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Klimamilliarden für die Gebäudesanierung verpuffen

In die Energieeffizienz von Wohnungen und Gebäuden werden Milliarden investiert – ohne große Erfolge bei den Emissionen zu erreichen. Die FDP fordert ein Umdenken.

„Seit zehn Jahren führen die massiven Investitionen in die steigende Effizienz von neuen und bestehenden Wohnungen nicht zu der gewünschten Energieeinsparung“, sagt GdW-Präsident Axel Gedaschko. Foto: dpa
„Seit zehn Jahren führen die massiven Investitionen in die steigende Effizienz von neuen und bestehenden Wohnungen nicht zu der gewünschten Energieeinsparung“, sagt GdW-Präsident Axel Gedaschko. Foto: dpa

Gut sanierte Wohnungen senken den Energiebedarf und damit verbundene Treibhausgasemissionen. Konsequent wäre es also, möglichst viele Häuser und Wohnungen zu sanieren, damit Deutschland seine Klimaziele im Gebäudebereich erreicht.

Wenn es nur so einfach wäre. Seit Jahren werden Milliarden Euro in die energetische Modernisierung von Gebäuden investiert, doch die Minderungsdynamik bei Energieverbrauch und CO2-Emissionen hat sich abgeschwächt. Im vergangenen Jahr stiegen die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor wieder.

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Das ist deswegen von Belang, weil Gebäude für etwa ein Drittel der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland stehen. Die benötigte Energie für Heizungen, warmes Wasser oder Klimaanlagen wird überwiegend aus Öl, Gas und Kohle gewonnen. Nicht einmal 20 Prozent stammten 2019 aus erneuerbaren Quellen. Im Gebäudesektor braucht es also ebenso dringend Fortschritte wie in der Verkehrsbranche.

Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft, GdW, fordert regelmäßig ein Umdenken bei der Gebäudesanierung. „Seit zehn Jahren führen die massiven Investitionen in die steigende Effizienz von neuen und bestehenden Wohnungen nicht zu der gewünschten Energieeinsparung“, sagt GdW-Präsident Axel Gedaschko.

Ein Paradigmenwechsel müsse her: weg von immer teureren energetischen Sanierungen und immer mehr Dämmung – die häufig auch teuer für die Mieter seien –, hin zu dezentraler, CO2-armer Energieerzeugung und besserer Gebäudetechnik. „Momentan sanieren wir uns in Deutschland systematisch den preisgünstigen Wohnraum zur Erreichung von mehr Energieeffizienz weg“, so Gedaschko.

FDP kritisiert „Effizienzfetisch“

Die FDP wirft der Regierung jetzt vor, beim Klimaschutz im Gebäudesektor „auf ganzer Linie“ zu versagen. „Der Effizienzfetisch bei der energetischen Gebäudesanierung ist ein Holzweg“, sagte Daniel Föst, wohnungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, dem Handelsblatt. „Milliarden Euro für den Klimaschutz verpuffen wirkungslos.“

Wenn die Bundesregierung so weitermache, „kostet uns ein klimaneutraler Gebäudebestand mindestens noch weitere zwei Billionen Euro“. Der FDP-Politiker bezieht sich auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Liberalen, die dem Handelsblatt vorliegt.

Demnach wurden von 2010 bis 2018 insgesamt 496 Milliarden Euro in die energetische Gebäudesanierung gesteckt. Die Einsparung von CO2 lag aber nur bei 21 Prozent – auch weil der finanzielle Aufwand immer größer wird, um überhaupt Erfolge bei der Senkung des Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase zu erzielen.

Für Föst und für den GdW steht das in keinem Verhältnis, sondern sei ein Beweis für Fehlallokation. Wohnungen nicht zu dämmen sei auch keine Lösung, heißt es. „Aber viel hilft nicht viel.“

Mehr: Wie sich die Emissionen seit 2019 entwickelt haben.