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Inflationsproblem der Eurozone sieht zunehmend deutsch aus

(Bloomberg) -- Die Inflation im Euroraum dürfte sich im zu Ende gehenden Monat in drei der vier größten Volkswirtschaften der Region verlangsamt haben - mit der auffälligen Ausnahme der größten Volkswirtschaft, Deutschland.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Laut einer Bloomberg-Umfrage vor der Veröffentlichung der Daten am Freitag dürften die Verbraucherpreise in der Gesamtregion im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,6% gestiegen sein und damit einen halben Prozentpunkt weniger als im Vormonat.

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Die Kerninflation, bei der volatile Faktoren wie Energie ausgeklammert werden, hat sich jedoch wahrscheinlich beschleunigt. Nationale Zahlen dürften einen Anstieg der deutschen Gesamtinflation zeigen.

Nach fast einem Jahr aggressiver geldpolitischer Straffung, mit der die Verbraucherpreise unter Kontrolle gebracht werden sollten, könnten solche Anzeichen für einen zugrundeliegenden Preisdruck — sowohl in der gesamten Region als auch in ihrem wirtschaftlichen Zentrum — für Frustration bei der Europäischen Zentralbank führen.

Die EZB-Ratsmitglieder werden diese Woche in Portugal zu ihrer jährlichen Klausurtagung in Sintra zusammenkommen, wo sie ihre Bestürzung mit ihren globalen Kollegen teilen können, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen — vom Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, bis zum Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey.

Das Bild der Eurozone wird durch die Divergenzen zwischen ihren Mitgliedern verkompliziert. Die Inflation in Deutschland könnte um fast einen halben Prozentpunkt auf 6,7% angestiegen sein, weil im letzten Sommer das 9-Euro-Ticket eingeführt worden war. Bloomberg Economics geht davon aus, dass dieser Effekt den Wert für die Eurozone insgesamt um 0,2 Prozentpunkte erhöht hat.

Generell scheinen die Aussichten für Deutschland weniger gut zu sein als für den Rest der Region. Während die EZB in diesem Monat eine Verlangsamung der Inflation auf durchschnittlich 2,2% im Jahr 2025 prognostizierte, liegt die Schätzung der Bundesbank für Deutschland bei 2,7%. Notenbankchef Joachim Nagel gehört zu denjenigen, die auf weitere Zinserhöhungen drängen.

“Es muss eine Reihe von nationalen Zentralbanken geben, darunter mindestens eine große, die weitaus falkenhafter sind als die EZB und die beim Inflationsausblick immer gegenhalten”, schrieb Erik Nielsen, Chefvolkswirt der UniCredit Group, in einem Bericht vom 18. Juni, in dem er feststellte, dass die Inflationsprognosen der EZB möglicherweise von den Prognosen anderer beeinflusst wurden.

Im Gegensatz zu Deutschland, dessen Daten am Donnerstag veröffentlicht werden, wird für die drei nächstgrößeren Volkswirtschaften der Region eine deutliche Abschwächung erwartet.

Den Anfang macht Italien, wo der Bericht am Mittwoch nach der mittleren Schätzung einen Rückgang des Preiswachstums um 1,2 Prozentpunkte auf 6,8% erwarten lässt. In Frankreich, dessen Zahlen am Freitag veröffentlicht werden, erwarten die Ökonomen eine Abschwächung um 0,6 Prozentpunkte auf 5,4%.

Am bemerkenswertesten ist Spanien, das die Daten am Donnerstag veröffentlicht. Die Prognosen gehen von einem Einbruch der Inflationsrate auf 1,4% aus, was deutlich unter dem 2%-Ziel der EZB liegt.

“Wir befinden uns in einer Situation, die vielleicht keine weiteren Zinserhöhungen erfordern sollte”, sagte die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino am 21. Juni. “Aber ich weiß, dass die EZB Europa als Ganzes im Auge hat.”

Überschrift des Artikels im Original:Euro Zone’s Inflation Problem Is Starting to Look Rather German

©2023 Bloomberg L.P.