Ein gefährlicher Trend beim Kaffeetrinken scheint nicht aufzuhalten zu sein
Ende 2016 startete Freiburg ein stadteigenes Mehrweg-Becher-Pfandsystem. Der Hype um den „FreiburgCup“ war groß, immer mehr Städte und Start-ups folgten dem Trend. In vielen weiteren Städten, wie in Hannover oder Göttingen, konnte der Kaffee aus Mehrwegbechern getrunken werden. So sollte der durch To-go-Becher anfallende Müll vermieden und der Umwelt etwas Gutes getan werden. Rund anderthalb Jahre später sieht man auf deutschen Straßen noch immer viele mit einem Coffee-to-go, bei den meisten allerdings in Einweg-Bechern.
Sind Mehrweg-Becher inzwischen gescheitert? Was können Verbraucher, Unternehmer und Politik tun? Schließlich erfreut sich der Kaffee zum Mitnehmen weiter großer Beliebtheit. Dafür werden allerdings viele Ressourcen verbraucht und reichlich Müll wird produziert.
Durch den Kaffee zum Mitnehmen entsteht viel Müll
Insgesamt gaben bei einer Umfrage laut Statista 29 Prozent an, sich oft unterwegs einen Kaffee oder ein anderes Heißgetränk zu holen. Männer nehmen ihren Kaffee dabei mit 35 Prozent noch einmal häufiger mit, als Frauen (24 Prozent). Laut Zahlen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) landen so knapp 2,8 Milliarden Becher in Deutschland jährlich im Müll, das sind 7,6 Millionen am Tag. Doch der Müll ist nicht das einzige Problem: Für die Herstellung der Becher werden große Mengen an Rohöl, Papier und Wasser gebraucht.
Um Müll zu vermeiden, war die Idee, dass immer mehr Menschen Kaffee aus Mehrweg-Bechern trinken. Sei es, indem sie ihren eigenen Becher zum Bäcker mitbringen, oder indem sie sich Becher gegen Pfand ausleihen. Je öfter die Mehrweg-Becher genutzt werden, desto besser ist ihre Ökobilanz.