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Globus sieht in Real-Übernahme eine "Jahrhundertchance" und könnte noch mehr Filialen übernehmen

Presse Globus
Presse Globus

Die Handelsgruppe Globus hat wegen der coronabedingten monatelangen Schließung ihrer Fachmärkte und Restaurants leichte Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Wie das Unternehmen mit Sitz im saarländischen St. Wendel am Montag mitteilte, erzielte die Globus-Gruppe im Geschäftsjahr 2020/2021 einen Gesamtumsatz von 7,76 Milliarden Euro. Infolge der monatelangen Schließungen der Globus Fachmärkte sowie der Globus-Restaurants in Deutschland, Russland und Tschechien während der Lockdowns ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr jedoch leicht um 2,4 Prozent zurück.

Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern konnte 2021 allerdings um knapp 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 301,3 Millionen Euro gesteigert werden. Für Jochen Baab, Leiter der SB-Warenhäuser von Globus, „ein Beleg dafür, dass viele Entwicklungen, wie etwa die Einführung von Payback und der Beitritt zur Einkaufsgemeinschaft RTG (Retail Trade Group), die wir im vergangenen Jahr angestoßen hatten, bereits Früchte tragen.“ Durch den Beitritt zu der Einkaufskooperation RTG konnte der Händler seine Einkaufspreise verbessern, was sich langfristig auch im Ergebnis niederschlage.

Der größte Wachstumstreiber waren die 49 SB-Warenhäuser. Die 49 deutschen Globus SB-Warenhäuser verzeichneten im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro – ein Wachstum von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl enthält auch die Umsätze der Tankstellen sowie der Gastronomie-Abteilungen der Warenhäuser. Langfristig wolle Globus in diesem Feld sein Konzept umstellen und das SB-Warenhaus weiterhin mehr zu einer Art Markthalle entwickeln, mit einem noch stärkeren Fokus auf Frische und die Eigenproduktion von Brot und Fleischprodukten. „Wir wollen ein produzierender Händler vor Ort sein“, so Baab.

Real-Zukäufe sind für Globus eine "Jahrhundertchance"

Dagegen konnte die Sparte Globus-Fachmärkte, darunter die 90 Baumärkte und sechs Alpha-Tecc-Elektrofachmärkte, aufgrund der schließungsbedingten Verluste während der Lockdowns den Umsatz des Vorjahrs nicht erreichen. Der Unternehmensbereich beendete das Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 1,87 Milliarden Euro (-3,7 Prozent). Im Geschäftsergebnis blieben die Fachmärkte jedoch auf Vorjahresniveau, was unter anderem an dem Ausbau des Online-Geschäfts lag, verkündete Globus.

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Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/2021 eröffnete sich mit dem Zuschlag für bis zu 24 Standorte der zerschlagenen SB-Warenhaus-Kette Real durch das Bundeskartellamt gleichsam eine „Jahrhundertchance“ für Globus. Bisher war allerdings nur die Übernahme von 16 Real-Standorten bekannt. Auf der Jahrespressekonferenz sprachen die Geschäftsführer nun aber von sogar bis zu 18 möglichen Übernahmen. "Wir haben weitere Standorte in der Planung und Finalisierung“, so Baab. Weitere Käufe über die 18 seien ebenfalls nicht ausgeschlossen, jedoch wolle Globus „keine schlechten Real-Märkte“, die sich wirtschaftlich nicht rentierten. Jene Real-Standorte, die Globus übernimmt, sollen alle nach dem Markthallen-Konzept umgebaut werden. Künftig erhofft sich der saarländische Händler, große Marktanteile im Non-Food-Bereich besetzen zu können, die durch den Verkauf der Real-Märkte nun frei wurden, so Jochen Baab auf der Pressekonferenz.

Perspektivisch wird sich das Unternehmen inklusive eigener Standortentwicklungen in den kommenden Jahren um mehr als ein Drittel vergrößern. So schlagen die Investitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr auch zu Buche: 336,6 Millionen Euro investierte Globus in die Entwicklung neuer Standorte, wie etwa den Bau der SB-Warenhäuser in Eschborn und Neunkirchen, den Umbau der ehemaligen Real-Standorte in Braunschweig, Krefeld und Essen, und die Modernisierung mehrerer Fachmarkt-Standorte.

Derweil beschäftigen die Globus-Gruppe auch die weltweiten Lieferketten-Probleme und die Rohstoffknappheit, die zu erhöhten Preisen hierzulande führen. „Die angekündigten Preiserhöhungen der Industrie derzeit sind schon sehr extrem, in dieser Dimension habe ich das in 30 Jahren im Handel noch nie erlebt“, sagt SB-Warenhaus-Chef Baab. Dementsprechend hart verliefen demnach die Preisverhandlungen zwischen Handel und Industrie. Wie auch beispielsweise Edeka wird auch Globus von einigen Lieferanten nicht mehr beliefert, da der Händler die Preiserhöhungen des Herstellers nicht akzeptiert habe. Aufgrund der Lieferketten-Staus in internationalen Handelshäfen kämpfe Globus etwa auch im Non-Food-Bereich um Ware aus Asien. „Kunden werden noch stärker auf ihren Geldbeutel achten müssen“, schließt Baab.