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Finanzminister Scholz will massiv in die Elektromobilität investieren

In Deutschland sollen eine Million Ladesäulen für Elektroautos gebaut werden. Um das Ziel zu erreichen, sind Milliarden-Investitionen notwendig.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist der Politik wichtig. Foto: dpa
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos ist der Politik wichtig. Foto: dpa

Die Vorschläge der Parteien für die Sitzung des Klimakabinetts am 20. September sind vielseitig, das gilt insbesondere für den Verkehrssektor. Großes Augenmerk legt die Politik dabei auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) brachte dazu jetzt ein ehrgeiziges Ziel ins Gespräch: Bis 2030 sollte es „eher eine Million“ Ladesäulen geben. Bislang waren nur 300.000 angepeilt.

Die Zahl der öffentlich zugänglichen Stromtankstellen ist in den vergangenen Jahren zwar deutlich gestiegen, doch hierzulande gibt es immer noch weniger als 17.000. Ist Scholz' Millionen-Ziel überhaupt erreichbar?

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Basis für den forcierten Ausbau der Ladeinfrastruktur sind Investitionen in die Stromverteilnetze. Sie sind derzeit nicht dafür ausgelegt, die für 2030 angestrebten zehn Millionen E-Autos mit Strom zu versorgen.

Eine Ende August veröffentlichte Studie des Thinktanks „Agora Verkehrswende“ kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2050 jährliche Investitionen in Höhe von 1,5 bis 2,1 Milliarden Euro in die Verstärkung von Kabeln und Trafos erforderlich sind, um das Verteilnetz für die Elektromobilität fit zu machen.

Allerdings unterstellen die Autoren dabei nicht eine Million Ladepunkte, sondern höchstens 300.000. Außerdem gehen sie davon aus, dass es 2030 nur bis zu 7,4 Millionen private Ladepunkte in den Garagen der Republik gibt, in denen E-Autos über Nacht aufgetankt werden können.

Um die erforderlichen Investitionen tatsächlich auf 1,5 bis 2,1 Milliarden Euro pro Jahr begrenzen zu können, ist es laut Agora-Studie erforderlich, intelligentes Laden zu ermöglichen. Nur so lasse sich eine teure Überdimensionierung von Kabeln und Transformatoren vermeiden. In der Praxis bedeutet das etwa, dass nicht wochentags um 18 Uhr gleichzeitig der Ladevorgang für Millionen E-Autos beginnt.

Mittels intelligenter Steuerung könnten die Ladevorgänge – ohne Zutun der Autobesitzer – über die Nacht verteilt werden. Die regulatorischen Voraussetzungen für diese intelligente Steuerung fehlen allerdings noch.

„Die Tankstelle der Zukunft heißt Verteilnetz. Entscheidend ist jetzt, dass wir vor allem im urbanen Raum deren Ausbau und Ertüchtigung sowie den Einsatz digitaler Technologien in den Netzen forcieren“, sagt Katherina Reiche, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU), in dem die Stadtwerke zusammengeschlossen sind.

Sie betreiben vielerorts die Verteilnetze – ebenso wie Deutschlands größter Netzbetreiber Eon. Unternehmenschef Johannes Teyssen kommentierte am Freitag zwar nicht den Scholz-Vorstoß, gab sich aber zuversichtlich. „An unseren Stromnetzen wird die Elektromobilität sicher nicht scheitern.“