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Dax schließt über Marke von 11.000 Punkten in leichtem Minus

Die Furcht vor einer weltweiten Konjunktureintrübung hat am Mittwoch anfangs die Stimmung der Anleger belastet. Über den Mittag dreht der Dax ins Plus, kann dieses jedoch nicht bis zum Abschluss halten.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch anfängliche Verluste weitgehend aufgeholt. Allerdings verhinderte die Unsicherheit über den Fortgang des Handelskriegs zwischen den USA und China bislang eine stärkere Erholung. Nachdem der Dax im Tagestief um bis zu 0,75 Prozent gefallen war, lag er im Mittagshandel 0,3 Prozent im Plus und notierte bei 11.122 Zählern. Der Dax schließt mit einem leichten Minus von 0,17 Prozent und 11.071 Punkten. Die Marke von 11.000 Punkten konnte der Leitindex somit verteidigen.

Einem Zeitungsbericht zufolge haben die USA vorbereitende Gespräche für die Verhandlungen in der kommenden Woche abgesagt. US-Präsident Donald Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow wies dies jedoch zurück. Am Dienstag hatte der Dax 0,4 Prozent im Minus bei 11.090 Punkten geschlossen.

Analysten warnen, dass die Kursschwankungen an den Aktienmärkten in den kommenden Wochen zunehmen dürften, wenn Unternehmen rund um den Globus ihre Ergebnisse für das Schlussquartal 2018 veröffentlichen. „Die Nervosität mit Blick auf die Bilanzsaison ist gestiegen“, sagt Lars Kreckel, Chefanalyst beim Vermögensverwalter Legal & General Investment.

Zu den größten Verlierern im Dax zählte am Mittwoch zunächst die Deutsche Bank mit einem Kursminus von zeitweise rund einem Prozent. Doch im Handelsverlauf stiegt die Aktie wieder und lag zum Day-Schluss bei 1,4 Prozent im Plus. Die Agentur „Bloomberg“ hatte zuvor gemeldet, dass die Fed offiziell prüfen will, ob die Deutsche Bank verdächtige Transaktionen, die sie im Auftrag der im Zentrum des Skandals stehenden estnischen Danske-Filiale als sogenannte Korrespondenzbank abwickelte, ausreichend überwacht hat.

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Die Deutsche Bank bestreitet, dass sie Gegenstand einer offiziellen Untersuchung der US-Notenbank Federal Reserve im Zusammenhang mit dem Geldwäscheskandal bei der Danske Bank ist. „Es gibt keine Untersuchungen, sondern mehrere Informationsanfragen von Regulierungsbehörden und Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt“, teilte das größte deutsche Institut am Mittwoch mit. Man kooperiere in dem Fall mit den Behörden und informiere diese weiterhin.

Die Frankfurter hatten im Herbst eingeräumt, dass über ihre Systeme bis 2015 rund 150 Milliarden Euro an verdächtigen Geldern abgewickelt wurden. Das Geldhaus hat sich bislang auf den Standpunkt gestellt, man habe keine Kenntnis der Danske-Kunden und ihrer Machenschaften gehabt und auch nicht haben müssen.

Blick auf die Einzelwerte

Deutsche Börse: Die Deutsche Börse hat am Dienstagabend bekannt gegeben, dass es im vergangenen Jahr die Gewinnprognose nach vorläufigen Zahlen klar übertroffen hat. Am Mittwoch legte die Aktie mehr als ein Prozent zu. Der Vorstand des Betreibers der Frankfurter Wertpapierbörse und der größten europäischen Terminbörse Eurex geht davon aus, dass der bereinigte Konzern-Periodenüberschuss 2018 um rund 17 Prozent gestiegen ist. Ursprünglich hatte der Konzern mit einem Wachstum des Nettoergebnisses von mindestens zehn Prozent gerechnet.

RWE: Größter Kursgewinner im Dax waren die Papiere des Energiekonzerns. Die Aussicht auf Entschädigungen für den Kraftwerksbetreiber im Fall des Ausstiegs aus der Kohleverstromung ließ den Kurs um fast 5 Prozent steigen auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober. Staatlichen Zwang - mit möglichen negativen Folgen für die Kraftwerksbetreiber - soll es erst dann geben, wenn es bis Mitte 2020 zu keiner Einigung auf Entschädigungen kommt. Eon legten um 0,6 Prozent zu.

