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Handelskammer: Brexit führt zu britischer Entkopplung

LONDON (dpa-AFX) - Ein Jahr nach dem wirtschaftlichen Brexit hat die Deutsch-Britische Industrie- und Handelskammer (AHK) in London vor einer Entfremdung gewarnt. Probleme wegen des verschärften Aufenthaltsrechts im Vereinigten Königreich und hoher Hürden bei Dienstleistungen seien wegen geringer Reisemöglichkeiten während der Corona-Pandemie verdeckt gewesen, sagte AHK-Chef Ulrich Hoppe der Deutschen Presse-Agentur in London. Nach der Pandemie würden solche Sorgen aber "ganz massiv zum Vorschein kommen". "Das wird im Endeffekt auch dazu führen, dass das Vereinigte Königreich weiter abgekoppelt wird von der kontinentaleuropäischen Wirtschaft."

Der Handel zwischen Großbritannien und der EU hat bereits seit dem Brexit-Referendum 2016 stark gelitten und 2021 einen erneuten Schlag erhalten. Das Vereinigte Königreich war zum 1. Januar 2021 auch aus der EU-Zollunion und dem Binnenmarkt ausgeschieden. Seitdem sind teilweise Zölle eingeführt worden. Vor allem aber klagen Unternehmen über große bürokratische Anforderungen wie teure Arbeitsvisa für EU-Bürger. Das hemmt Handel und Austausch.

Der Dienstleistungsaustausch könne nicht mehr so stattfinden wie gewohnt oder sei in vielen Bereichen unmöglich geworden, sagte Hoppe. "Da wird der Kanal immer tiefer werden." Das sei natürlich für die Wirtschaft im Vereinigten Königreich ein Problem. Auch für die Verbraucher hätten die Sorgen zugenommen, sagte der AHK-Chef. So könnten nicht mehr so einfach Waren aus der EU bezogen oder aufs Festland geschickt werden. "Das läuft nicht wirklich rund."

Hinzu kommen neue Sorgen. Vom 1. Januar 2022 an will Großbritannien Einfuhren aus der EU genau kontrollieren. Bisher galt eine einseitige Übergangsfrist. Nun drohten neue Gefahren für die ohnehin stark beanspruchten Lieferketten, sagte Hoppe. "Jedes zusätzliche Sandkorn im Getriebe wird natürlich Probleme erzeugen in der Abfertigung." Stockende Lieferketten bedeuteten mehr Kosten für Unternehmen, die sie wiederum an die Kunden weitergeben. Betroffen seien alle Branchen, vor allem die Autoindustrie, Chemie und Pharma.

Trotz aller Probleme und Sorgen bleibe Großbritannien ein wichtiger Markt, sagte Hoppe. Als Exportmarkt stehe das Vereinigte Königreich weiterhin an fünfter Stelle für Deutschland, und auch umgekehrt sei die Bedeutung sehr groß. Die deutschen Firmen in Großbritannien seien etabliert und würden geschätzt.