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Für Hugo Boss setzt auf eigene Läden

Ungewohntes Erlebnis bei Hugo Boss: Deutschlands größter Herrenschneider hebt die Umsatzprognose an. Vorstandschef Mark Langer kommt beim Umbau voran. Aber noch ist offen, ob die neue Markenstrategie aufgeht.

Den Expansionsdrang seines Vorgängers Claus-Dietrich Lahrs hat der neue Hugo-Boss-Chef Mark Langer gestoppt. Er hat unprofitable Läden geschlossen. Jetzt ist es ihm auch gelungen, „den Besucherrückgang in den bestehenden Läden zu stabilisieren“, wie Vorstandschef Langer bei einer Telefonpressekonferenz am Donnerstagmorgen sagte. Die verbliebenen weltweit 435 freistehenden Boss-Läden verkaufen wieder mehr Kleidung des Herrenschneiders aus Metzingen. „Der Umsatz der eigenen Läden ist im dritten Quartal um drei bis fünf Prozent gestiegen“, sagte Langer.

Mittelfristig wird die Rolle des eigenen Einzelhandels (Online-Geschäft, eigene Stores, Shop-in-shop-Flächen und Outlet) zunehmen. „Ich gehe davon aus, dass der Anteil des eigenen Einzelhandels am Konzernumsatz in den nächsten Jahren weiter wachsen wird“, prognostizierte Langer. Im vergangenen Jahr lag der Anteil des gesamten eigenen Einzelhandels am Konzernumsatz schon bei 62 Prozent.

Und Langer will im kommenden Jahr noch mehr in den Vertrieb investieren. „Wir planen höhere Investitionen als in diesem Jahr, vor allem in die Modernisierung von Läden“, kündigte er an. Das heißt: Es wird mehr als die 120 bis 150 Millionen Euro, die Boss dieses Jahr investieren wird – „aber nicht so viel wie die 220 Millionen Euro beim All-Time-High“, begrenzte er den Anstieg.

Langer setzt auf ein neues Ladenkonzept, das "eine wärmere Atmosphäre als bisher erzeugen soll". Bislang gibt es zwei Testläden in Europa und einen in Dubai. Wenn die Läden erfolgreich laufen, will er ab nächstem Jahr die übrigen Läden weltweit nach und nach entsprechend umbauen.

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Vor allem im eigenen Einzelhandel lief es im dritten Quartal gut. Dazu gehören auch die 435 freistehenden Einzelhandelsgeschäfte. Da legte Hugo Boss insgesamt um fünf Prozent zu. Nur im Großhandelsgeschäft lief es schlecht, dort sank der Umsatz um drei Prozent. Für das laufende Jahr gibt sich Langer, der seit Mai vergangenen Jahres Deutschlands größten Herrenschneider führt, vorsichtig optimistisch. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für 2017 zu erreichen oder in Teilen sogar zu übertreffen“, kommentierte Langer die Zahlen für das dritte Quartal.

Er rechnet damit, dass der Konzernumsatz währungsbereinigt im niedrigen einstelligen Prozentbereich wächst. Bisher hatte er nur eine „weitgehend stabile Entwicklung“ erwartet. Im dritten Quartal stieg er währungsbereinigt um drei Prozent auf 711 Millionen Euro.

Für die Gewinnprognose hat er zwar keine so positiven Nachrichten. Doch immerhin erwartet er beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vor Sondereffekten „eine ungefähr stabile Entwicklung“. Das liegt immerhin genau in der Mitte der bisherigen Prognose: von minus drei bis plus drei Prozent. Das ist in der fragilen Modebranche derzeit schon ein gutes Signal. Im dritten Quartal allerdings sank das Ebitda leicht um ein Prozent auf 143 Millionen Euro. Die Börse reagierte positiv auf die Quartalszahlen. Der Kurs der Boss-Aktie stieg zeitweise um fast sechs Prozent auf 79,49 Euro.

Ob allerdings Langers Strategie mittelfristig aufgeht, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen. Denn dann kommt die neue Frühjahr/Sommer-Kollektion in die Läden. Sie ist die erste, bei der sich Langer auf die neue Zweimarken-Strategie konzentriert: auf Boss für die gehobene Business- und Freizeitkleidung und Hugo für die preiswertere Kleidung. Erst im nächsten Jahr wird sich zeigen, ob Langer den Modekonzern nachhaltig auf einen profitablen Kurs führen kann.