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Fehler bei Prüfung des gescheiterten Immobilienriesen Evergrande? PwC droht Millionen-Strafe in China

Büroräume der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) in Shanghai. - Copyright: picture alliance / CFOTO | CFOTO
Büroräume der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PWC) in Shanghai. - Copyright: picture alliance / CFOTO | CFOTO

Für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC brechen schwierige Zeiten in China an. Laut eines Berichts der "Financial Times" (FT) drohen den Partnern offenbar hohe Geldstrafen. Einige Kunden sollen bereits ihre Beziehungen zu PwC überdenken.

Angefangen hatte alles mit einer Entscheidung der chinesischen Wertpapieraufsichtsbehörde im März. Diese stellte fest, dass Evergrande seine Einnahmen in den zwei Jahren vor der Zahlungsunfähigkeit, 2021, um fast 80 Milliarden US-Dollar aufgebläht hatte, obwohl PwC die Bücher als korrekt eingestuft hatte. PwC-Partner befürchten laut "FT" nun, dass ihnen eine der höchsten Geldstrafen drohen, die jemals gegen eine Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in China verhängt wurde. Erst im vergangenen Jahr musste Deloitte eine Geldstrafe von 31 Millionen US-Dollar zahlen und seine Geschäfte in Peking drei Monate lang stoppen, nachdem chinesische Behörden eine "mangelhafte Prüfung" von China Huarong Asset Management feststellten.

Bei PwC gehen Partner ebenfalls von weiteren Sanktionen neben einer drohenden Geldstrafe aus. Intern soll das bereits zu Streitigkeiten unter leitenden Angestellten geführt haben, berichten Insider der "FT". Für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit rund 800 Partnern und 20.000 Mitarbeitern auf dem chinesischen Festland könnte damit eine Erfolgsära enden, die das Unternehmen vor allem dem Immobilienboom in China zu verdanken hatte.

Welche Strafen drohen PwC?

Zum Hintergrund: Evergrande war einer der größten Immobilen-Entwickler in China und eins der größten Privatunternehmen im Land. PwC prüfte das Unternehmen bereits seit 2009 und trat 2023 zurück. Der Zusammenbruch hatte die gesamte Volkswirtschaft erschüttert. Firmenchef- und -gründer Hui Ka Yan steht inzwischen seit vergangenem September unter Aufsicht der Polizei. Ihm droht aufgrund der Ermittlungsergebnisse der Aufsichtsbehörden lebenslang vom Aktienhandel ausgeschlossen zu werden.

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Wie aber könnten die möglichen Strafen bei PwC konkret aussehen? Laut "FT"-Bericht sollen Beamte des Pekinger Finanzministeriums derzeit verschiedene Strafen abwägen. Darunter eine hohe Geldstrafe, die Suspendierung oder Schließung einiger regionaler PwC-Büros und Beschränkungen für die Prüfung staatlicher Unternehmen, berichtet ein Insider. Zudem machten die chinesischen Aufsichtsbehörden erst im vergangenen Jahr nochmal deutlich, dass staatliche Unternehmen keine Wirtschaftsprüfer mehr einstellen sollten, die innerhalb der letzten Jahre erhebliche Strafen erhalten hätten.

Für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft könnte das schmerzhaft werden. Auch weil das Unternehmen laut Finanzministerium mit einem Umsatz von rund 1,1 Milliarden Dollar im Jahr 2022 den größten Marktanteil unter den vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in China hatte.

Prüfkunden überdenken offenbar Zusammenarbeit mit PwC angesichts möglicher Strafen

Und schon jetzt sorgen die drohenden Strafen für Konsequenzen im PwC-Kundenkreis: Ein Direktor eines auf dem Festland notierten Staatsunternehmens sagte der "FT", der Vorstand habe in den letzten Wochen erörtert, PwC als Wirtschaftsprüfer zu entlassen, falls Peking hohe Strafen verhänge. Zuletzt hatte zudem die staatliche Versicherungsgruppe PICC mitgeteilt, dass sie PwC nach drei Jahren als Wirtschaftsprüfer entlassen und stattdessen EY beauftragt habe.

Auf "FT"-Anfrage antwortet PwC selbst: "PwC China kooperiert mit seinen Aufsichtsbehörden in Bezug auf alle Verfahren, in die Evergrande verwickelt ist". Einen weiteren Kommentar lehnte die Firma ab. Das chinesische Finanzministerium reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.

jel