Werbung
Deutsche Märkte geschlossen
  • DAX

    18.161,01
    +243,73 (+1,36%)
     
  • Euro Stoxx 50

    5.006,85
    +67,84 (+1,37%)
     
  • Dow Jones 30

    38.239,66
    +153,86 (+0,40%)
     
  • Gold

    2.349,60
    +7,10 (+0,30%)
     
  • EUR/USD

    1,0699
    -0,0034 (-0,32%)
     
  • Bitcoin EUR

    58.953,37
    -1.154,59 (-1,92%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.304,48
    -92,06 (-6,59%)
     
  • Öl (Brent)

    83,66
    +0,09 (+0,11%)
     
  • MDAX

    26.175,48
    +132,30 (+0,51%)
     
  • TecDAX

    3.322,49
    +55,73 (+1,71%)
     
  • SDAX

    14.256,34
    +260,57 (+1,86%)
     
  • Nikkei 225

    37.934,76
    +306,28 (+0,81%)
     
  • FTSE 100

    8.139,83
    +60,97 (+0,75%)
     
  • CAC 40

    8.088,24
    +71,59 (+0,89%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.927,90
    +316,14 (+2,03%)
     

Der große Banken-Abwicklungs-Schwindel: Der Tag mit Bloomberg

(Bloomberg) -- Es sollte eine der wichtigsten Lehren aus der Finanzkrise sein: Kein Dollar oder Euro Steuergeld mehr für die Rettung von Pleitebanken. Jahrelang wurden Gesetze geschmiedet, Regeln erfunden und Diagramme gezeichnet, mit denen das sichergestellt werden sollte. Und einige Male wurden auch tatsächlich die Regeln angewendet.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Aber nun mehren sich wieder Fälle, in denen die Versuchung zu groß wird, lieber die tiefen Taschen des Staates zu nutzen als Anleger Verluste erleiden zu lassen, denen man das lieber ersparen würde. Bei der kalifornischen Silicon Valley Bank wurden zwar nicht die Aktionäre gerettet, wohl aber Tech-Firmen mit Groß-Einlagen und damit indirekt deren Finanziers, die auch allesamt lauthals die Werbetrommel für diesen Schritt gerührt hatten. Ermöglicht wird das durch eine Ausweitung der Fed-Liquidität, die die Effekte der Zinswende auf die Aktivseite der Banken neutralisiert.

WERBUNG

Das mag zwar in diesem Fall (zunächst) ohne direkte Kosten für die Steuerzahler bleiben. Aber dass damit die Einlagensicherung mit einem Federstrich zu einer unbegrenzten erklärt und zugleich das Zinsrisiko der Banken auf Null gestellt wurde, bedeutet nichts weniger einen Regimewechsel, dessen Spätfolgen noch gar nicht abzuschätzen sind. Die Eidgenossen stehen bei ihrer ungleich größeren Problembank vor ähnlichen Versuchungen. Werden sie denen widerstehen können?

AKTUELLE MELDUNGEN:

  • UBS und Credit Suisse lehnen dem Vernehmen nach eine Zwangsehe ab. Die staatliche Planung von Szenarien für einen von der Regierung arrangierten Zusammenschluss geht dennoch weiter, wie aus informierten Kreisen zu hören ist.

  • Die EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag lag informierten Kreisen zufolge auch in der Sorge begründet, dass alles andere als eine Anhebung um einen halben Prozentpunkt bei den Anlegern Panik auslösen würde.

  • Nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank hat im US-Bankensektor offenbar ein Finanzierungsproblem eingesetzt. In der letzten Woche beschafften die Institute über das Diskontfenster der Fed deutlich mehr Geld als beim bisherigen Krisenrekord von 2008.

  • Die größten US-Banken haben 30 Milliarden Dollar an frischem Geld für die First Republic Bank zugesagt, um eine Vertrauenskrise bei regionalen Instituten einzudämmen.

ANALYSEN:

  • Hedgefonds-Manager Bill Ackman ist angesichts der Milliardenstützung der First Republic Bank besorgt über außer Kontrolle geratende Ansteckungseffekte im Finanzsystem.

AKTIENMÄRKTE | An den Börsen in Asien steigen die Kurse am Freitag kräftig, nachdem ein Rettungspaket der Großbanken für das strauchelnde Institut First Republic zu einer Erholung an der Wall Street geführt hat. An der Börse Honkong gab es einen 14%-Sprung bei Baidu, nachdem Brokerhäuser den ChatGPT-ähnlichen Dienst des Tech-Konzerns getestet und für gut befunden haben. Für Europa signalisieren die Futures einen etwas festeren Handelsstart.

RENTENMÄRKTE | Die dieswöchige Berg- und Talfahrt ging am Donnerstag weiter. Die EZB-Entscheidung, die Zinsen trotz der Credit-Suisse-Krise um 50 Basispunkte zu erhöhen, bewirkte deutlichen Verkaufsdruck und damit steigende Renditen. Informierten Kreisen zufolge lag der Schritt auch in der Sorge begründet, dass alles andere als eine solche Anhebung bei den Anlegern Panik auslösen würde. Für den Euroraum werden heute die finalen Verbraucherpreisdaten für den Febraur vorgelegt.

ROHSTOFFMÄRKTE | Der Ölmarkt erholt sich heute weiter vom Preissturz an den ersten drei Tagen der Woche. Die Probleme bei der Credit Suisse verdunkeln den Konjunkturausblick und führten zusammen mit Eindeckungen am Optionsmarkt dazu, dass das Preisniveau in dieser Woche auf den niedrigsten Stand seit 15 Monaten gefallen war. Ein schnelles Gegensteuern der Opec+ sei dennoch unwahrscheinlichm sag Stratege Warren Patterson von ING. Der Goldpreis steigt angesichts der Bankenkrisen in Europa und den USA am Freitag auf den höchsten Stand seit Anfang Februar.

TERMINE AM FREITAG

  • Quartalszahlen/Geschäftsberichte Europa: Vonovia, Bechtle, Deutsche Bank

  • Konjunkturdaten Europa: Insolvenzen Deutschland; Arbeitskosten und Verbraucherpreise EU

  • 09:00 Bundeskanzler Scholz trifft EU-Ratspräsident Michel

  • 09:00 Bundestag, Plenum

  • 12:00 OECD aktualisiert Wirtschaftsausblick

  • 12:05 EZB veröffentlicht Volumen der vorfristigen TLTRO-Rückzahlung

  • Konjunkturdaten USA: Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung, Index der Frühindikatoren, Index Verbraucherstimmung Uni Michigan

  • Großer Verfallstag (Hexensabbat) für Aktien- und Indexoptionen & -Futures

  • Ratingüberprüfung für Belgien (S&P); Griechenland (Moody’s); Kroatien (S&P); Luxemburg (Moody’s); Sachsen-Anhalt (S&P); Saudi-Arabien (Moody’s, S&P); Spanien (S&P); Türkei (Fitch)

©2023 Bloomberg L.P.