicher Probleme ausfallen. Das Kartellamt hatte bereits den Verkauf von Kaiser’s Tengelmann an Edeka blockiert, weil die vier größten Handelsgruppen schon rund 90 Prozent des deutschen Lebensmittelgeschäfts auf sich vereinen.

Real ist seit Langem ein Sorgenkind

Der wichtigste Grund für den geplanten Verkauf sei, dass sich Metro auf den Großhandel konzentrieren wolle. „Damit setzt sich der Fokussierungsprozess der Metro weiter fort“, so Koch. Das Unternehmen hatte 2015 bereits die Tochter Galeria Kaufhof an die kanadische Hudson’s Bay Company verkauft und im vergangenen Jahr das Geschäft mit den Elektronikmärkten von Media Markt und Saturn unter der Namen Ceconomy abgespalten.

Auch im China-Geschäft könnten Veränderungen anstehen. Wie der Finanzdienst Bloomberg am Freitag berichtet, prüft die Metro für den Bereich Optionen, die von der Auslagerung einer Minderheitsbeteiligung bis zur Suche nach einem strategischen Partner oder der Gründung eines Joint Ventures reichen. Vorstandschef Koch sei nach Hongkong gereist, um Optionen mit Investmentbanken zu besprechen, obwohl das Unternehmen derzeit nicht plane, das gesamte Geschäft zu verkaufen.

Real ist seit Langem ein Sorgenkind, das den Handelskonzern Metro belastet. Koch wies jedoch darauf hin, dass Real zurzeit profitabel ist und eine operative Marge (Ebitda) von mehr als zwei Prozent erwirtschafte. „Das Unternehmen hat alle wichtigen Voraussetzungen für eine langfristig erfolgreiche Zukunft.“

In der Tat hat Metro in jüngster Zeit einige Veränderungen bei Real angestoßen, die Impulse in die Zukunft setzen oder die Kosten verringern können. So wurde bereits eine Reihe von Märkten nach einem neuen Markthallenkonzept umgebaut. Außerdem wurde massiv in den Ausbau des Onlinegeschäfts investiert und ein Lieferservice für frische Lebensmittel gestartet.

Umstritten sind Maßnahmen zur Reduktion der Personalkosten. So hat Real gegen den Widerstand der Gewerkschaft Verdi den Tarifvertrag gekündigt und stellt neue Mitarbeiter jetzt zu einem neuen Tarif mit niedrigeren Gehältern ein. Wie das Unternehmen jetzt mitteilte, hat es seit Ende Juni bereits 2000 neue Mitarbeiter zu dem niedrigeren Tarif eingestellt.