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Interne Unterlagen zeigen: Mercedes-Benz zieht den Stecker bei seinem ersten reinen Stromer, dem EQC

Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender von Mercedes-Benz - Copyright: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod
Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender von Mercedes-Benz - Copyright: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod

Die Stuttgarter Mercedes-Benz Group will den Bau ihres ersten rein elektrisch betriebenen Volumenmodells, des Offroaders EQC, im nächsten Jahr stoppen. Dies zeigen interne Unterlagen des Premiumherstellers, die Business Insider vorliegen. Auf den Markt gekommen war das Allradauto erst Mitte 2019.

In dem vertraulichen Schreiben an die Vertriebspartner des "Stern"-Labels findet sich für die vom Hersteller mit dem Werks-Code N 293 benannte Baureihe der gefettete Hinweis „Produktion bis Dekade 3/05/2023“. Übersetzt aus der bei Mercedes-Benz gebräuchlichen Nomenklatur bedeutet dies, dass das Auto letztmals im dritten Drittel des Monats Mai kommenden Jahres gefertigt werden soll.

Der Mercedes-Benz EQC 400 4Matic - Copyright: picture alliance / Markus Mainka | Markus Mainka
Der Mercedes-Benz EQC 400 4Matic - Copyright: picture alliance / Markus Mainka | Markus Mainka

Als Lieferzeit für den in der Version EQC 400 4MATIC unter Berücksichtigung des Hersteller-Umweltbonus’ 63.093,80 Euro teuren Viertürer wird in den Dokumenten das erste Quartal 2023 angegeben. Dies gilt auch für den mit Bonus ab 70.233,80 Euro erhältlichen EQC 400 4MATIC AMG Line.

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Auf Anfrage von Business Insider, ob das aktuell avisierte Produktionsende des EQC im Mai 2023 den ursprünglichen Planungen des Herstellers entspricht oder die Laufzeit dieses Fahrzeugs zwischenzeitlich gekürzt wurde, antwortete ein Mercedes-Benz-Sprecher: „Wir kommentieren Spekulationen über zukünftige Baureihen und deren Planung nicht“.

Beim „Six-Pack“ wird es nicht bleiben

Klar ist, dass der EQC kein sonderlich großer Verkaufserfolg war und ist. Für 2019 hatte das Kraftfahrt-Bundesamt gerade mal 548 Neuzulassungen des reinen Stromers in Deutschland registriert. Im Folgejahr waren es 3155 Einheiten, 2021 dann 3825.

Für das erste Halbjahr des laufenden Jahres werden 1147 EQC-Anmeldungen vermerkt. Zur von Mercedes-Benz anfangs vorgesehenen Markteinführung des EQC auf dem stückzahl- und prestigeträchtigen US-Markt ist es nie gekommen.

Derzeit führt die Mercedes-Benz Group unter ihrem Produkt- und Technologie-Label „EQ“ sechs Modelle: Zwei Limousinen namens EQE (V 295) und EQS (V 297), die drei SUVs EQA (H 243), EQB (X 243) und eben den EQC sowie den Van EQV. Zudem hat die Kleinstwagenmarke Smart die Stadtflitzer EQ Coupé und EQ Cabrio im Programm. Ihr Angebot rein elektrisch angetriebener Autos wollen die Schwaben insgesamt massiv ausweiten. Im SUV-Sektor werden unter anderem entsprechende Derivate von EQE und EQS anrollen.

Drei weitere Fertigungsstopps in Sicht

Vorgestellt hatte Mercedes-Benz den auf seinem konventionell motorisierten Offroader GLC basierenden Stromer EQC Anfang September 2018 in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Als Vorstandsvorsitzender fungierte damals Dieter Zetsche. Sein Amtsnachfolger, der heutige Konzernchef Ola Källenius, war zuständig für „Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung“ – und ist gebürtiger Schwede.

Dieter Zetsche, der Ex-CEO von Mercedes-Benz, stellte den EQC 2018 vor - Copyright: picture alliance/dpa | Peter Steffen
Dieter Zetsche, der Ex-CEO von Mercedes-Benz, stellte den EQC 2018 vor - Copyright: picture alliance/dpa | Peter Steffen

Gebaut wird der Wagen am deutschen Mercedes-Benz-Standort Bremen sowie bei Beijing Benz Automotive (BBAC) im chinesischen Peking. Perspektivisch könnte Mercedes-Benz die bald frei werdende Bezeichnung „EQC“ für rein elektrische Nachfolger und neue Derivate seiner als Verbrenner und Hybrid offerierten Volumenbaureihe C-Klasse (W/S 206) nutzen.

Von deren Vorgänger, der C-Klasse mit den Werkscodes W/S 205, hatten die Stuttgarter ein Coupé (C 205) und ein Cabrio (A 205) abgeleitet, die beide noch immer erhältlich sind. Die internen Unterlagen enthalten für das offene Fahrzeug nun den Hinweis „Produktion bis Dekade 3/03/ 2023“, für die Ausführung mit der schnittigen Blechdachlinie heißt es „Produktion bis Dekade 3/04/ 2023“.

Neben diesen „Stern“-Modellen, die im März respektive April nächsten Jahres letztmals in ihrer jetzigen Form auf Band gelegt werden, naht auch das Ende des GLC Coupés (C 253): „Produktion bis Dekade 3/ 03/ 2023“, so der Planungsstand vom 4. Juli dieses Jahres. Das SUV-Pendant der GLC-Reihe, den X 253, wird Mercedes-Benz im September mit dem X 254 ablösen.