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Das sind die 5 wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften der Welt

Wie wettbewerbsfähig sind die Staaten weltweit und welche Länder haben die besten Wachstumschancen? Mit dem „Global Competitive Index“ versucht das Weltwirtschaftsforum (WEF) jährlich eine Antwort darauf zu geben. Die Ergebnisse gibt es im „Global Competitive Report“. Analysiert wurden in diesem Jahr insgesamt 140 Volkswirtschaften.

Doch was genau versteht das WEF unter der Wettbewerbsfähigkeit einzelner Länder? In der Rangliste wird der Begriff als „Gesamtheit der Institutionen, politischen Maßnahmen und Faktoren, die das Produktionsniveau eines Landes bestimmen“ definiert.

Das klingt zwar relativ abstrakt, ist in der Berechnung aber sehr genau. Konkret untergliedert sich das Ranking in zwölf Säulen: Darunter fallen beispielsweise Faktoren wie Institutionen, die Infrastruktur, das makroökonomische Umfeld, Gesundheit und Bildung, Märkte, Innovationsfähigkeit oder auch der Zustand des Finanzsystems. Diese Kategorien werden wiederum in weitere Unterkategorien unterteilt. (Die einzelnen Kategorien und deren Gewichtung können Sie dem Report entnehmen).

In diesem Jahr hat das Weltwirtschaftsforum erstmals eine neue Bewertungsmethode verwendet, weshalb sich das Ranking mit den letztjährigen Ergebnissen kaum vergleichen lässt, wie das WEF betont. Die Bewertung erfolgt auf einer Skala von 0 bis 100. Erfreulich: Deutschland gehört zu den Top-Nationen – und landet damit knapp vor einem anderen deutschsprachigen Land. In zwei Kategorien ist die Bundesrepublik sogar führend.

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Unterm Strich lässt sich die weltweite Wettbewerbsfähigkeit in Regionen einteilen. Europäische und nordamerikanische Staaten dominieren das Ranking mit sieben Ländern in den Top 10, während Nahost und Afrika zu den Verlierern gehören. Welche Nationen schlagen sich besonders gut – und wo sieht es schlecht aus?

Platz 5: Japan

Mit einem Ergebnis von insgesamt 82,5 Punkten eröffnet Japan das Ranking der fünf wettbewerbsfähigsten Nationen. Das Land findet sich in sieben Kategorien in den Top 10 und hebt sich insbesondere durch die sehr gute Infrastruktur ab. Gerade im digitalen Bereich können die Asiaten kräftig punkten.

Der Report lobt den exzellenten Glasfaserausbau sowie die Luftfahrtinfrastruktur. Innerhalb der einzelnen Kategorien können die Japaner auch einen ersten Platz für sich verbuchen: Das Gesundheitssystem ist weltweite Spitze. Ganze 100 Punkte erreicht das Land in dieser Kategorie. Diesen Platz teilt sich Japan mit einem weiteren Top-5-Staat. Probleme sehen die Analysten hingegen in der kaum vorhandenen „Gründerkultur“ und bei den staatlichen Institutionen.

Platz 4: Schweiz

Die Schweiz erzielt im globalen Ranking den vierten Platz und bekommt insgesamt 82,6 Punkte. In sieben Kategorien finden sich die Eidgenossen innerhalb der Top 5. Die Analysten heben die Innovationsfreude der Schweizer hervor, die durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gefördert wird. Der Arbeitsmarkt und das Finanzsystem belegen ebenfalls Top-Platzierungen.

Die gute Leistung der Schweiz wird jedoch durch ihre schlechte Bewertung in der Kategorie „Offenheit im Handel“ beeinträchtigt, was auf die Komplexität ihrer Zollregelung zurückzuführen ist.

