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Gasspeicher mit 89 Prozent besser gefüllt als in vielen Jahren – doch Gas dürfte laut Experten noch lange teuer bleiben

Die Gasspeicher in Deutschland füllen sich schnell. Aber reicht das, um den Winter zu überstehen? - Copyright: Picture Alliance
Die Gasspeicher in Deutschland füllen sich schnell. Aber reicht das, um den Winter zu überstehen? - Copyright: Picture Alliance

Das Füllen der Gasspeicher in Deutschland für den Winter kommt gut voran. Obwohl über die wichtigste Pipeline Nord Stream 1 kein Gas mehr aus Russland kommt, ist der Füllstand der Speicher mittlerweile auf fast 90 Prozent gestiegen. Die Speicher füllen sich damit schneller als von der Bundesregierung und der Bundesnetzagentur angepeilt. Der Speicherstand ist sogar höher als im langjährigen Durchschnitt zu dieser Zeit des Jahres. Das zeigt diese Grafik.

Volle Speicher allein sind aber noch kein Grund zur Entwarnung, betonen Ökonomen der Deutschen Bank (DB). Selbst wenn Unternehmen und Haushalte im Vergleich zum Vorjahr 20 Prozent Gas sparten, würden auch prallvolle Gasspeicher gerade einmal bis Ende März 2023 reichen, also nicht einmal bis zum Ende der Heizperiode, schreiben Erik Heymann und Marion Mühlberger von DB Research. Sie halten es für wahrscheinlich, dass Gas rationiert werden muss, damit die Speicher nicht komplett leer laufen.

Die Gasspeicher vor dem Winter 2023/24 dann wieder zu füllen, werde ohne russisches Gas aus der Pipeline Nord Stream 1 anspruchsvoll und vor allem teuer. "Eine spürbare Erleichterung bei den Preisen ist nicht in Sicht", schreiben die Ökonomen. Für das kommende Jahr erwartet DB Research eine tiefe Rezession mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um drei bis vier Prozent.

Das größte Einzelrisiko für die Gasversorgung in Deutschland sei ein kalter Winter, schreiben Heymann und Mühlberger. Die Haushalte verbrauchten 85 Prozent des Gases in der Heizperiode zwischen Oktober und April. Würden statt 20 Prozent nur zehn oder 15 Prozent Gas eingespart, dürften die Speicher bereits im Februar oder frühen im März leer sein.

DB Research hat ein eigenes Modell zur Prognose der Gasversorgung in Deutschland aufgesetzt und nun aktualisiert. Die Ökonomen rechnen wie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nicht damit, dass Russland die Gaslieferung durch Nord Stream 1 in absehbarer Zeit wieder aufnimmt. Zum anderen wurde berücksichtigt, dass die Speicher den August über schneller auf den aktuellen Stand von gut 86 Prozent gefüllt werden konnten als erwartet.