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EU-Frust im Kosovo: Lokalverbot für Gäste aus Europa

Sein Lokal befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptquartier der EU-Mission EULEX. Trotzdem hat ein Gastronom in Pristina jetzt ein Lokalverbot für Gäste aus der EU verhängt.

Mit einem radikalen Schritt hat ein Gastronom in der Kosovo-Hauptstadt Pristina auf die festgefahrenen EU-Beitrittsaussichten seines Landes reagiert. EU-Bürgerinnen und Bürgern wird jetzt der Zutritt zu seinem Lokal verweigert, obwohl das Hauptquartier der EU-Mission EULEX nur einen Steinwurf entfernt liegt und Teile der Belegschaft oft zu Gast waren.

Kosovo wartet seit 20 Jahren auf EU-Aufnahme

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Shpejtim Pefqeli führt das Restaurant. Er begründete den Schritt gegenüber "Euronews": "Das ist meine Form des Protests gegen die Diskriminierung, weil ich mich nicht frei bewegen kann. Unser Volk, unsere Jugend ist isoliert".

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Der Frust sitzt nicht nur bei dem Gastronomen tief. Viele Menschen in Pristina sind enttäuscht oder sogar wütend, dass die Frage der Visa-Freiheit auf dem EU-Gipfel in der vergangenen Woche noch nicht einmal auf den Verhandlungstisch gekommen ist. Das Kosovo bemüht sich seit über 20 Jahren vergeblich um eine Aufnahme in die Europäische Union.

"Form der Versklavung"

Eine Passantin sagte in Pristina: "Wir sind nach wie vor das einzige Land in Europa ohne das Recht auf Freizügigkeit. Unabhängig von den Begründungen, nichts kann diese Form der Versklavung der Bürger des Kosovo rechtfertigen."

Auch ein Passant machte aus seinem Frust keinen Hehl: "Ich bin sehr enttäuscht. Wir sind ein junges Land, wir sind ehrgeizig. Wir wollen ohne Visa-Beschränkungen reisen können. Ich kann mir nicht erklären, warum man uns das verweigert. Wir sind Menschen, wie alle anderen auch."

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hat dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti im Mai seine Unterstützung bei der Visa-Liberalisierung zugesagt. Doch die Stimmung im Land scheint sich gegen die EU zu wenden.