Platz 3: Deutschland

Deutschland eröffnet im weltweiten Ranking die Top 3 und schlägt die Schweiz knapp mit einem Ergebnis von 82,8 Punkten. In der Gesamtwertung ist die Bundesrepublik damit zwar schwächer bewertet als die USA, doch vor allem bei einem Aspekt ziehen die Vereinigten Staaten und Silicon Valley den Kürzeren: Deutschland brilliert beim Thema „Innovationsfähigkeit“ und holt sich hier Platz 1.

Ausschlaggebend waren unter anderem die Zahl der angemeldeten Patente sowie wissenschaftliche Veröffentlichungen und die Zufriedenheit der Kunden mit deutschen Produkten – das feuere die Unternehmen immer wieder zu Verbesserungen und Erneuerungen an.

Auch das makroökonomische Umfeld sucht seinesgleichen. Hier überzeugt die Bundesrepublik ebenfalls mit dem ersten Platz. Positiv ist aber längst nicht alles. So landet das deutsche Finanzsystem lediglich auf Platz 21. Auch die digitale Infrastruktur – insbesondere der Glasfaserausbau – wird als schwach angesehen.

Platz 2: Singapur

Der südostasiatische Stadtstaat muss sich lediglich einer Nation geschlagen geben und landet mit insgesamt 83,5 Punkten auf Platz 2 des Rankings. Insgesamt findet sich Singapur in sieben Kategorien in den Top 10. Die Autoren heben die Offenheit der Millionenmetropole hervor und sehen hier den Hauptgrund für den wirtschaftlichen Erfolg.

Auch innerhalb von Singapur scheinen die Verbindungen perfekt zu sein: So führen die Asiaten die Infrastruktur-Kategorie mit einem nahezu perfekten Wert von 95,7 Punkten an. Im Gesundheitssektor sieht es ebenfalls hervorragend aus. Der Stadtstaat teilt sich die Top-Platzierung von insgesamt 100 Punkten mit Japan. Einziges Manko der Autoren: Um künftig weiter aufsteigen zu können, muss Singapur Marktgröße und Innovationsfähigkeit steigern.

Platz 1: USA

Wenig überraschend und mit deutlichem Vorsprung liegen die Vereinigten Staaten auf Platz 1 des „Global Competitive Index“. Mit insgesamt 85,6 Punkten gibt es für die USA die Top-Platzierung. In gleich sieben Kategorien können die Nordamerikaner einen Top-3-Platz vorweisen. Die stärkste Volkswirtschaft der Welt überzeugt vor allem mit seinem flexiblen Arbeitsmarkt, dem Finanzsystem und optimalen Voraussetzungen für Gründer. In der Kategorie der „Innovationsfähigkeit“ muss sich die USA jedoch den Deutschen geschlagen geben.

Die Analysten erkennen eine Verschlechterung der Sicherheitslage – vor allem aufgrund der fünfmal höheren Mordrate als der Durchschnitt der entwickelten Volkswirtschaften. Auch die Unabhängigkeit der Justiz sowie die Transparenz der Institutionen und das Gesundheitssystem werden schlecht bewertet.

Die Verlierer des Rankings

Afrikanische Staaten dominieren das Feld der schlechtesten Nationen im Ranking. So finden sich zwischen Platz 100 und 140 insgesamt 29 Länder des Kontinents. Keines der Länder kann auch nur in einer Kategorie überzeugen. Den schlechtesten Wert weist der Tschad auf. Das zentralafrikanische Land erreicht lediglich einen Wert von 35,5 Punkten.

Die jüngsten Handelsstreitigkeiten, weltweiter Populismus und nationale Alleingänge werfen in diesem Jahr ihren Schatten voraus. Der diesjährige Index hat diese Entwicklungen noch nicht berücksichtigt. Die Analysten haben sich auf Zahlen aus dem vergangenen Jahr fokussiert. Mitautorin Saadia Zahidi sieht dahingehend besorgniserregende Trends.

Dazu zählt sie den Zusammenbruch des sozialen Gefüges in manchen Ländern, Angriffe auf die Pressefreiheit und Rückschritte bei der Gesundheitsversorgung. Gut möglich, dass der Index im kommenden Jahr schon ganz anders aussieht.