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Meta muss den ersten Umsatzrückgang hinnehmen

Erneut gesenkte Daumen in Menlo Park: Im zweiten Quartal beschleunigte sich der Abwärtstrend in der Geschäftsentwicklung der Facebook-Mutter so sehr, dass sich die Erlöse erstmals in der 18-jährigen Firmengeschichte rückläufig entwickelten. Die Aktie fällt weiter zurück.

Mark Zuckerberg: seit 18 Jahren Meta-Chef  (Foto: © Meta Inc.)
Mark Zuckerberg: der Gegenwind wird immer stärker (Foto: © Meta Inc.)

Die Sorgen vor dem neusten Zahlenwerk haben nicht getrogen. Auch Metas neuste Geschäftsbilanz für das zweite Quartal enttäuschte auf ganzer Linie die bereits reduzierten Konsensschätzungen der Wall Street. Statt wie erwartet 28,94 Milliarden Dollar erlöste der nach Alphabet und Amazon drittwertvollste Internetkonzern der Welt tatsächlich 28,82 Milliarden Dollar, wie Meta nach Handelsschluss an der Wall Street vermeldete.

Die Umsatzentwicklung kommt einer Zeitenwende gleich: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum haben sich die Geschäfte nämlich erstmals in der 18-jährigen Firmengeschichte rückläufig entwickelt. Im Vorjahresquartal hatte die Facebook-Mutter noch 29,08 Milliarden Dollar erlöst, was einem Umsatzrückgang von einem Prozent entspricht, der allerdings nach der Guidance vor drei Monaten auch in Aussicht gestellt worden war.

Weiter Gegenwind durch Apples iOS-Beschränkung und Ukrainekrieg

Fundamental hat der Social Media-Pionier weiter durch Apples Veränderungen im mobilen Betriebssystem iOS mit zusätzlichem Gegenwind zu kämpfen – Nutzergewohnheiten, die für Facebooks Anzeigengeschäft maßgeblich von Bedeutung sind, sind seit dem Update schwerer zu verfolgen („Targeting“). Auch der Krieg in der Ukraine hatte durch eine Buchungszurückhaltung von Anzeigenkunden und dem Rückzug aus Russland unmittelbar negative Einflüsse auf die Geschäftsentwicklung.

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Der Löwenanteil der Umsätze stammt mit 28,15 Milliarden Dollar erwartungsgemäß aus dem Werbegeschäft. 452 Millionen Dollar erlöste der Social-Media-Pionier zudem durch seine Reality Labs-Sparte wie etwa durch Verkäufe von Oculus-Headsets.

Gewinn geht um 21 Prozent zurück

Steil nach unten zeigt unterdessen die Gewinnentwicklung. Nach 10,39 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2021 musste CEO und Gründer Mark Zuckerberg in den zweiten drei Monaten 2022 einen Gewinnrückgang von rund 3,7 Milliarden Dollar bzw. 36 Prozent ausweisen. So konnte der Mutterkonzern des weltgrößten sozialen Netzwerks in den 91 Tagen zwischen Anfang April und Ende Juni nunmehr nur noch einen Profit von 6,68 Milliarden Dollar einfahren.

Auch beim Gewinn je Aktie unterbot der 18 Jahre alte Internetkonzern die Analystenschätzungen, die noch bei 2,59 Dollar je Anteilsschein gelegen hatten, deutlich und konnte stattdessen nur einen Gewinn von 2,46 Dollar je Anteilsschein ausweisen. Konzernchef Zuckerberg hatte Anleger im Januar wegen der deutlich gestiegenen Investitionen in das Metaverse auf einen Gewinnrückgang in diesem Jahr eingestimmt. Die Reality Labs-Sparte verursachte dabei im abgelaufenen Quartal alleine fast drei Milliarden Dollar.

Knapp 3 Milliarden Facebook-Nutzer

Bestenfalls gemischt fiel unterdessen die Nutzerentwicklung aus, die seit mehreren Quartalen nur noch stagniert. Nunmehr 2,93 Milliarden Menschen nutzen das weltgrößte soziale Netzwerk mindestens einmal im Monat – ein Plus von nur noch einem Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und sogar ein marginales Minus gegenüber dem Vorquartal. Analysten hatten mit 2,94 Milliarden monatlich aktiven Facebookern gerechnet.

Bei der Anzahl der täglich aktiven Facebook-Mitglieder (DAU) konnte Facebook indes punkten: Nach 1,96 Milliarden Mitgliedern per Ende März nutzten Ende Juni nunmehr 1,97 Milliarden täglich die nutzerstärkste Social Media-App. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von 3 Prozent; die Analystenschätzungen, die noch bei 1,96 Milliarden DAUs gelegen hatten, wurden damit übertroffen. Die gesamte Facebook-Familie (inklusive der Apps Instagram und WhatsApp) wurde von 3,65 Milliarden Menschen im Monat bzw. 2,88 Milliarden Mitgliedern am Tag genutzt – ein Plus von jeweils 4 Prozent.

Facebook-Aktie fällt nach schwachem Ausblick weiter zurück

An der Wall Street wurde die neuerliche Momentaufnahme von Metas Geschäfts- und Nutzerentwicklung trotz der bereits deutlich reduzierten Erwartungen mit erneuter Enttäuschung aufgenommen – nicht zuletzt, weil der Ausblick auf die laufenden Geschäfte noch deutlich schwächer ausfiel als befürchtet.

So rechnet Konzernchef Zuckerberg damit, dass Meta im dritten Quartal lediglich noch zwischen 26 und 28,5 Milliarden Dollar erlöst – und damit zum zweiten Mal in Folge einen Umsatzrückgang hinnehmen muss. Im Vorjahreszeitraum hatte der Social Media-Pionier noch 29 Milliarden erlöst.

Die Folge: Die Meta-Aktie gab in Reaktion auf das Zahlenwerk nachbörslich um 4 Prozent auf 162 Dollar nach und notiert damit nur knapp über dem Jahrestief. Seit Jahresbeginn haben Meta-Aktionäre mehr als die Hälfte ihres Investments eingebüßt.