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Koalitionsfrieden ist wieder hergestellt: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Arne Delfs über einen brüchigen Frieden in der Ampelkoalition von Olaf Scholz. — Fünf Themen des Tages ist auch als Newsletter erhältlich. Zum Gratis-Abo bitte hier entlang.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Friede, Freude, Kindergrundsicherung

Es war eine Einigung in buchstäblich letzter Minute. Einen Tag vor der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg einigten sich Finanzminister Christian Lindner und Familienministerin Lisa Paus auf die Kindergrundsicherung.

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Am Ende musste der Bundeskanzler höchstselbst zwischen den beiden gelb-grünen Streithähnen vermitteln. Bei einer Krisensitzung im Kanzleramt verständigten sich Paus und Lindner am frühen Montagmorgen darauf, dass die eine etwas mehr für die geplante Grundsicherung für Kinder aus sozial schwachen Familien bekommt, während der andere seine eigentlich schon beschlossene Steuerentlastung nun endlich feiern kann.

So richtig glücklich aber dürfte das weder Deutschlands Kinder noch die Unternehmer in diesem Land machen. Der Kompromiss, dessen Details im Laufe des Vormittags vorgestellt wurden, dient vor allem der Wiederherstellung des koalitionsinternen Friedens. Paus kündigte bei der Pressekonferenz mit Lindner und Arbeitsminister Hubertus Heil schon einmal an, dass zur Beseitigung der Kinderarmut noch mehr Geld erforderlich sei.

Der ist nach einer Reihe von Pleiten, Pech und Pannen ohnehin mehr als brüchig. Die Koalitionsklausur auf Schloss Meseberg soll nun endlich die Wende bringen. Ab sofort will die Koalition nur noch über Wirtschaft reden — jedenfalls wenn es nach dem Kanzler geht. Doch der bestimmt bekanntlich nur sehr bedingt, was die Ampelkoalition so treibt.

Nach der Kindergrundsicherung kann es auch schnell wieder krachen.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Alexander Kell und Verena Sepp: EZB-Nebel dicht, China stützt Aktienmarkt, Handelsmagnet der Welt, E-Mobilität auf 5%-Sprungbrett, und Saudis wollen in die Champions League.

EZB-Nebel dicht

Präsidentin Christine Lagarde stellte selbst hartgesottene EZB-Kaffeesatzleser vor Probleme: Die Zinsen würden so hoch angesetzt wie nötig, um die Inflation einzudämmen, und so lange wie nötig dort belassen, erklärte sie in Jackson Hole. Vorankündigungen für die Ratssitzung am 14. September gab es nicht. Damit ist das Spiel im Markt der Meinungen eröffnet, wenn in den kommenden Tagen wichtige Daten eintreffen, etwa die Zahlen zu den Verbraucherpreisen am Donnerstag. Vorher melden sich noch einige EZB-Schwergewichte zu Wort. Eine weitere Zinserhöhung stünde “auf Messers Schneide”, dürfte aber beschlossen werden, heißt es bei den Bloomberg-Ökonomen. Es gebe drei Anzeichen dafür, dass eine weitere Anhebung um 25 Basispunkte wahrscheinlich ist, heißt es dort.

China stützt Aktienmarkt

An Chinas Börsen schnellten die Kurse zum Wochenstart in die Höhe angesichts staatlicher Maßnahmen, die die Zuversicht der Anleger erhöhen sollen. Eine auf Aktientransaktionen erhobene Abgabe wird halbiert, wie das Finanzministerium gestern mitteilte. Ziel sei, “die Kapitalmärkte zu beleben und das Vertrauen der Anleger zu stärken”. Die Wertpapieraufsicht schränkte zudem gewisse Aktienverkäufe ein und senkte Margen-Quoten für Hebelgeschäfte. Die Aktien gaben im Handelsverlauf aber einen Großteil ihrer frühen Gewinne wieder ab. Ausländische Fonds beschleunigten ihre Verkäufe, was in diesem Monat zu Rekord-Abflüssen führen dürfte. Heute forderten die Behörden einige Investmentfonds auf, einen Tag lang keine Aktien auf Nettobasis zu verkaufen. Die sogenannte “Window Guidance” sein an mehrere große Investmenthäuser ergangen, hieß es.

Handelsmagnet der Welt

Chinas Wirtschaft sollte in diesem Jahr ein Drittel des weltweiten Wirtschaftswachstums ankurbeln. Die dramatische Abkühlung der Konjunktur in den letzten Monaten hat daher weltweit die Alarmglocken schrillen lassen. Chinas Importe von Baumaterialien bis hin zu Elektronikprodukten dürften zurückgehen. US-Präsident Joe Biden nannte die wirtschaftlichen Probleme eine “tickende Zeitbombe.”

E-Mobilität auf 5%-Sprungbrett

Schon der Fernseher oder das LED-Leuchtmittel zeigten, dass es eine Weile dauern kann, bis eine neue Technologie breite Akzeptanz erfährt. Laut einer globalen Analyse von Bloomberg Green scheint der kritische Wendepunkt bei Elektrofahrzeugen bei 5% zu liegen. Heißt: Steigt der Anteil von elektrisch betriebenen Autos unter den Neuwagen über 5%, beginnt die Massenproduktion. Inzwischen haben 23 Länder diese Schwelle erreicht, vor einem Jahr waren es noch 19. Bei Vorreitern wie den USA, China und den meisten westeuropäischen Ländern stieg der E-Anteil in nur 4 Jahren von 5% auf 25%. Die große Herausforderung für traditionelle Automobilhersteller und Zulieferer ist es dabei, Investitionen zu tätigen, bevor die Nachfrage vollständig zum Tragen kommt.

Saudis wollen in die Champions League

Vergangene Woche machte die Nachricht Schlagzeilen, dass Saudi-Arabien in den Kreise der Brics-Staaten aufgenommen wird. Der Beschluss auf dem Gipfel in Johannesburg dürfte auf lange Sicht das Potenzial haben, einiges am wirtschaftlichen Gefüge in der Welt zu verändern. Deutlich geringer indessen dürfte, zumindest was das Kräftegefüge betrifft, die Nachricht sein, dass der Ölförder-Riese sich informierten Kreisen zufolge in Verhandlungen befindet, der Champions League im europäischen Fußballs beizutreten — obgleich sich 2022 Cristiano Ronaldo entschied, zu Al-Nassr Riad zu wechseln. Bislang können sich Mannschaften aus Saudi-Arabien für den asiatischen Top-Wettbewerb AFC Champions League qualifizieren. In der UEFA Champions League sind bislang auch einige Länder außerhalb Europas vertreten, so das zentralasiatische Kasachstan, das zur ehemaligen Sowjetunion gehörte. Nach Saudi-Arabien wechselten in diesem Sommer unter anderem der Bayern-München-Spieler Sadio Mané und Real-Madrid-Stürmer Karim Benzema.

Was sonst noch so passiert ist

  • Lindner am Ruder

  • Millionärs-Verdoppelung

  • Abgang bei der LBBW

--Mit Hilfe von Alexander Kell.

©2023 Bloomberg L.P.