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(Fast) alles im Lot

Das "beste Quartal" sieht Telekom-Chef Tim Höttges als Beleg, dass die gescheiterten Fusionsverhandlungen kein Rückschlag sind.

Die gute Nachricht aus der Bonner Telekom-Zentrale ist: Auch wenn Konzernchef Tim Höttges wochenlang unterwegs ist und sich nicht persönlich um die operativen Geschäfte kümmern kann, den Laden bringt das nicht aus dem Tritt. Das zeigen die heute vorgelegten Geschäftszahlen für das dritte Quartal auf eindrucksvolle Weise: Das Umsatzwachstum kommt plötzlich nicht nur – wie in den vergangenen Quartalen – aus den USA, sondern auch aus dem Heimatmarkt Deutschland und den Auslandsgesellschaften in Europa.

„Das dritte Quartal ist das beste, das wir in 2017 zeigen“, freut sich Höttges und hebt die Prognose für das Gesamtjahr zum zweiten Mal an. Statt 22,3 Milliarden Euro erwartet die Telekom jetzt einen bereinigten operativen Gewinn von 22,4 bis 22,5 Milliarden Euro. Mehr liefern als er den Kapitalmärkten versprochen hat – diese Vorgabe hatte Höttges schon bei seinem Amtsantritt seiner Führungsmannschaft gemacht. Und das scheint im Geschäftsjahr 2017 bis auf wenige Ausnahmen wie zum Beispiel der IT-Sparte T-Systems gut zu klappen. So gesehen ist nicht alles, aber vieles im Lot.

Trotzdem: Die gescheiterten Fusionsverhandlungen in den USA mit dem Konkurrenten Sprint haben auch bei Höttges tiefe Spuren hinterlassen. „Die vergangenen Wochen waren sicherlich die turbulentesten in meinem Berufsleben“, gesteht der Telekom-Chef. Der Mega-Deal war zum Greifen nahe und ein Zusammenschluss von T-Mobile US und Sprint hätte durch das Zusammenlegen von Netzen, Vertriebskanälen und zentralen Managementfunktionen Synergien und Sparmöglichkeiten von rund 30 Milliarden US-Dollar geschaffen.

Die Wunden nach dem Scheitern vor einer Woche sind deshalb auch noch nicht vernarbt. Aber die unterschiedlichen Auffassungen über die Führungsstrukturen und künftige Strategie des neuen Mobilfunk-Riesen ließen sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Abputzen, weitermachen – das ist jetzt Höttges Devise. Klar ist aber auch: Sollten die Fusionsverhandlungen im kommenden Jahr noch einmal aufgenommen werden, dann müssten Sprint und sein Mehrheitseigner Softbank mit dem japanischen Unternehmer Masayoshi Son auf die Telekom zukommen und neue, bessere Vorschläge auf den Tisch legen.

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Höttges würde sich jederzeit wieder mit dem Milliardär duellieren. Denn vieles haben die beiden gemeinsam: Son kämpft von Japan aus mit neuen Ideen gegen die US-amerikanischen Web-Giganten im Silicon Valley, Höttges artikuliert ähnlich große Ambitionen in Europa. Und: Beide sind so selbstbewusst, dass sie ihren beiden US-amerikanischen Mobilfunk-Töchtern zutrauen, auch alleine - als Nummer Drei und Nummer Vier – die längst nicht ausgeschöpften Wachstumsmöglichkeiten besser als die beiden Marktführer AT & T und Verizon realisieren zu können.

Höttges jedenfalls ist keineswegs nachtragend und hat „höchsten Respekt“ vor Son. „Er ist einer der größten lebenden Unternehmer in der digitalisierten Welt“, sagt Höttges – und signalisiert damit, dass er jederzeit wieder mit dem Softbank-Chef Verhandlungen aufnehmen würde. „Man trifft sich immer zwei Mal im Leben.“ Die Frage ist nur: Wann?