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Frankreich verzichtet vorerst auf Bau weiterer Atomreaktoren

PARIS (dpa-AFX) - Frankreich will vorerst keine neuen Atomkraftwerke bauen. Frühestens Ende 2022 werde in der Angelegenheit wieder entschieden, sagte Umweltministerin Élisabeth Borne am Mittwochabend vor dem Ausschuss für nachhaltige Entwicklung der Nationalversammlung in Paris. Damit würde ein Entschluss erst nach Ende der Amtszeit von Staatschef Emmanuel Macron fallen. Die Regierung wolle die Inbetriebnahme des neuen Druckwasserreaktors in Flamanville am Ärmelkanal abwarten, sagte Borne.

Die Grünen-Politikerin Sylvia Kotting-Uhl, Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestags, kritisierte am Donnerstag: "Dass Frankreich vorerst auf den größten Unsinn verzichtet, ist noch kein Grund zum Feiern. Paris war schon mal deutlich weiter, was die notwendige Abkehr von seiner alternden AKW-Flotte betrifft."

Die Kosten für den Bau des Reaktors in Flamanville waren zuletzt explodiert und liegen mittlerweile bei einem Vielfachen der ursprünglich geplanten Ausgaben. Auch die Inbetriebnahme hatte sich mehrere Male verschoben, Grund sind etwa Probleme an den Schweißnähten. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire nannte den Bau im vergangenen Herbst einen "Misserfolg". Zuletzt hatte die französische Mitte-Regierung trotzdem noch die Machbarkeit von sechs Reaktoren vom Typ EPR (Europäischer Druckwasserreaktor) im Land untersuchen lassen.

Umweltministerin Borne schloss ein Szenario, das langfristig die Gewinnung von Strom zu "100 Prozent aus erneuerbaren Quellen" vorsehen könnte, nicht aus. Alle Modelle müssten geprüft werden, damit eine rationale Entscheidung getroffen werden könne, so Borne.

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Die Ministerin äußerte zudem Zweifel an der Möglichkeit der Errichtung eines Metallrückgewinnungszentrums am Standort des Atomkraftwerks im elsässischen Fessenheim, dessen zwei Reaktoren in 2020 vom Netz gehen sollen. Sie habe sich mit den deutschen Ministern für Energie und für Umwelt ausgetauscht, so Borne.

Das AKW Fessenheim in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze ist seit 1977 am Netz und damit das älteste noch laufende Kernkraftwerk Frankreichs. Kritikern gilt es schon seit Jahrzehnten als Sicherheitsrisiko.