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Lebenserwartung in Deutschland: Wie sich das Durchschnittsalter von Frauen und Männern verändert hat

Das doppelte X-Chromosom der Frauen könnte dafür verantwortlich sein, dass sie länger leben als Männer. - Copyright: Westend61 / Getty Images
Das doppelte X-Chromosom der Frauen könnte dafür verantwortlich sein, dass sie länger leben als Männer. - Copyright: Westend61 / Getty Images

Kaum macht sich das erste Fältchen im Gesicht bemerkbar, steigt bei einigen Menschen bereits Panik auf. Denn lange leben wollen prinzipiell alle – aber auf das Altern an sich haben nur die wenigsten Lust. Doch zum Älterwerden gehört mehr als nur ein graues Haar hier oder ein Altersfleck da und unsere durchschnittliche Lebenserwartung wird durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst. Wie alt die Deutschen werden, warum Männer früher sterben als Frauen und wie sich unsere Lebenserwartung in Zukunft verändern wird, erfahrt ihr hier.

Wie hat sich die Lebenserwartung in Deutschland verändert?

Im Jahr 2022 zählte Deutschland insgesamt 84,3 Millionen Einwohner. Laut Auswertungen des Statistischen Bundesamtes werden neugeborene Jungen heutzutage durchschnittlich 78,6 Jahre alt. Mädchen hingegen erreichen ein Alter von etwa 83,4 Jahren. Berechnet wird die Lebenserwartung auf Basis sogenannter Sterbetafeln. Diese zeigen gemäß einer ebenfalls errechneten Sterbewahrscheinlichkeit, wie viele Menschen in den einzelnen Alters­jahren überleben und sterben werden.

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Die Statistik des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass die Lebenserwartung bei Geburt hierzulande bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts am schnellsten gestiegen ist. Zwischen 1870 und 1950 erhöhte sich die durchschnittliche Lebenserwartung bei Frauen um insgesamt 30 Jahre, bei den Männern um 29 Jahre. Rückblickend lässt sich also feststellen, dass sich das Durchschnittsalter in Deutschland seit den 1870ern mehr als verdoppelt hat und die Bundesrepublik weiterhin immer älter wird. Allerdings steigt die Lebenserwartung heutzutage nicht mehr so drastisch wie im 19. und 20. Jahrhundert.

Lebenserwartung bei Geburt in Jahren für Deutschland und die Bundesländer nach der Sterbetafel 2018/2020 im Vergleich zur vorangegangen Sterbetafel 2017/2019

Warum steigt die Lebenserwartung der Deutschen?

Es gibt viele Gründe dafür, warum die deutsche Bevölkerung immer älter wird. Dazu gehören:

1. Medizinischer Fortschritt

Der medizinische Fortschritt ist einer der Hauptgründe für unsere gestiegene Lebenserwartung. Dank dessen konnten Heilmittel für viele Krankheiten, die die Menschen früher das Leben kosteten, entwickelt und erfolgreich angewandt werden. Ein Beispiel dafür sind die Tuberkulose oder die Pest, die auch als "schwarzer Tod" bezeichnet wurde und zwischen 1347 und 1353 etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung auslöschte. Doch auch Methoden zur Therapie von Diabetes und Krebs sowie zur Prävention von HIV sind bahnbrechende Erfolge.

2. Gestiegener Wohlstand

Auch unser Wohlstand hat einen Einfluss darauf, wie lange wir leben. Das hat beispielsweise die Langzeitstudie eines Forscherteams des University College in London bewiesen. Die Studienteilnehmer wurden nach Haushaltsvermögen gruppiert und die vermögendste Gruppe wurde mit der ärmsten verglichen. Das Ergebnis: Wohlhabende Menschen leben im Durchschnitt neun Jahre länger als ärmere. Das lässt sich auch auf die Landesebene übertragen. Denn dank des Wirtschaftswachstums von Unternehmen in Deutschland wie Bosch oder Volkswagen ist der Wohlstand gestiegen – und dadurch hat sich nicht nur das Einkommen der Deutschen, sondern auch ihre Lebenserwartung erhöht.

3. Verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen

Auch dank eines guten Arbeitsschutzes leben die Menschen in Deutschland länger. Denn sichere Arbeitsbedingungen, beispielsweise durch eine Helmpflicht oder andere Schutzkleidung in bestimmten Berufen, schützen uns vor einigen lebensbedrohlichen Gefahren. Darüber hinaus hat Deutschland einen hohen Bildungsgrad, der zusätzlich zu einer höheren Lebenserwartung beiträgt. Doch auch eine gut funktionierende Infrastruktur, hohe Hygienestandards und unsere Ernährung tragen zu einem höheren Durchschnittsalter bei.

Durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt nach Bundesländern. - Copyright: Destatis
Durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt nach Bundesländern. - Copyright: Destatis

Warum leben Frauen länger?

Statistiken zufolge leben Frauen in Deutschland etwa vier bis fünf Jahre länger als Männer. Und auch in anderen Teilen der Welt ist das ähnlich. Weltweit beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern knapp 70 Jahre, die von Frauen etwas mehr als 74 Jahre. Warum das so ist, geht auf verschiedene Faktoren zurück.

Eine Studie von Forschern der University of New South Wales in Sydney ist beispielsweise zu dem Ergebnis gekommen, dass das doppelte X-Geschlechtschromosom den Frauen eventuell Vorteile verschaffen könnte. Denn dank dessen sind wichtige Erbinformationen bei Frauen zweimal vorhanden. Falls eines der Chromosomen etwa durch eine Mutation nicht mehr intakt sein sollte, kann die zweite, gesunde Version das wieder ausgleichen.

Doch auch die Hormone könnten eine Rolle bei der längeren Lebensdauer spielen. Denn Frauen haben einen höheren Anteil an dem Geschlechtshormon Östrogen, was laut Informationen der AOK zum Teil auch das Erkrankungsrisiko für koronare Herzkrankheiten verringert.

Studien zeigen jedoch auch, dass Frauen häufiger einen gesünderen Lebensstil führen als Männer. Beispielsweise essen Frauen mehr Obst, stärkearmes Gemüse und Vollkornprodukte und rauchen auch weniger als die Herren.

Wie wird sich die Lebenserwartung in Deutschland verändern?

Prognosen zeigen, dass die Lebenserwartung in Deutschland weiterhin steigen wird. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die Lebenserwartung bei Geburt bei Frauen bis zum Jahr 2060 bei etwa 88,8 bis 90,4 Jahren liegen wird. Die durchschnittliche Lebensdauer von Männern wird demnach voraussichtlich bei 84,8 bis 86,7 Jahren liegen. Voraussetzung dafür ist, dass sich die medizinische Versorgung weiter verbessert und das Sterberisiko in den höheren Altersstufen dadurch kontinuierlich sinkt.