Heidelberger Druck: Der geplante Einstieg eines Investoren aus China bei der Heidelberger Druck AG ließ den Kurs um knapp 20 Prozent nach oben schnellen. Für die Beteiligung der Masterwork Group will Heidelberger Druck das Grundkapital um 8,5 Prozent erhöhen. Die hohe Prämie, die der Investor bereit sei zu zahlen, deute darauf hin, dass dieser sich „High-End-Technologie ins Portfolio holen will“, sagte Analyst Gordon Schönell von der Metzler Bank.

Carrefour: Ermutigende Geschäftszahlen verhelfen Carrefour zum größten Kurssprung seit drei Monaten. Die Aktien der französischen Supermarktkette stiegen am Mittwoch um bis zu 6,7 Prozent. In ihrem Windschatten legten die Titel der Konkurrenten Casino und Ahold um mehr als zwei Prozent zu. Letzterer hatte ebenfalls als positiv bewertete Ergebnisse vorgelegt. Carrefours Quartalsumsatz lag den Angaben zufolge wie erwartet bei 22,6 Milliarden Euro. Die Beeinträchtigungen durch die „Gelbwesten“-Proteste in Frankreich seien weniger stark ausgefallen als befürchtet, schrieben die Analysten der Investmentbank Jefferies.

Die Börsen in Asien

Enttäuschende Exportdaten haben am Mittwoch die Tokioter Börse belastet. Im Dezember brachen die japanischen Ausfuhren mit einem Rückgang von 3,8 Prozent unerwartet stark ein. Das Börsenbarometer Nikkei tendierte 0,1 höher mit 20.649 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans verlor 0,8 Prozent. Die japanische Zentralbank hält angesichts der weiter niedrigen Inflation an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest.

Was die Charttechnik sagt

Einem Bericht des Handelsblatts zufolge könnte dem Dax im laufenden Jahr ein Debakel drohen. Dies ist die Einschätzung vier technischer Analysten, die das Handelsblatt zu den Perspektiven für 2019 befragt hat – und die vor genau einem Jahr treffend den Absturz vorhergesagt haben. Ihre Kernbotschaft lautet diesmal: Ein wenig geht es noch aufwärts, ehe der Dax auf neue Tiefs und unter die Marke von 10.000 Punkte fallen wird.

Die Chartformation, die die Experten Christian Henke, Frederik Altmann, Klaus Deppermann und Dirk Oppermann beunruhigt, ist folgende: Der Dax mit den Aktien der 30 größten deutschen Unternehmen war zwischen Oktober 2017 und Mai 2018 dreimal über die Marke von 13.000 Punkten geklettert, wobei es im letzten Anlauf nur noch ganz knapp dafür gereicht hat. Zusammengenommen ergibt sich daraus eine sogenannte Gipfel- oder auch Top-Formation. Das wiederum signalisierte immer mehr Anlegern, dass für steigende Kurse die Kraft, also das Geld neuer Anleger fehlt.

Blick auf den Devisenmarkt

Der Euro hat sich am Mittwoch zunächst nur wenig verändert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1368 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1354 Dollar festgesetzt.

Zu den Verlierern am Devisenmarkt zählte der japanische Yen, dessen Wert im Verhältnis zu allen wichtigen Währungen etwas nachgab.


Analystencheck: HSBC hebt Kursziel für Allianz-Aktie an

Die britische Investmentbank HSBC hat das Kursziel für die Allianz-Aktie von 223 auf 225 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Schwache Aktienmärkte und drohende Abstufungen durch Rating-Agenturen seien derzeit die Hauptbefürchtungen der Anleger für den europäischen Versicherungssektor, schrieb Analyst Dhruv Gahlaut in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Sein „Stresstest“ habe aber gezeigt, dass die Unternehmen insgesamt sehr gut positioniert seien, um den Gefahren zu begegnen. Zu seinen bevorzugten Branchenwerten gehören unter anderem Allianz, Axa, Munich Re und Prudential.

Laut dem Handelsblatt-Analystencheck gibt es 41 Kaufempfehlungen für die Allianz-Aktie, fünf Mal die Empfehlung zum Halten der Aktie. Keine Studie rät zum Verkauf.

Das gewichtete durchschnittliche Kursziel aller 46 ausgewerteten Analystenmeinungen, bei dem neuere Studien höher gewichtet werden, liegt bei 221,58 Euro. Die Aktie wird derzeit zum Kurs von rund 194 Euro gehandelt.

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