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Forderungsbörse baut das Europageschäft aus

Europas Banken ächzen unter einem enormen Berg von faulen Krediten. Was für die Geldhäuser eine schwere Last ist, ist für Debitos ein Geschäftsmodell. Das Frankfurter Fintech hat nun weitere Märkte in Europa im Blick.

Immer wieder betont Mario Draghi, wie wichtig es ist, dass die europäischen Banken endlich ihre faulen Kredite aus den Bilanzen bekommen. Diese Altlasten lähmen nicht nur die Geldhäuser selbst, sie bremsen auch die Erholung der gesamten europäischen Wirtschaft. Was für den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Geldhäuser vor allem in den südlichen Ländern der Währungsunion ein gefährliches Risiko ist, sieht die Frankfurter Forderungsbörse Debitos als Chance.

Das von Timur Peters in Frankfurt gegründete Unternehmen ist das erste europäische Fintech, das sich auf den Verkauf notleidender Kredite spezialisiert hat. Jetzt will die Forderungsbörse ihr Geschäftsmodell auf den europäischen Markt ausweiten. Dazu hat Debitos nach Informationen des Handelsblatts ein neues Joint Venture mit der unabhängigen spanischen Investmentbank Beka Finance gegründet, das Banken, Fonds und Unternehmen in Spanien und Portugal ab sofort beim Verkauf offener Forderungen und illiquider Kredite über einen auktionsbasierten Online-Marktplatz unterstützen soll.

Spanien hat in Europa neben Griechenland und Italien am meisten mit faulen Krediten zu kämpfen: Der EZB zufolge stecken alleine in den Bilanzen spanischer Kreditinstitute aktuell notleidende Darlehen im Wert von knapp 130 Milliarden Euro.

Das Geschäftsmodell von Debitos ist es, Verkäufer von offenen Forderungen und Investoren auf einem Online-Marktplatz zusammenzubringen. Die Digitalisierung des Verkaufsprozesses soll helfen, Kreditportfolios innerhalb von Wochen handelbar zu machen. Bei traditionellen Verkaufswegen dauert das oft Monate. Seit der Gründung 2010 hat Debitos mehr als 220 Transaktionen mit einem Nominalwert von knapp zwei Milliarden Euro abgewickelt. Bis 2018 soll diese Zahl auf mindestens zehn Milliarden Euro steigen – und dazu soll vor allem die Internationalisierung des Geschäfts beitragen.

In Italien plant Debitos ein ähnliches Modell wie in Spanien. Die Suche nach einem Joint-Venture-Partner sei bereits weit fortgeschritten, heißt es. Von einem geplanten Wiener Büro aus wollen die Frankfurter den Markt in Mittel- und Osteuropa erschließen, und Griechenland hat Debitos-Chef Peters ebenfalls im Blick.