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Heusgen sieht Kampfpanzer-Lieferung als 'moralische Verpflichtung'

BERLIN (dpa-AFX) -Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat eine Führungsrolle Deutschlands bei der Lieferung von Kampfpanzern in die Ukraine gefordert. "Wenn Sie führen wollen, kann das nicht heißen, immer nur das Nötigste als Letzter zu machen", sagte der frühere Top-Diplomat der Deutschen Presse-Agentur kurz vor den Beratungen der Ukraine-Alliierten über weitere Waffenlieferungen. "Wir müssen vorangehen und diese Führung auch tatsächlich wahrnehmen."

An diesem Freitag kommen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz die Verteidigungsminister mehrerer Dutzend Staaten zusammen, um über die weitere militärische Unterstützung der Ukraine für den Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer zu beraten. Die Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Großbritannien hat sie bereits angekündigt, Polen und Finnland sind im europäischen Verbund dazu bereit. Deutschland nimmt eine Schlüsselrolle ein, weil die Leopard-2-Panzer hier produziert werden. Die Bundesregierung muss jede Weitergabe dieser Panzer, über die 20 Länder verfügen, genehmigen.

Heusgen kritisierte, dass die Kampfpanzer-Lieferung verschleppt worden sei. "Wenn wir sehen, welches schreckliche Leid die Russen anrichten in den besetzten Gebieten, dann besteht beim Thema Kampfpanzer auch eine moralische Verpflichtung", sagte er. Putin rücke kein Jota von seiner Politik ab. "Und dann muss man einfach sagen: Dieser Mann versteht leider nur die Sprache der Härte."

Es sei zwar grundsätzlich richtig, dass Waffenlieferungen gründlich abgewogen würden. "Aber wir alle - auch der Bundespräsident und die Bundesregierung mit dem Bundeskanzler an der Spitze - erheben den Anspruch, Führungsmacht zu sein", betonte Heusgen. Die Nato-Partner einschließlich der USA sagten alle: "Natürlich könnt ihr mehr machen." Die deutschen Schritte bei den Waffenlieferungen seien alle richtig gewesen. "Aber sie hätten früher erfolgen müssen."

Er hoffe nun, dass sich in Ramstein etwas tue, sagte der frühere Merkel-Berater Heusgen. "Die Ukraine wünscht sich diese Panzer dringend. Da sehe ich nicht, wie wir als Deutschland sagen könnten: Nein, wir sehen die Sache anders, wir bremsen das Ganze aus. Ich gehe davon aus, dass Deutschland mit einem neuen Verteidigungsminister sagt: Wir werden da mitmachen im europäischen Verbund."